KI-Zukunft in OWL: So wird die Region zum Hotspot für Innovation

Bielefeld. Die Region OWL macht sich auf, um bei der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz ganz weit vorne mitzuspielen. In einem Zusammenschluss aller Hochschulen der Region befassen sich Forscher mit bundesweit einmaligen Schwerpunkten – und können auf die Unterstützung heimischer Unternehmen setzen. Doch die Sorge bleibt, dass wichtige Fördergelder in andere Landesteile fließen werden. &bdquo;OWL ist eine herausragende KI-Region – und schon jetzt Hidden Champion in diesem Bereich“, sagt Barbara Hammer von der KI-Akademie OWL. Die Einrichtung gibt es seit Ende 2024. Dort befassen sich Forscher mit den Chancen und Risiken von KI – und damit, wie die Technologie zuverlässiger werden kann. Sie wollen Lösungen entwickeln und die Nutzung der Modelle sicherer und effizienter gestalten. Die Bundesregierung fördert die KI-Akademie in OWL mit rund acht Millionen Euro. In den vergangenen Jahren haben die Verantwortlichen bereits rund 70 Millionen Euro Fördermittel eingeworben – durch Bund, Land, EU sowie die Wirtschaft. &bdquo;Viele Unternehmen sind hier bereits herausragend weit und sehr offen, was den Umgang mit KI betrifft“, lobt Hammer, zugleich Professorin an der Uni Bielefeld. &bdquo;Das ist gut, denn wir werden in vielen Bereichen des Lebens gar nicht mehr die Chance haben, ohne KI auszukommen.“ Forscher der KI-Akademie setzen auf menschliche Fachkompetenz Die KI-Akademie setzt auf besondere Schwerpunkte. &bdquo;Bei der Frage, wo KI an Grenzen kommt, sind wir mit unserer Forschung bundesweit einmalig“, sagt Benjamin Paaßen, Juniorprofessor an der Uni Bielefeld. Insbesondere Sprachmodelle seien eine &bdquo;fundamental unzuverlässige“ Technologie. Ein Taschenrechner sei zuverlässiger. &bdquo;Deshalb braucht es menschliche Fachkompetenz, um KI verantwortungsvoll zu nutzen und Fehler zu vermeiden. Wir sind überzeugt, dass der Mensch nicht wegrationalisiert wird.“ Im Gesundheitswesen werde KI hingegen helfen, dass Patienten schneller einen Termin erhalten. Auch bei Inklusion, Energiewende, Forschung und in der Pflege werde man nicht mehr um KI herumkommen, prognostizieren die Wissenschaftler aus OWL. Aktuell entscheide sich, wie KI die Gesellschaft verändern werde. Die Forscher sehen hervorragende Voraussetzungen für die Region, um diese Entwicklung federführend mitzugestalten. &bdquo;Im Bereich der Automatisierung mithilfe von KI ist OWL top“, sagt Hammer. Zudem sei die Region bei der Digitalisierung führend. Zugleich stelle man aber fest, dass wichtige Fördergelder aktuell zum Beispiel ins Rheinland gingen. Auch interessant: Wie verändert KI die Arbeitswelt in OWL? Wovor die Forscher der KI-Akademie in OWL warnen Im Rheinischen Revier zwischen Aachen und Mönchengladbach will das US-Unternehmen Microsoft mehr als drei Milliarden Euro investieren und KI-Rechenzentren bauen. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) bezeichnet die Kooperation als einen Meilenstein. Die Forscher der KI-Akademie in OWL warnen aber davor, sich bei der Entwicklung der KI zu sehr vor einem Unternehmen abhängig zu machen. Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld begrüßt die Gründung der KI-Akademie OWL &bdquo;ausdrücklich“. Für die ostwestfälische Wirtschaft sei der unmittelbare Zugang zu praxisrelevantem Wissen und technologischen Entwicklungen entscheidend. Die Bündelung der hochschulischen KI-Expertise schaffe ein leistungsfähiges Netzwerk, das den Technologietransfer deutlich beschleunigen könne, sagt Uwe Lück, Referatsleiter Innovation, Technologie bei der IHK Ostwestfalen. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, die oft nicht über eigene Forschungsressourcen verfügten, eröffne die KI-Akademie konkrete Möglichkeiten, gemeinsam mit den Hochschulen Lösungen zu entwickeln und KI-Potenziale im eigenen Betrieb zu erschließen. Wirtschaft und Wissenschaft haben laut IHK in den vergangenen Jahren bereits viele gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte erfolgreich bearbeitet. Lesen Sie auch: Deutliches Ost-West-Gefälle bei KI-Nutzung in Unternehmen .responsive23-NocFfUJDj1H3xsAo-ttc-linechart-nutzung-von-ki-in-unternehmen-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-NocFfUJDj1H3xsAo-ttc-linechart-nutzung-von-ki-in-unternehmen-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-NocFfUJDj1H3xsAo-ttc-linechart-nutzung-von-ki-in-unternehmen-in { padding-top: 142.86%; } } Bundestag fördert die KI-Akademie OWL mit Millionen OWL sei in Sachen KI längst kein unentdecktes Terrain mehr – die Region habe sich spätestens seit 2012 über das Spitzencluster &bdquo;It’s OWL – Intelligente Technische Systeme aus Ostwestfalen-Lippe“ als Vorreiter für die Anwendung intelligenter Technologien etabliert. &bdquo;Die Verbindung aus anwendungsnaher Forschung, innovationsstarker Industrie und einem leistungsfähigen Netzwerk bietet seitdem eine ideale Grundlage, um KI in die Breite zu bringen“, glaubt Lück von der IHK. Wenn es gelinge, Forschung, Transfer und Qualifizierung systematisch zu verzahnen, könne OWL sich vom ehemaligen Hidden Champion zu einem &bdquo;weithin sichtbaren Leuchtturm“ der KI-Anwendung in der industriellen Praxis weiterentwickeln. Lesen Sie auch: Digitalisierung in OWL: Neue Projekte sollen die Wirtschaft beleben Ihren Ursprung hat die KI-Akademie OWL durch einen Termin heimischer Bundestagsabgeordneter in OWL. Der Bundestag hatte Ende 2023 eine Förderung von 7,4 Millionen Euro beschlossen. Seit diesem Jahr arbeiten an der KI-Akademie Experten verschiedener Fachrichtungen zusammen, zum Beispiel aus den Ingenieur- sowie den Sozial- und Geisteswissenschaften. Genau das könne die KI-Akademie in OWL zur &bdquo;Leuchtturmregion“ für nachhaltige KI-Gestaltung machen, glaubt auch die Bielefelder SPD-Bundestagsabgeordnete Wiebke Esdar. Die eingeworbenen Mittel sowie das breite Netzwerk aus Hochschulen, Unternehmen und Bildungsakteuren bieten laut Esdar eine &bdquo;herausragende Grundlage“, um KI-Kompetenz vor Ort praxisnah aufzubauen.

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