Cannabis-Legalisierung

Bubatzkarte: Wo das Kiffen in OWL erlaubt ist und wo es verboten ist

Das Gesetz zur Cannabis-Legalisierung ist am 1. April 2024 in Kraft getreten. Die Bubatzkarte zeigt, wo das Kiffen dennoch verboten ist.

Wo das Kiffen in Ostwestfalen-Lippe erlaubt und verboten ist, zeigt die Bubatzkarte. | © Hannes P Albert/dpa

Jessica Eberle
22.09.2025 | 22.09.2025, 15:12

Seit dem 1. April 2024 ist der Konsum von Cannabis in Deutschland unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Nach intensiven Debatten hat der Gesetzgeber die Legalisierung beschlossen. Der Konsum von Marihuana ist jedoch nicht uneingeschränkt gestattet; es bestehen klare Vorschriften bezüglich der Orte und Zeiten, zu denen das Rauchen von Cannabis zulässig ist.

Die sogenannte „Bubatzkarte“, entwickelt von einem Koblenzer Unternehmen, soll Klarheit schaffen. Welche Regelungen für den Konsum von Cannabis in der Öffentlichkeit gelten und wo das Kiffen in den größeren Städten in OWL erlaubt und verboten ist.

Welche Regelungen gelten für den Konsum von Cannabis?

  • Das Konsumieren von Cannabis in der direkten Umgebung von Minderjährigen ist untersagt.
  • Der Gebrauch von Marihuana in Fußgängerzonen ist zwischen 7 Uhr morgens und 20 Uhr abends nicht gestattet; außerhalb dieser Zeiten, also von 20:01 Uhr bis 6:59 Uhr darf Cannabis konsumiert werden.
  • Weiterhin ist das Rauchen von Cannabis auf Kinderspielplätzen, in Bildungseinrichtungen wie Schulen, in Sportanlagen sowie in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche verboten. Dieses Verbot erstreckt sich auch auf den Bereich im Umkreis von 100 Metern rund um die Eingänge dieser Orte.

Newsletter
Update zum Mittag
Top-News, täglich aus der Chefredaktion zusammengestellt.

Bubatzkarte in Bielefeld: Wo Cannabis in Bielefeld konsumiert werden kann

Die Bubatzkarte zeigt viele rote Punkte in der Bielefelder City. - © Bubatzkarte/bubatzkarte.de
Die Bubatzkarte zeigt viele rote Punkte in der Bielefelder City. | © Bubatzkarte/bubatzkarte.de

Viele rote Kreise gibt es in der Bielefelder City, zum Beispiel rund um Jahn- und Klosterplatz sowie in der Oberntorstraße. In der Bielefelder Altstadt, wo sich beispielsweise auch das Gymnasium am Waldhof befindet, ist das Kiffen fast überall verboten.

Bubatzkarte in Paderborn: Kiffen in großen Teilen der Innenstadt nicht erlaubt

In Paderborn ist das Kiffen in vielen Bereichen der Innenstadt verboten. - © Bubatzkarte/bubatzkarte.de
In Paderborn ist das Kiffen in vielen Bereichen der Innenstadt verboten. | © Bubatzkarte/bubatzkarte.de

In Paderborn gibt es viele rote Punkte. Innerhalb des inneren Rings liegen die relevanten Einrichtungen beispielsweise so, dass in der halben City der öffentliche Konsum verboten ist.

Cannabis-Legalisierung: Wie laufen die Kontrollen in Paderborn ab?

Bubatzkarte in Herford: Viele rote Kreise in der Neustadt

Viele rote Kreise sind in der Herforder Neustadt zu sehen. - © Bubatzkarte/bubatzkarte.de
Viele rote Kreise sind in der Herforder Neustadt zu sehen. | © Bubatzkarte/bubatzkarte.de

Während in der Herforder Altstadt kaum rote Kreise zu finden sind, wird es rund um die Neustadt zunehmend mehr rot: Vom Linnebauerplatz bis zum Medizinischen Versorgungszentrum erstrecken sich die Verbotszonen.

Bubatzkarte in Gütersloh: Kiffen verboten rund um den Mohnspark

Der Gütersloher Stadtbereich ist rot - vor allem rund um die Schulen. - © Bubatzkarte/bubatzkarte.de
Der Gütersloher Stadtbereich ist rot - vor allem rund um die Schulen. | © Bubatzkarte/bubatzkarte.de

In Gütersloh soll das Kiffen laut Bubatzkarte zum Beispiel im Mohnspark und Nordbad sowie rund ums Stadtgymnasium verboten sein. Viele rote Kreise ziehen sich rund um den Bereich der Anne-Frank-Gesamtschule und des Carl-Miele-Berufskollegs.

Lesen Sie auch: Cannabis-Plantage in Ex-Kantine im Kreis Gütersloh: Ungewöhnliche Idee sorgt für Aufsehen

Bubatzkarte in Minden: Kein Cannabis-Konsum am Weserstadion

Rund ums Weserstadion darf in Minden nicht gekifft werden. - © Bubatzkarte/bubatzkarte.de
Rund ums Weserstadion darf in Minden nicht gekifft werden. | © Bubatzkarte/bubatzkarte.de

Eine besonders große rote Zone gibt es in Minden im Bereich Kurt-Tucholsky-Gesamtschule und Herder Gymnasium. In diesem Bereich liegen auch mehrere Spielplätze. Auch um den Mindener Dom herum sowie in einem großen Bereich ums Weserstadion ist das Kiffen verboten.

Bubatzkarte in Detmold: Rote Zone an der Brunnenwiese

In Detmold ist das Kiffen zum Beispiel an der Brunnenwiese verboten. - © Bubatzkarte/bubatzkarte.de
In Detmold ist das Kiffen zum Beispiel an der Brunnenwiese verboten. | © Bubatzkarte/bubatzkarte.de

Rote Kreise gibt es vor allem rund um das Gymnasium Leopoldinum und das Grabbe-Gymnasium bis zur Brunnenwiese. Auch das Landesleistungszentrum Kunstturnen befindet sich in der roten Zone.

Bubatzkarte in Höxter: Weniger Verbotszonen als im Rest von OWL

Auf dem ersten Blick sieht man auf der Höxteraner Bubatzkarte weniger rote Kreise als im Rest von OWL. - © Bubatzkarte/bubatzkarte.de
Auf dem ersten Blick sieht man auf der Höxteraner Bubatzkarte weniger rote Kreise als im Rest von OWL. | © Bubatzkarte/bubatzkarte.de

Vergleichweise wenig rote hat die Höxteraner Bubatzkarte. Rot leuchten hier einzelne Bereiche auf, zum Beispiel an der Grundschule Am Nicolaustor, an der Corbie-Therme oder um die St. Nikolai Kirche herum.

Auch interessant: Welche Hürden verhindern, dass sich im Kreis Höxter ein Cannabis-Anbauverein gründet?

Wie viel Gramm Gras darf man zu Hause haben?

Zu Hause sind der Besitz von bis zu 50 Gramm sowie bis zu drei weiblichen blühenden Pflanzen pro erwachsener Person erlaubt. Erwachsene dürfen bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit bei sich haben. Überschreitungen von 5 Gramm (unterwegs) bzw. 10 Gramm (zu Hause) werden als Ordnungswidrigkeit geahndet.

Was sind Cannabis-Clubs?

Seit dem 1. Juli 2024 ist der Anbau von Cannabis in gemeinschaftlichen Vereinigungen erlaubt. Sogenannte „Cannabis Social Clubs“ dürfen Gras an Mitglieder abgeben, damit aber keinen Gewinn machen. Ein Club darf maximal 500 Mitglieder haben.

Wer hat die Bubatzkarte entwickelt?

Die Bubatzkarte wurde nach eigenen Angaben von einem Softwareentwickler aus Koblenz programmiert. Darauf werden die Abstände für das Konsumverbot von Cannabis im öffentlichen Raum visualisiert. Das Unternehmen weist darauf hin, dass die Bubatzkarte auf den öffentlichen Daten von OpenStreetMap basiert und deshalb unvollständig sein kann. Wer kiffen wolle, solle sich deshalb nicht uneingeschränkt auf die Daten verlassen.

Erste Bilanz: Viel Rauch, wenig Verstöße: Bielefelds Cannabis-Bilanz nach rund einem Jahr