Weggefährten und Freunde nehmen Abschied von Uli Büscher

Bielefeld. &bdquo;Ich war völlig geschockt", sagt Matthias Westerwinter. Am Vormittag des Silvestertages hatte Efthimios &bdquo;Effi" Kompodietas ihn und die Freunde aus dem Kreis der Traditionsmannschaft Arminia Bielefelds über den Tod ihres Freundes Uli Büscher informiert. Mit nur 62 Jahren starb Büscher in einem Pflegeheim in Theesen. Dabei hatten seine Freunde noch viel vor mit ihrem &bdquo;Uuuuuli". &bdquo;Wir haben ihn regelmäßig zu unseren Treffen abgeholt, er war so oft dabei, wie es eben ging", sagt Westerwinter, der mit Büscher zwischen 1978 und 1985 gemeinsam das Arminen-Trikot trug. Auch sei für dieses Jahr geplant gewesen, Büscher wieder mitzunehmen zum traditionellen Ausflug nach Mallorca, so Westerwinter. Zuletzt war Büscher 2017 mit auf der Insel gewesen, danach befiel ihn eine schwere Augenkrankheit, die schließlich zu seiner Erblindung führte. Darum musste Büscher gepflegt werden. Der Tod kam nun überraschend. Uli Büscher wurde am 20. Oktober 1958 in Bielefeld geboren. Seine erste Station als Fußballer war der SC Bielefeld, ehe er in der A-Jugend zu Arminia Bielefeld wechselte. Dort gelang 1978 der Aufstieg in die Bundesliga. Der erst 20-jährige Büscher wurde gemeinsam mit Detlef Schnier für eine Saison an den VfL Osnabrück ausgeliehen. Nach dem direkten Abstieg der Arminen kehrte Büscher zurück und stieg 1980 ein zweites Mal in die Bundesliga auf. Büscher gehörte somit zur Mannschaft, die den legendären 120-Tore-Sturm stellte: Christian Sackewitz (35 Tore), Norbert Eilenfeldt (30 Tore) und Gerd-Volker Schock (21 Tore) schossen alles kurz und klein, Büscher trug in seinen 27 Einsätzen immerhin drei Treffer bei. "Ich habe Uli von der Tribüne bewundert" Die rechte Abwehrseite und das defensive Mittelfeld waren sein Revier. Unvergessen die nimmermüden Läufe, mit denen Büscher auch in der Offensive Akzente setzte. Als Büscher 1987 seine Karriere beendete, hatte er es auf 91 Einsätze in der Bundesliga und 111 in der 2. Liga gebracht. Westerwinter sagt heute: &bdquo;Uli war schon eine Legende, die ich von der Tribüne der Alm bewundert habe. Als ich dann ab 1982 mit ihm zusammenspielen durfte, wurde er für mich auch zu einer menschlichen Legende." Nach dem Ende seiner aktiven Karriere arbeitete Uli Büscher lange als Amateur-Trainer. SV Gadderbaum, Tur Abdin Gütersloh, Teutonia Altstadt, sein Heimatverein SC Bielefeld und zuletzt bis 2009 Bünder SV hießen die Stationen. &bdquo;Uli hat sich rührend um uns gekümmert" Eine besondere Beziehung hatte bis zuletzt auch Adis Hasic zu Büscher. Als Hasic 2001 gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Alis aus Bosnien nach Bielefeld kam, war seine erste Station als Fußballer der Bezirksligist Teutonia Altstadt. Dort war Büscher Trainer. &bdquo;Uli hat sich rührend um uns gekümmert", erinnert sich Hasic, der heute selbst als Coach beim A-Ligisten VfL Ummeln aktiv ist. Ihr größter gemeinsamer Erfolg war der Gewinn der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft 2001. &bdquo;Damals hat niemand mit uns gerechnet", so Hasic. Doch die Motivationskünste Büschers ließen die Teutonen nur so über das Hallenparkett schweben. 2003 wechselten Büscher und Hasic gemeinsam zur Arminia, Büscher als Scout. Irgendwann trennten sich ihre sportlichen Wege, doch der Kontakt blieb bestehen. &bdquo;Wir hatten einen Samstags-Kaffee-Stammtisch", erzählt Hasic. Dort tauschten sie sich aus. &bdquo;Uli war immer über alles informiert." "Einmal hat er uns sogar in Bosnien besucht" Nachdem Büscher den Schicksalsschlag mit seiner Augenkrankheit erlebt hatte, wurde es ruhig um ihn. &bdquo;Ich wusste zunächst nicht, wo Uli geblieben ist", sagt Hasic. Doch er fand ihn wieder. &bdquo;Wir haben uns dann auf die Terrasse gesetzt, und als erstes hat sich Uli nach meiner Familie erkundigt. Er hatte so ein wahnsinnig großes Herz und hat sich immer um unser Wohlergehen gesorgt. Einmal hat er uns sogar in Bosnien besucht", berichtet Hasic. Büscher arbeitete bis vor drei Jahren bei der Gesellschaft für Arbeits- und Betriebsförderung (GAB) in Bielefeld als Vertriebsleiter. Dort engagierte er sich für Arbeitslose und Verarmte. "Wir werden ihn nie vergessen" Detlef Schnier, treuer Wegbegleiter Büschers bei der Traditionsmannschaft, schrieb noch Silvester bei Facebook: &bdquo;Ein lieber Freund ist von uns gegangen. Ich wünsche Dir eine gute Reise, mein Freund. Viele Jahre sind wir gemeinsam durchs Leben gegangen, nun bist du am Ziel. Ich wünsche deiner Familie und deinen Freunden viel Kraft für die schweren Stunden. Wir werden dich nie vergessen."

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