Skandal-Rapper

Düsseldorfer Oberbürgermeister lässt Video mit Farid Bang löschen

Der Rapper sollte helfen, die Menschen am Rheinufer von der Einhaltung der Hygiene-Vorschriften in Corona-Zeiten zu überzeugen. Das ging nach hinten los.

Umstritten: Farid Bang, hier bei einem Konzert im Juni in Hannover. | © picture alliance / Geisler-Fotopress

28.07.2020 | 29.07.2020, 05:31

Düsseldorf (dpa). Nach einem Proteststurm hat Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel ein Video zu Corona-Regeln mit dem Skandal-Rapper Farid Bang von den Social-Media-Kanälen der Stadt löschen lassen. Damit folge er dem Willen der Ratsfraktionen, teilte Geisel am Dienstag auf Facebook mit. „Bei aller - berechtigten - Kritik an der Person von Farid Bang sehe ich keinen Anlass für eine Entschuldigung", betonte der SPD-Politiker, der bei den Kommunalwahlen im September sein Amt verteidigen will.

Geisel hatte am Mittwoch einen Videoclip der Stadt veröffentlichen lassen, in dem der Düsseldorfer Rapper feiernde junge Leute in der Altstadt zur Einhaltung der Corona-Regeln ermahnt. Farid Bang steht wegen frauenfeindlicher, gewaltverherrlichender und antisemitischer Texte in der Kritik. Der Clip, mit dem Geisel vor allem junge Männer mit Migrationshintergrund ansprechen wollte, wurde quer durch die Parteien und auch von der jüdischen Gemeinde kritisiert.

Probleme lassen sich nicht allein mit polizeilichen Mitteln lösen

Es gebe in der Stadtgesellschaft einen breiten Konsens darüber, dass sich die Probleme in der Altstadt und am Rheinufer nicht alleine mit polizeilichen Mitteln lösen lassen, sagte Geisel. Einen wirklich überzeugenden Vorschlag habe er dazu nicht gehört. Zwar finde auch er die Texte von Farid Bang teilweise widerwärtig. Allerdings habe der Rapper auch großzügige Spenden von Schutzmasken an zahlreiche karitative und städtische Einrichtungen geleistet, die auch „dankbar angenommen wurden", so Geisel.