Cyberkriminelle nutzen die Pandemie - und verursachen große Schäden

Düsseldorf. In der Corona-Zeit haben offenbar Cyber-Kriminelle Hochkonjunktur. Wie NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mitteilte, ist die Internet-Kriminalität während der ersten Corona-Welle in den Monaten April, Mai und Juni, als sich hunderttausende Arbeitnehmer ins Home-Office begeben mussten und viele von ihnen dabei ihre privaten Computer benutzten, um &bdquo;zehn bis 20 Prozent" angestiegen. Betrug über Phishing-Mails oder gefälschte Firmen-Seiten sowie nicht besonders gesicherte Datenleitungen spielen dabei offenbar eine größere Rolle. Das müsse in den Unternehmen, in denen Home-Office angeordnet oder freiwillig praktiziert werde, thematisiert werden, sagte Kriminaldirektor Wolfgang Hermanns, Leiter des Dezernats Kriminalprävention im Landeskriminalamt. Aufklärungsquote nur bei 29,4 Prozent Schon im Jahr 2019 war die Cyberkriminalität um 2,2 Prozent angestiegen, zitierte Innenminister Reul das &bdquo;Lagebild Cybercrime 2019" des Landeskriminalamtes. Mit nur 29,4 Prozent ist die Aufklärungsquote bei Computerkriminalität besonders gering. Der Gesamtschaden erhöhte sich Im Jahr 2019 um 4.596.895 Euro auf 18.864.640 Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 32,2 Prozent. Dabei werden Schäden von Cyberkriminalität in der polizeilichen Kriminalitätsstatistik ausschließlich für Computerbetrug und Softwarepiraterie abgebildet. Ein hohes Dunkelfeld existiert bei Schäden, die durch Erpressungsdelikte wie Ransomware zum Nachteil von Firmen entstehen. Die Polizeistatistik weist lediglich Schadensummen für Erpressungen allgemein aus. Eine separate Erfassung von Cybercrime-Erpressungsdelikten gibt es nicht. Zudem werden erfolgreiche Erpressungen nur selten zur Anzeige gebracht. Schlechte Passwörter öffnen Betrügern Tür und Tor In vielen Fällen ermöglichen schlecht gewählte Passwörter den Cyberkriminellen ihr verbrecherisches Tun. Zahlenfolgen wie &bdquo;123456" oder das eigene Geburtsdatum seien einfach schlechte Passwörter und erleichterten den Cyberkriminellen ihre &bdquo;Arbeit", sagte Innenminister Reul. Das Landeskriminalamt hat jetzt in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW, dem Bundesverband der Verbraucher-Initiative, dem eco-Verband der Internetwirtschaft und den Kreispolizeibehörden im Land eine Kampagne unter dem Titel &bdquo;Mach dein Passwort stark" gestartet. Ziel ist es, darüber aufzuklären, wie Passwörter gestaltet werden können, die möglichst schwer zu knacken seien. Der CDU-Politiker verglich die Beachtung der richtigen Regeln bei der Wahl eines Passwortes mit der Sicherung von Türen und Fenstern in einer Wohnung gegen Einbruch. &bdquo;Lassen Sie Ihre Datentüren nicht offen stehen", empfahl er. »Lassen Sie ihre Datentüren nicht offen stehen« Im Zentrum der Kampagne steht die Internetseite www.mach-dein-passwort-stark.de mit vielen Informationen. Der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes, Thomas Jungbluth, betonte, Datenschutz beginne beim Nutzer selbst: &bdquo;Durch starke Passwörter macht man den Cyberkriminellen das Leben schwer. Deshalb setzt unsere Kampagne genau an dieser Stelle an", so der Leitende Kriminaldirektor. Mit einer simplen Methode schafft es jeder, komplexe Passwörter zu erstellen, die sich trotzdem leicht einprägen ließen, erklärt Thomas Jungbluth, stellvertretender Chef des Landeskriminalamtes in Düsseldorf. Jungbluth nannte ein Beispiel: N-Wh17,93ME – Nordrhein-Westfalen hat 17,93 Millionen Einwohner. Der Trick besteht also darin, sich ein komplexes Passwort durch einen leicht zu merkenden Satz als &bdquo;Eselsbrücke" einzuprägen.

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