Freudenberg/Koblenz (dpa/AFP/epd). Mit einer bewegenden Trauerfeier haben Angehörige und Freunde der getöteten 12-jährigen Luise aus Freudenberg Abschied von dem Mädchen genommen. „Uns allen ist jetzt unsäglich schwer ums Herz“, sagte Gemeindepfarrer Thomas Ijewski am Mittwochabend in der evangelischen Kirche der Stadt. „Zwölf Jahre lang hatte sie ein wunderschönes Leben. Oft war Eure Liese erfüllt von unbändiger Freude, laut und flippig werdet Ihr sie in Erinnerung behalten.“
Nur die Familie und enge Weggefährten waren in der recht kleinen Kirche zusammengekommen, dort wurde auch der Sarg aufgebahrt. Mitschülerinnen und Mitschüler trafen sich zeitgleich in der Aula ihrer Schule und auf dem Schulhof. Dort war eine Tonübertragung des Gottesdienstes zu hören. Auch viele Freudenberger Bürger waren dorthin gekommen. Etwa 1.000 Menschen waren vor Ort.
Luises Tod habe für ihre Familie und Freunde alles verändert. „Wie gerne hätten wir sie begleitet in die Zukunft, wären gespannt gewesen auf Klassenfahrten, auf den ersten Freund, auf die Berufswahl und vielleicht die Gründung einer Familie. All das ist nun vorbei, bevor es angefangen hat.“
Ijewski erinnerte an die Tat vor eineinhalb Wochen, als Luise zunächst als vermisst galt und Einsatzkräfte mit einem Großaufgebot nach ihr suchten. „Eine stockfinstere Nacht, erhellt nur durch die flackernden Blaulichter und die Lichtkegel der Suchmannschaften. Stunden der Hoffnung, Stunden des vollen Einsatzes von so vielen, Stunden, wo unzählige Gebete in den Himmel geschickt wurden. Doch am Ende alles umsonst.“ In einem abgelegenen Waldstück in Rheinland-Pfalz an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen fand die Polizei am nächsten Morgen die Leiche der Zwölfjährigen.
Polizei schirmte Gelände für Luises Gedenkfeier ab

In einer am Samstag in der "Siegener Zeitung" veröffentlichten Traueranzeige hieß es, alle, die an der Gedenkfeier teilnehmen möchten, seien in die Esther-Bejarano-Gesamtschule eingeladen. "Es gibt keine Worte, um das Unbegreifliche zu begreifen. Für uns steht die Welt still", stand neben einem Foto des Mädchens.
"Wir bitten sehr um Verständnis, dass die Familie und Freunde Luise dort in Ruhe auf ihrer letzten Reise begleiten möchten." Ein Polizeisprecher sagte, man wolle mit einem Einsatz an der Kirche dafür sorgen, dass die Trauerfeier nicht gestört werde. Das Gelände wurde weiträumig abgeschirmt.
Schon am Sonntag Gottesdienst für 12-jährige Luise
Schon am Sonntag stand ein regulärer Gottesdienst in der Evangelischen Kirche ganz im Zeichen der Trauer um das Kind. "Trauer und Fassungslosigkeit liegen wie eine tonnenschwere Last auf unserer Stadt", sagte die Bürgermeisterin von Freudenberg, Nicole Reschke. "Wir sind in unserem Schmerz vereint mit den Angehörigen von Luise."
Zugleich fragte die Bürgermeisterin: "Ist unser Zusammenhalt in Freudenberg stark genug, all das auszuhalten?" Man müsse zusammenstehen, auch gegen "Hetze und aggressives Besserwissen" von außen, appellierte die Kommunalpolitikerin und mahnte: "Verurteilen wir nicht voreilig!" Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen hatten die Gewalttat gestanden.
Die Kirche in Freudenberg ist seit einer Woche fast dauerhaft geöffnet, um Menschen zu ermöglichen, dort still zu trauern und zu beten. Ministerpräsident Hendrik Wüst kam am Samstag in die Kirche, um sich in ein dort ausliegendes Kondolenzbuch einzutragen. Der NRW-Regierungschef sprach auch kurz mit vier Seelsorgerinnen und Seelsorgern und bedankte sich für ihren Einsatz. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls hatte sich der CDU-Politiker bestürzt gezeigt über den Tod des Mädchens. "Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg."
Massive Spekulationen in den sozialen Netzwerken
Der Fall sorgt für Diskussionen - und offenbar auch massive Spekulationen in den sozialen Netzwerken. Nun sehen sich Polizei und Staatsanwaltschaft veranlasst, gegen Falschmeldungen in die Offensive zu gehen. "Durch das breite Interesse der Öffentlichkeit und die damit verbundene Anteilnahme kommen immer wieder Gerüchte über die mutmaßlichen Hintergründe des Vorfalls auf", kritisiert die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein.
"Offenkundig gibt es besonders in den sozialen Medien Spekulationen, die sich nicht mit dem aktuellen Stand der Ermittlungen decken." Die Ermittlungsbehörden baten ausdrücklich darum, sich daran nicht zu beteiligen "und die Diskussionen über die Hintergründe des Vorfalls, auch zum Schutz der Angehörigen, nicht zu befeuern".
Laut den Ermittlern wird es möglicherweise auch keine offiziellen Antworten zum Tatgeschehen geben. "Wir können auch die rechtlichen Grenzen, die uns gesetzt sind, nicht überschreiten, nur weil die Bevölkerung meint, ein Anrecht zu haben, alle Hintergründe zu kennen", sagte Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss von der Staatsanwaltschaft Siegen am Freitag. Sollten sich die beiden geständigen Mädchen als Täterinnen bestätigen, "dann werden wir keine Aussagen zu Tatabläufen oder Motivlagen machen".
Gewisse Informationen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt
"Wenn wir Auskunft erteilen können und dürfen, tun wir das sicherlich", sagte von Grotthuss. In so einem speziellen Fall – Opfer und Tatverdächtige sind Kinder – müsse man auch mal akzeptieren, dass es gewisse Informationen gebe, die nicht für die Öffentlichkeit seien. "Damit muss man letztlich irgendwo leben", sagte er.
Die verdächtigen Mädchen und das Opfer haben sich laut den Ermittlern gekannt. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung sollen Luise und die 13-Jährige sogar beste Freundinnen gewesen sein. Demnach habe das Opfer bei ihr übernachtet. Wann das dritte Mädchen, das auch verdächtig ist, dazu kam, sei nicht bekannt. Nach der Tat in einem angrenzenden Wald seien die beiden mutmaßlichen Täterinnen wieder zurück zum Haus der 13-Jährigen gegangen, wo diese Luises Eltern angerufen und ihnen erzählt habe, Luise habe sich auf den Heimweg gemacht.
Im Internet richten sich seit dem Bekanntwerden des Falls Hass-Postings gegen die mutmaßlichen Täterinnen. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) warnte davor, Bilder, Namen oder angebliche Social-Media-Profile der mutmaßlichen Täterinnen im Internet zu teilen.
Eltern verlassen Freudenberg

"Die Verbreitung von persönlichen Daten oder Bildern mutmaßlicher Beschuldigter durch private Personen in Sozialen Medien stellt eine moderne Form der Hexenjagd dar", sagte BDK-Chef Dirk Peglow. Die Gefahr sei groß, dass Menschen öffentlich mit der Tat in Verbindung gebracht werden, die gar nichts mit ihr zu tun hätten. Und es bestehe die Gefahr, dass angeprangerte Menschen verbal oder gar körperlich angegangen werden.
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Nach übereinstimmenden Medienberichten haben die Eltern der beiden verdächtigen Mädchen Freudenberg inzwischen verlassen. Sie seien vom Jugendamt außerhalb des häuslichen Umfeldes untergebracht worden, sagte ein Sprecher des Kreises Siegen-Wittgenstein am Freitag. Landrat Andreas Müller (SPD) sagte: "Wir haben ein entsprechendes Angebot zur gemeinsamen Unterbringung unterbreitet. Das Angebot wurde angenommen." Ihr Aufenthaltsort bleibt geheim.
Die Behörden sorgten außerdem dafür, dass Seiten der beiden tatverdächtigen Mädchen in sozialen Netzwerken nicht mehr auffindbar sind. "Uns bekannte Social-Media-Kanäle wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft geschlossen", sagte ein Sprecher der Polizei Siegen-Wittgenstein.
Staatsanwaltschaft prüft mögliche Beteiligung Außenstehender
Die Obduktion der Leiche von Luise hatte ergeben, dass sie erstochen wurde. Die Verdächtigen sollen sie mit "zahlreichen Messerstichen" getötet haben, sagte Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler. Das Mädchen sei in der Folge verblutet. Sie war am Sonntag tot in der Nähe eines Radweges auf rheinland-pfälzischem Gebiet unmittelbar an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen gefunden worden.
Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grutthus sagte der "Rheinischen Post", man könne und dürfe gegen die strafunmündigen Kinder nicht ermitteln, "allerdings müssen wir den Sachverhalt so weit aufklären, dass wir eine Beteiligung weiterer Personen ausschließen können." Beispielsweise müsse geklärt werden, ob es womöglich einen Anstifter für die Tat geben könne - dafür gebe es aber aktuell keine Hinwiese, sagte Von Grotthus der Zeitung.
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Die Suche nach der Tatwaffe haben die Ermittler bis auf Weiteres aufgegeben. "Weitere Suchen sind derzeit nicht in Planung", sagte Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss von der Staatsanwaltschaft Siegen am Montag. Man habe alles Menschenmögliche getan, die Tatwaffe zu finden und sehe wenig Möglichkeiten, sie noch zu finden.
Bei den Suchen seien auch Spürhunde und technisches Gerät eingesetzt worden - all das habe nicht zum Erfolg geführt, sagte er. Demnach gestaltet sich die Suche schwierig, weil keine genaue Örtlichkeit bekannt ist und das Suchgebiet nicht eingegrenzt werden kann. Dabei wäre die Tatwaffe trotz des Geständnisses der beiden 12- und 13-jährigen mutmaßlichen Täterinnen für die Ermittler wichtig.
Mädchen "außerhalb des familiären Umfelds" untergebracht
Strafrechtlich wird der Tod von Luise keine Folgen haben. Kinder unter 14 Jahren sind grundsätzlich schuldunfähig - selbst bei einem so schlimmen Verbrechen wie Mord oder Totschlag. Denn es wird davon ausgegangen, dass sie die Folgen ihres Handelns noch nicht ausreichend überblicken. Das heiße aber nicht, dass "jetzt nichts gemacht werde", betonte Mannweiler. "Wir legen diesen Fall jetzt in die Hände der Jugendbehörden."
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Laut dem zuständigen Kreis Siegen-Wittgenstein leben die beiden Mädchen vorerst nicht mehr bei ihren Eltern. Das Jugendamt hat inzwischen Maßnahmen für die fast gleichaltrigen mutmaßlichen Täterinnen ergriffen. Die beiden seien "außerhalb des häuslichen Umfeldes untergebracht. Das ist auch damit verbunden, dass die Kinder nicht ihre bisherigen Schulen besuchen."
Staatsanwalt warnt vor Maßnahmen gegen die betroffenen Familien
Die Mädchen hätten aber weiterhin Kontakt zu ihren Eltern. "Der Kontakt zur Familie ist aufgrund des jungen Alters der Mädchen für die Entwicklung einer gelingenden Unterstützung sehr bedeutsam und wird insofern unterstützt", teilte der Kreis mit. Auch für die beiden Tatverdächtigen handele es sich um eine "ganz außergewöhnliche Situation, die viel Empathie und umsichtiges Agieren erfordert", sagte Kreis-Jugenddezernent Thomas Wüst.
"Die Täterinnen sind noch Kinder", betonte Mannweiler. "Die haben ihr Leben noch vor sich - auch wenn es jetzt gerade so schief gelaufen ist, wie irgendwie nur denkbar. Wir müssen die Kinder schützen. Und ihre Familie auch." Mannweiler warnte ausdrücklich vor Maßnahmen gegen die betroffenen Familien. "Man muss auch mit Bedrohungen gegen die Familien der Täterinnen rechnen", sagte der leitende Oberstaatsanwalt. Die zuständigen Behörden und auch die Polizei hätten das im Blick, "beispielsweise wenn es um Prävention geht".
Landesjugendamt: "So einen Fall gab es noch nie"
Das Landesjugendamt NRW gab bekannt, dass es kein Verfahren für den Umgang mit den mutmaßlichen Täterinnen parat hat. "So einen Fall gab es noch nie und entsprechend haben wir dafür auch kein Standardverfahren", sagte ein Behördensprecher am Mittwoch in Köln. Das zuständige Jugendamt vor Ort müsse in kommunaler Eigenständigkeit eine Lösung finden - mit den oder gegen die Eltern der geständigen Mädchen.
Zum Motiv in dem Fall schwiegen die Ermittler. Das Thema sei jedoch komplex, das Motiv müsse am Alter der Verdächtigen gemessen werden. "Was für ein Kind ein mögliches Motiv wäre, würde sich Erwachsenen völlig verschließen", sagte Mannweiler. Angesichts der vielen Stichverletzungen bei dem Opfer liege jedenfalls die Vermutung nahe, "dass irgendwelche Emotionen eine Rolle gespielt haben".
Nach Einschätzung des Bielefelder Konfliktforschers Andreas Zick ist es in Deutschland ein extremer Einzelfall, dass das Mädchen mutmaßlich von zwei Kindern umgebracht worden ist. Schwere Gewalttaten durch Kinder gebe es eher in anderen Ländern, etwa in den USA oder in Kriegsgebieten, sagte der Wissenschaftler.
>>> Zum vollständigen Interview mit Konfliktforscher Zick
NRW-Schulministerin besucht Luises Schule
Eineinhalb Wochen nach dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise hat NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) die Schule des Mädchens besucht. „Die Tat hat auch in der Schulgemeinschaft tiefe Spuren hinterlassen. Umso beeindruckender ist die Besonnenheit und auch die Empathie, mit der die Schule das Geschehene aufarbeitet“, sagte Feller am Dienstag nach ihrem Besuch.
Es sei wichtig, dass Schüler, Lehrer und Eltern in der Schule einen geschützten Raum für ihre Trauer hätten. „Zur Unterstützung werden auch weiterhin Schulpsychologinnen und Schulpsychologen vor Ort sein, die in dieser schwierigen Zeit wertvolle Hilfe leisten“, versprach die Ministerin.
Schüler und Lehrer hatten sich nach der Tat knapp eine Woche Zeit genommen, um über die Ereignisse zu sprechen und gemeinsam zu trauern. Erst danach kehrte die Schule allmählich wieder zum regulären Unterricht nach Stundenplan zurück.

Freudenbergs Bürgermeisterin kritisiert Medien
Die örtliche Bürgermeisterin Nicole Reschke hat die Berichterstattung einiger Medien kritisiert. Der Wochenzeitung „Die Zeit“ sagte Reschke, es habe „viele seriöse Berichte gegeben, sachlich und fundiert“. Doch einige Male seien „Grenzen weit überschritten worden“.
„Alles, was ich befürchtet habe, ist eingetroffen“, sagte die Bürgermeisterin der 18 000-Einwohner-Stadt der Wochenzeitung. Pressevertreter hätten Kinder auf dem Schulweg angesprochen und nach Luise und den Täterinnen befragt, obwohl Reschke den kommunalen Ordnungsdienst beauftragt habe, die Schule zu bewachen.
Trauerecken in Freudenberg
Viele Menschen suchten weiterhin Trost in den beiden Kirchen der kleinen Stadt, in denen Trauerecken eingerichtet waren. Auch Kondolenzbücher liegen dort aus. Viele, die sich dort eintragen, kennen Luise und auch die beiden mutmaßlichen Täterinnen. "Es ist wichtig, nicht allein mit seinen Gefühlen und Gedanken zu hadern, sondern das Gespräch und den Austausch zu suchen, mit der eigenen Familie, Freunden, Nachbarn, Vereinskameradinnen und Vereinskameraden", sagte Bürgermeisterin Nicole Reschke.
Luise war zuletzt am Samstag gegen 17.30 Uhr in Freudenberg gesehen worden, als es nach dem Besuch einer Freundin zu Fuß den Heimweg antrat. Als die Zwölfjährige nicht nach Hause kam, meldeten die Eltern sie als vermisst. Noch am Abend begannen Polizei und Feuerwehr daraufhin mit der Suche.
Unklar ist weiterhin, wieso das tote Mädchen nicht auf dem Heimweg von der Freundin in Richtung Freudenberger Innenstadt, sondern in entgegengesetzter Richtung und damit auf rheinland-pfälzischem Gebiet gefunden wurde.
Wüst: "Höhepunkt der Gewalt Minderjähriger"
Die Ermittler zeigten sich angesichts der Tat erschüttert. "Nach 40 Jahren im Polizeidienst gibt es immer noch Ereignisse, die uns sprachlos machen", sagte Polizeivizepräsident Jürgen Süß. Auch Mannweiler zeigte sich bewegt. "Die Tat an sich ist sehr außergewöhnlich und erschütternd für uns", sagte er.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zeigte sich ebenfalls bestürzt über die Tat. "Es ist unvorstellbar und kaum auszuhalten, dass Kinder zu solchen Taten fähig sein sollen", sagte Wüst am Dienstag in Düsseldorf. Die geschilderten Details ließen "fassungslos zurück". "Meine Gedanken und Gebete sind bei der Familie von Luise."
Seit einigen Jahren gebe es eine beunruhigende Zunahme von Straf- und Gewalttaten durch Jugendliche, auch durch Kinder unter 14 Jahren, sagte Wüst weiter. "Nach allem, was wir wissen, ist diese Tat ein zutiefst verstörender Höhepunkt der Gewalt von Minderjährigen." Die Ursachen dieser Entwicklung müssten untersucht und Präventionsarbeit geleistet werden.
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Kein gesetzgeberischer Handlungsbedarf
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) äußerte sich betroffen. "Dass offenbar zwei kleine Mädchen diese abscheuliche Tat begangen haben, lässt sich kaum begreifen und macht tief betroffen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Gesetzgeberischen Handlungsbedarf - etwa in Form einer Absenkung des Alters für Strafmündigkeit - sieht Buschmann nicht.
Kinder unter 14 Jahren würden zwar strafrechtlich nicht belangt, "aber unsere Rechtsordnung kennt andere Wege, um darauf zu reagieren, etwa das Kinder- und Jugendhilferecht sowie das Familienrecht", sagte er.