Schulen zu, weniger Kontakte

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Verschärfter Corona-Lockdown beginnt - drei extreme Hotspots in OWL

Vor allem Familien müssen sich in den kommenden Wochen wieder umstellen. Die Corona-Schutzmaßnahmen bringen für Menschen in NRW starke Einschränkungen.

In NRW beginnt am Montag ein verschärfter Lockdown. | © picture alliance/dpa

11.01.2021 | 12.01.2021, 05:56

Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen beginnt am Montag der verschärfte Corona-Lockdown. Er bringt vor allem drastische Einschränkungen für Familien mit: Schulen gehen komplett in den Distanzunterricht und Kitas betreuen nur noch in reduziertem Umfang. Außerdem gelten bei den Kontaktbeschränkungen noch strengere Regeln.

Menschen aus einem Haushalt dürfen sich im öffentlichen Raum grundsätzlich nur noch mit einer weiteren Person treffen. Anders als von Bund und Ländern ursprünglich vereinbart, werden zu betreuende Kinder dabei aber nicht mitgerechnet.

Auch beim Vorgehen in extremen Corona-Hotspots weicht NRW von den Beschlüssen ab. Die eigentlich vorgesehene Begrenzung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer ist in der neuen Corona-Schutzverordnung nicht enthalten. Das Land werde am Montag darüber entscheiden, sagte eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums am Sonntag.

Die Kreise und kreisfreien Städten, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen die Marke von 200 überschreitet (Sieben-Tage-Inzidenz), können im Einvernehmen mit dem Gesundheitsministerium zusätzliche Schutzmaßnahmen anordnen. Zuletzt hatten mehrere Regionen die Schwelle zum Teil deutlich überschritten.

Der Oberbergische Kreis und der Kreis Höxter, zwei Regionen mit besonders hohen Infektionszahlen, haben bereits reagiert. Von Montag an gelten die Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum dort auch in den eigenen vier Wänden. Der Kreis Höxter, NRW-weit an der Spitze, hatte dafür am Freitag in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium des Landes extra eine für den Kreis geltende Allgemeinverfügung erlassen, die weitere Beschränkungen vorsieht als die am Freitag veröffentliche Coronaschutzverordnung des Landes. Das Ministerium hatte dafür grünes Licht gegeben.

Insgesamt überschritten nach Angaben des Robert-Koch-Instituts am Montag sieben Gegenden in NRW den kritischen Inzidenzwert von 200 - drei davon lagen in Ostwestfalen-Lippe: Spitzenreiter war den Zahlen zufolge weiterhin der Kreis Höxter (261,0). Der Kreis Minden-Lübbecke meldete demnach mit 173 die meisten Corona-Neuinfektionen in OWL. Die Wocheninzidenz lag dort bei 223,9 (Vortag: 174,9), in Bielefeld lag sie bei 211,6 (Vortag: 207,1). Der Kreis Gütersloh, der am Sonntag eine Wocheninzidenz von 202,5 aufwies, rutschte am Montag unter die 200er-Schwelle auf 195,6.

Am Freitag hatten unter anderem die Stadt Bielefeld und der Kreis Höxter angekündigt, die 15-Kilometer-Regel nicht umsetzen zu wollen. (Lesen Sie dazu: 15-Kilometer-Regel nun doch in zwei OWL-Kreisen)

Die 2,5 Millionen Schüler in NRW müssen zu Hause lernen, die Präsenzpflicht in den Klassenzimmern ist ausgesetzt. Für Kinder der Klassen 1 bis 6, die nicht daheim betreut werden können, bieten die Schulen eine Notbetreuung an. Sollte eine Schule für die Umstellung auf den Distanzunterricht mehr Zeit benötigen, darf sie nach Angaben des Schulministeriums auch erst am Mittwoch starten.

Die mehr als 10.000 Kitas betreuen Kinder ab Montag nur noch in geringerem Stundenumfang - wenn möglich, sollen Eltern ihre Kinder nicht dorthin schicken. Alle Maßnahmen der Landesregierung gelten zunächst bis zum 31. Januar.