Düsseldorf/Rheda-Wiedenbrück (epd). Ein Bündnis aus Arbeitsrechtlern sowie Klima- und Tierschützern ruft für den 11. September zu einer Demonstration gegen die Zustände in der deutschen Schlachtindustrie auf. Unter dem Motto "System Tönnies stoppen! Gegen die Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt!" sollen sich mehrere Hundert Menschen am Hauptbahnhof Düsseldorf zu der Protestaktion treffen, wie die Organisatoren am Dienstag mitteilten.
Die Versammlung richtet sich gegen die Tönnies-Gruppe als größtem deutschen Schlachtbetrieb sowie die allgemeinen Arbeitsbedingungen in der Branche. Die Teilnehmer fordern einen Ausstieg aus der "Tierindustrie", demokratische Arbeitsverhältnisse und faire Bedingungen für Landwirte.
Der Corona-Ausbruch im Tönnies-Hauptwerk im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück habe auf die schlechten Arbeitsbedingungen und Wohnverhältnisse der Arbeiter aufmerksam gemacht, erklärten die Veranstalter. Die von der Politik daraufhin angekündigten Maßnahmen reichten aber bei weitem nicht aus. Statt "halbherziger Schritte" müssten das Unternehmen Tönnies und weitere Schlachtkonzerne für alle entstandenen Schäden haften, forderten sie. "Schlachtfabriken bedeuten immer Tierleid, Naturzerstörung und Ausbeutung", sagte Katja Suhr vom Bündnis "Gemeinsam gegen die Tierindustrie", das den Aufruf unterstützt. Deshalb sei jetzt der "Ausstieg aus der Tierindustrie" gefordert.