Vor Kommunalwahl

Mit Video: Achim Post aus Espelkamp als NRW-Landesvorsitzender der SPD bestätigt

Vier Monate vor der Kommunalwahl setzen die nordrhein-westfälischen Sozialdemokraten auf Kontinuität. Die aus Landtag und Bundestag rekrutierte Doppelspitze erhält erneut das Vertrauen der Basis.

Die SPD-Doppelspitze Sarah Philipp und Achim Post wurden in ihrem Amt bestätigt. | © Roberto Pfeil/dpa

Carsten Heil
10.05.2025 | 10.05.2025, 18:49

Duisburg. Die SPD ist modern und vorn. Das soll das Intro des Vorstandes mittels Video- und Fotoslideshow des Landesvorsitzenden-Duos von Achim Post aus OWL und Sarah Philipp (Duisburg) sowie Generalsekretär Freddy Cordes signalisieren. Dabei ist den 486 Delegierten und deren Vorstand auf dem Landesparteitag in Duisburg durchaus bewusst, dass ihre Partei im Tal der Tränen sitzt. 16,4 Prozent bei der jüngsten Bundestagswahl sind der „historische Tiefpunkt“ der Genossen, wie etliche Redner und Rednerinnen nicht vergaßen zu erwähnen. Auch Achim Post und Sarah Philipp nicht.

Philipp ruft: „Daraus müssen wir Konsequenzen ziehen.“ Hinzu kommt die nicht von allen geliebte schwarz-rote Koalition mit ausgerechnet Friedrich Merz als Bundeskanzler. Die Union hatte erst zum Jahresbeginn zusammen mit der AfD für verschärfte Asylregeln gestimmt. Das passt etlichen angereisten SPD-Mitgliedern spürbar nicht. Während die neue Arbeitsministerin Bärbel Bas aus NRW begeistert beklatscht wird, ist der Beifall für den angekündigten Bundesparteichef Lars Klingbeil deutlich geringer.

Auch der Personaltausch an der Parteispitze kommt nicht bei allen gut an, wie auf den Fluren der Mercatorhalle zu erfahren ist. Erst als Klingbeil persönlich auftaucht, bekommt er stehende Ovationen von Teilen des Publikums. Und natürlich brandet Freude auf, wenn es gegen die AfD geht. „Unseren Kampf gegen Rechte und Faschisten werden wir fortsetzen. Bis hin zum AfD-Verbot“, verkündet Achim Post.

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Der wird schließlich mit 82,3 Prozent der Stimmen zu einem der beiden Landesvorsitzenden wiedergewählt. „Alles über 80 Prozent ist in der heutigen Zeit ein gutes Ergebnis“, sagt er anschließend gegenüber dieser Zeitung. Und dass Sarah Philipp sogar 88,76 Prozent bekommen habe, freue ihn besonders, denn man sei ein gutes Team.

Achim Post im Interview:

Das sagt Klingbeil zu einem AfD-Verbot

Klingbeil zeigt sich darauf kämpferisch. Er berichtet von „schwierigen Koalitionsverhandlungen“. Einen für die SPD wichtigen Punkt macht er in Duisburg. Während die NRW-Vertreter der SPD von Bärbel Bas über Wiebke Esdar und Achim Post beim Ringen mit der CDU hart gekämpft hätten, sei Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) anders als andere Länderchefs an den Verhandlungen nicht mal beteiligt gewesen. Zur AfD äußert er sich auch: „Ein Land, das funktioniert, ist das beste Mittel gegen die AfD.“ Die sei rechtsextremistisch. Und deren Verbot müsse geprüft werden, sagt er vorsichtig.

Das und die Mindestlohnforderung greift die stets etwas kritischere Parteijugend anschließend auf. „Einen Mindestlohn zu fordern und gegen die AfD zu wettern, ist kein Problem, da sind wir alle einig. Aber was ist mit dem Verschärfen des Asylrechtes?“, fragt die 27-jährige Nina Gaedike aus Münster. „Da reisen wir jetzt gemeinsam mit der CDU. Vielen Dank auch.“ Dafür wird sie gefeiert. Dennoch wird Klingbeil schließlich mit viel Beifall verabschiedet, er hat die klare Mehrheit des Parteitages gewonnen.