Düsseldorf (dpa/rtr/AFP). Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) geht davon aus, dass Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen und Abstandsgebote auch über den 15. Juli hinaus in NRW Bestand haben werden.
Das sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf. Die Landesregierung hatte am Vortag angekündigt, die Maßnahmen um mindestens zwei weitere Wochen zu verlängern.
Außerdem sagte Laschet, dass das Land NRW zunächst keine flächendeckenden Corona-Tests nach bayerischem Vorbild einführen werde. „Ich will das nicht bewerten, was die bayerischen Kollegen machen. Wir machen, was wir für Nordrhein-Westfalen richtig halten. Mir ist vor allem wichtig, dass wir es da, wo es brennt, verpflichtend machen."
Laschet nannte als Beispiel die Fleischindustrie, wo ab dem 1. Juli Beschäftigte in NRW mindestens zwei Mal pro Woche auf das Coronavirus getestet werden müssen.
Der Ministerpräsident sprach sich zudem gegen Straßenveranstaltungen zur traditionellen Karnevals-Sessionseröffnung am 11.11. aus: „Draußen, Straßenkarneval, Infektionsübertragungszeit, Alkohol, Enge - das passt nicht in diese Zeit."
Was dann im Frühjahr mit dem eigentlichen Karneval sei, könne man jetzt noch nicht sagen. Dafür sei es zu früh. Man müsse das Infektionsgeschehen im Herbst noch abwarten. Das sei für die Aktiven, die langfristig planen wollen, „nicht schön", so Laschet: „Aber es müssen sich zurzeit Andere mit größeren Problemen umstellen in ihren Lebensplanungen."
Erneut sprach sich Laschet gegen übereilte Einschränkungen von Grundrechten in der Corona-Krise aus. Die nordrhein-westfälische Landesregierung werde auch in Zukunft "nicht in Schnellschüssen in Grundrechte eingreifen". Er wundere sich, "wie viele andere auch im parteipolitischen Wettbewerb hier mir Schnellschüssen agieren", fügte der Düsseldorfer Regierungschef hinzu.
Laschet zeigte sich zugleich überzeugt, dass es auch weiterhin regionale Corona-Ausbrüche geben werde, die auch auf regionaler Ebene bekämpft werden müssen. Die Behörden hatten zuletzt in den Landkreisen Gütersloh und Warendorf nach steigenden Infiziertenzahlen weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens verfügt. Hintergrund war ein massiver Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. Für den Kreis Gütersloh war dieser Teil-Lockdown am Montag bis zum 7. Juli verlängert worden.