Bielefeld. Ungewöhnliche Spielkonstellationen gibt es in den Englischen Wochen, in denen sich DFB-Pokalrunden und Bundesligaspiele abwechseln, immer mal wieder. So trat der Hamburger SV zweimal nacheinander daheim gegen den VfB Stuttgart an. Auch der kommende DSC-Gegner Holstein Kiel hätte sich eine Rückfahrt an die Förde sparen können, kommt er doch frisch aus der Zweitrunden-Pleite beim SC Verl (8:9 nach Elfmeterschießen) am Mittwochabend.

Auch Arminia schickte seine Späher nach Verl

Zu Nutzen gemacht haben sich das eine ganze Reihe von Entsandten der Klubs. Co-Trainer Peter Nemeth und Videoanalyst Philipp Heithölter wurden etwa in der mit 5.100 Zuschauern proppenvollen Sportclub-Arena des Regionalligisten gesichtet, tags zuvor dürften Kieler Verantwortliche einen ähnlichen "Spionage-Auftrag" bei der 2:3-Niederlage der Bielefelder gegen Schalke 04 wahrgenommen haben.

Trainer Uwe Neuhaus sah sich das Spiel vor dem Bildschirm an und sammelte so wertvolle Erkenntnisse. Einen konditionellen Vorteil vermute er für seine Elf, die einen Tag früher und 30 Minuten weniger absolvierte, zwar nicht. "Verl aber hat unglaublich unbequem gespielt", lobte Neuhaus und deutete zumindest an, sich das abschauen zu wollen.

Kiel füllt das Verler Stadion, nicht aber die Schüco-Arena

Zu guter Letzt bleiben auch einige der 1.200 Kieler Fans - für die Norddeutschen eine stolze Zahl -, die das Spiel in Verl besucht hatten, über das lange Wochenende in der Region. Allerdings, das teilte Arminia Bielefeld am Donnerstagmittag mit, werden nur 300 Sympathisanten der Schleswig-Holsteiner auch am Sonntag in der Schüco-Arena erwartet.

Die Anhängerschaft von Holstein präsentierte sich in Verl im Rahmen einer Halloween-Mottofahrt bunt verkleidet. Der über weite Strecken erschreckende Auftritt ihrer Elf gegen den nun letzten ostwestfälischen Pokal-Vertreter passte da ins Bild.