Wochenende

Wetter in OWL: Temperaturrekord möglich – Saharastaub im Anmarsch

Am Samstag könnte ein Temperaturrekord gebrochen werden. Ein Meteorologe erklärt, ab wann der Saharastaub Ostwestfalen-Lippe erreicht – und ob das Frühlingswetter hält.

Am Wochenende wird erneut Saharastaub in der Luft sein. Dieser lässt die Sonne milchig und getrübt erscheinen. | © Andre März

Pauline Maus
06.04.2024 | 06.04.2024, 06:00

Bielefeld. Das erste Eis essen, auf der Sonnenliege entspannen oder die Grillsaison starten – die sommerlichen Temperaturen am Wochenende bieten sich dafür an. Nach den zuletzt regnerischen Tagen folgt laut dem Lübbecker Meteorologen Friedrich Föst ein regenfreier und vor allem sonniger Samstag.

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Tatsächlich könnte sogar ein Temperaturrekord gebrochen werden. Zwar nicht der für den Gesamtmonat April – dieser liegt in Ostwestfalen-Lippe bei 30,8 Grad, gemessen 1968 in Bad Salzuflen. Jedoch könnte ein neuer Rekord für die erste Aprildekade (1. bis 10. April) drin sein. 2018 wurden in diesem Zeitraum in Bielefeld 25 Grad gemessen. „Da könnten wir herankommen, wenn sich der Saharastaub am Samstag noch etwas Zeit lässt“, schätzt Föst.

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Ab Samstagnachmittag wird dieser erneut über OWL erwartet, er zieht direkt über Spanien und Frankreich nach Deutschland. „Uns erreicht es mit als erstes“, so Föst. Es werde diesig und trüb in der Luft, ähnlich wie an Ostern.

Saharastaub kein seltenes Phänomen in OWL

„Die volle Dröhnung erreicht uns erst am Sonntag“, so der Wetter-Experte. Dann wird die Konzentration von Sand- und Staubpartikeln aus der nordafrikanischen Wüste voraussichtlich am höchsten sein. Sie wird auch dafür sorgen, dass Wolken entstehen. „Die Staubpartikel sind Aerosole, ziehen also Wasser an“, sagt der Lübbecker Meteorologe. Das begünstige dann die Wolkenbildung. Die Sonne wird von Wolken und Staub abgeschirmt.

Der Meteorologe Friedrich Föst. - © Ingrun Waschneck
Der Meteorologe Friedrich Föst. | © Ingrun Waschneck

Außergewöhnlich sei der Saharastaub nicht, er wurde sogar schon in der Antarktis nachgewiesen. Auch vom Klimawandel sei das Wetterphänomen nicht getrieben. „Etwa fünf bis zehnmal im Jahr kommt der Sand nach Ostwestfalen-Lippe“, sagt Föst. Ein typisches Phänomen, besonders im Frühjahr. So eine hohe Konzentration wie an diesem Wochenende sei aber eher selten. „Der Himmel könnte sich durchaus orange-gräulich färben“, so Föst.

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Kalte Aussichten für die kommende Woche

Vielleicht schon in der Nacht auf Sonntag, wahrscheinlicher dann ab Sonntagnachmittag bis Montag könne es durchaus zu Schauern und Gewittern kommen. Dann könnte auch der Sand aus der Luft herausgewaschen werden. „Nutznießer werden die Autowaschanlagen sein“, scherzt der Meteorologe.

Im Laufe der kommenden Woche wird es dann wieder etwas kühler. Von Aprilwetter mit Nachtfrost, Hagel und sehr niedrigen Temperaturen will der Experte aber nicht sprechen. Eine gute Nachricht für alle Landwirte und Hobbygärtner. Frost bekommt besonders den Obstbäumen, die am warmen Wochenende sicher blühen werden, nicht gut. „Die Temperaturen gehen zwar wieder um die 10 Grad zurück, Nachtfrost ist aber nicht in Sicht.“