Berlin. Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks hat in einem Offenen Brief an DFB-Präsident Fritz Keller den Profifußball zur Solidarität im Lockdown aufgerufen und das Styling-Verhalten der Spieler kritisiert. "Der Unmut gegenüber topgestylten Fußballern und in der Folge Kundenanrufen, die zu Schwarzarbeit und Regelverstößen wie Hausbesuchen überreden wollen, wächst. Setzen Sie mit uns ein Zeichen gegen Schwarzarbeit", heißt es in dem Schreiben. Frischfrisierte Fußball-Stars setzten eine gesamte Branche unter Druck.
Man habe mit großer Verwunderung an den vergangenen Spieltagen festgestellt, dass ein Großteil der Fußballprofis sich mit frischgeschnittenen Haaren auf dem Platz präsentierten. "Einrasierte Scheitel, auf wenige Millimeter getrimmtes Nacken- und Schläfenhaar, saubere Konturen. Frisuren, die nur professionelle Friseurinnen und Friseure mit Profi-Equipment schneiden können", so der Verband.
"Homeservice" ist untersagt
Schon während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 hatten sich einige Fußballprofis der Bundesligen etwa durch unachtsam gepostete Videos in sozialen Medien selbst überführt: Sie zeigten Szenen aus dem privaten Raum, wo sie sich von Friseuren teils ohne Abstand oder Mund-Nasen-Bedeckung die Haare stylen ließen. Auch der "Homeservice" ist derzeit allerdings strikt untersagt.
Die rund 80.000 Salons des deutschen Friseurhandwerks sind seit dem 16. Dezember 2020 im Zuge der Pandemiebekämpfung geschlossen. Viele Betriebe seien in ihrer Existenz bedroht, Beschäftigte müssen mit Kurzarbeitergeld oder ganz ohne Einkommen leben.
Mit Material des sid
Ein Bärendienst für alle Disziplinierten
jan.ahlers@ihr-kommentar.de