Verkehr VCD sieht "Mängel und Scheuklappen" in neuem Gutachten zur Bahntrasse

Bielefeld. Die von der Initiative WiduLand in Vlotho vorgelegte Studie zur Ertüchtigung der Bahntrasse Bielefeld-Hannover mit einer künftigen Fahrzeit von 41 Minuten findet große Beachtung in Expertenkreisen. Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt das Papier einerseits ausdrücklich als &bdquo;Beitrag für eine sachliche Auseinandersetzung mit dem geplanten Bahnausbau“.Neben &bdquo;viel Sachkunde und Ideen“ enthalte das Papier aber &bdquo;leider auch Mängel und viele Scheuklappen, unter anderem bezüglich des Bahnausbaus im Großraum Minden “. Das schreibt die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann, die Mitglied im DB-Planungsplenum des Ausbauprojekts ist. Der VCD begrüße Vorschläge, etwa die Notwendigkeit zweier neuer Gleise, oder die Tatsache, dass das Gutachten &bdquo;eine Abkehr vom bisherigen sturen Festhalten an einem ,reinen Bestandsstreckenausbau bedeutet“. Denn es würden Umfahrungen bei Bückeburg und Wunstorf und eine separate Trasse bei Haste vorgeschlagen. Das bedeute mehrere Neubaustrecken, um die dortigen Orte und Menschen &bdquo;von den erheblichen Auswirkungen eines Bestandsstreckenausbaus zu entlasten“. "Messen mit zweierlei Maß" Es falle aber auf, &bdquo;dass der Raum Minden, wo es von der Fahrzeit her am nötigsten wäre, keine Umfahrung bekommt“. Dies sei &bdquo;vielleicht verständlich, wenn die Auftraggeberin dies in ihrer Nachbarschaft vermeiden wolle“, nehme dem Gutachten aber erheblich an Glaubwürdigkeit. &bdquo;Dass Neubaubaumaßnahmen nur vor der Haustür anderer – in Niedersachsen – ins Konzept übernommen werden, ist inakzeptabel und ein Messen mit zweierlei Maß“, so Haarmann.Die Kernaussage der Gutachter &bdquo;Am Verlauf der Schienenstrecke zwischen Hamm und Minden ändert sich praktisch nichts“, wirke einerseits wie eine vermeintliche Gefälligkeit für die Betroffenen in OWL, müsse aber &bdquo;wie Hohn klingen für alle vom Ausbau der Bestandsstrecke Betroffenen in Niedersachsen“. Diese Haltung könne laut VCD kein Ausgangspunkt für ein schlüssiges Bahnausbaukonzept für die Verkehrswende mit deutlicher Kapazitätserweiterung im Personen- und Güterverkehr sein. "Attraktivitätssteigerung aus dem Blick verloren" Zudem betont der VCD, dass die im Gutachten propagierte Fahrzeit von 41 Minuten zwischen Bielefeld und Hannover im Deutschlandtakt so nicht funktioniere. Die Hoffnung, die Abfahrtszeiten in Hannover problemlos um 15 Minuten verschieben zu können, werde nicht geteilt.Die Auswirkungen auf das Netz seien erheblich. Die vorgeschlagenen Trassen verlören &bdquo;insgesamt die notwendige Attraktivitätssteigerung der Schiene für die Verkehrswende völlig aus dem Blick“.

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