Bertelsmann aus Gütersloh investiert bis 2026 deutlich mehr als geplant

Gütersloh/Amsterdam. Der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann wird bis 2026 deutlich mehr Geld in die Hand nehmen als bisher geplant. Statt angedachten fünf bis sieben Milliarden Euro werden sich die Investitionen im Rahmen der 2021 ausgerufenen &bdquo;Boost-Strategie“ nun auf mehr als acht Milliarden Euro belaufen. Das sagte CEO Thomas Rabe am Rande einer zweitägigen Führungskräfte-Konferenz in Amsterdam der Nachrichtenagentur &bdquo;Reuters“. &bdquo;Ich möchte kein Limit haben“, so der 59-Jährige. Mit dem Wachstumsprogramm soll unter anderem der Konzernumsatz bis 2026 auf rund 21 Milliarden Euro (bisher war immer von 24 Milliarden Euro die Rede) gesteigert werden, der Nettogewinn auf jährlich zwei Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2024 verbuchte Bertelsmann einen Umsatz von neun Milliarden und einen Gewinn von 416 Millionen Euro. Bisher habe der Konzern laut Rabe bereits 4,8 Milliarden Euro ins &bdquo;Boost-Programm“ investiert. Darunter fallen etwa der Kauf von Verlagsanteilen in den USA und Spanien sowie der Erwerb weiterer Musikrechte. &bdquo;Wir haben allein im ersten Halbjahr 2024 rund eine Milliarde Euro investiert“, sagte Rabe vor wenigen Tagen bei der Halbjahres-Pressekonferenz. Ein großer Posten dabei machten die Rechte für die Europameisterschaft 2024 für den Privatsender &bdquo;RTL“ aus. .responsive23-8zVrdnOjsbkcvf0S-bar-vertical-boost-programm-bertelsmann { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-8zVrdnOjsbkcvf0S-bar-vertical-boost-programm-bertelsmann { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-8zVrdnOjsbkcvf0S-bar-vertical-boost-programm-bertelsmann { padding-top: 142.86%; } } Bertelsmann setzt weiter verstärkt auf RTL Im Gespräch mit &bdquo;Reuters“ sagte Rabe, es gäbe noch eine &bdquo;breite Palette attraktiver Projekte“, die für Bertelsmann interessant seien. Dazu zähle neben dem Musikgeschäft &bdquo;BMG“ und der Buchverlag &bdquo;Penguin Random House“, auch die TV-Tochter &bdquo;RTL“ und hier vor allem die dazugehörige All-in-one Streaming-Plattform &bdquo;RTL+“. &bdquo;Wir haben in allen Bereichen Projekte in der Pipeline“, sagte Rabe. Auch in der Bildung, im digitalen Gesundheitswesen und in der Investmentsparte werde der Konzern investieren. Wichtige Märkte seien dabei insbesondere Indien, Mexiko und Brasilien, sowie die USA, wo Bertelsmann im ersten Halbjahr 2024 den größten Umsatzbeitrag erzielen konnte. Inflation hat kaum Einfluss auf Bertelsmann-Investitionen Dass der Investitionsbedarf nun angepasst werde, hängt laut Bertelsmann-Sprecher Jan Hölkemann kaum mit der Inflationsentwicklung in Deutschland zusammen. &bdquo;Wir sind weltweit in 50 Ländern aktiv, da fällt das nicht so ins Gewicht“, sagt er gegenüber dieser Redaktion. Vielmehr habe sich ein neuer finanzieller Spielraum entwickelt, etwa durch den Verkauf des Call-Center-Geschäfts &bdquo;Majorel“. Gänzlich außer Acht gelassen werden, darf die Inflation allerdings nicht. Zumal die Preise nicht nur in Deutschland und der EU angestiegen sind, auch in den für Bertelsmann wichtigen Ländern, wie Brasilien und den USA, hat es Preisanpassungen gegeben, die eine Rolle gespielt haben dürfen. In Amerika etwa ist die Inflation derzeit höher als in Deutschland. Hinzu kommt die sich angehäufte Teuerung, die allein hierzulande viele Produkte im Schnitt um rund 15 Prozent teurer gemacht hat. .responsive23-Ej540hJUNhTwcK8y-bar-vertical-umsatz-bertelsmann { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Ej540hJUNhTwcK8y-bar-vertical-umsatz-bertelsmann { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Ej540hJUNhTwcK8y-bar-vertical-umsatz-bertelsmann { padding-top: 142.86%; } } Für Rabe ist das &bdquo;Boost-Programm“ auch deswegen wichtig, weil er Ende 2026 nach rund 21 Jahren im Bertelsmann-Vorstand seinen Posten als CEO räumen wird und er dieses Programm eingeführt hat. Bis dahin möchte er keine &bdquo;Lame Duck“ sein und weitere Projekte ankurbeln. &bdquo;Zur Lame Duck macht man sich selbst; das habe ich nicht vor.“

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