Bielefeld/Münster. Auch in Zeiten von Geldschwemme und Negativzinsen hat die PSD Bank Westfalen-Lippe eG ein stabiles Geschäftsjahr 2020 erlebt. Das Geldinstitut mit Sitz in Münster und weiterem Standort in der Bielefelder Altstadt meldet ein Betriebsergebnis nach Wertkorrekturen von etwa 6,9 Millionen Euro. Man liege damit "auf einem erneut hohen und stabilen Niveau", wie der Vorstandsvorsitzende Reinhard Schlottbom erklärt. Die Bilanzsumme lag bei 1,08 Milliarden Euro.
Er sprach von schwierigen Bedingungen für die Genossenschaftsbank im Jahr 2020. Doch habe man mit intensiver Beratung den Wechsel der Mitglieder und Kunden von zinslosen Einlagen "in interessante Anlagen umfangreich genutzt. Damit ersparen wir vielen Mitgliedern reale Verluste", so Schlottbom. Viele Banken erheben inzwischen Strafzinsen auf Einlagen ab einer bestimmte Größenordnung. Bei der PSD Bank Westfalen-Lippe gilt auf Girokonten ab 25.000 Euro Guthaben der übliche Satz von -0,5 Prozent. Um Kunden die sogenannten Verwahrentgelte zu ersparen, beraten Banken derzeit verstärkt in Richtung Geldanlage.
Das Anlagevolumen steigt deutlich, die Einlagen nicht
Schlottbom erklärt, man habe den Zustrom von Einlagen in die Bank begrenzen können (+1,3 Prozent). Das betreute Anlagevolumen, inklusive des Wertpapiergeschäfts, sei mit einem Plus von 14 Prozent stark angestiegen. Jürgen Ahler, Vertriebsvorstand, ergänzt: „Gleichzeitig haben unsere Projekte rund um das Thema Baufinanzierung dazu geführt, dass am Ende sehr viele Baufinanzierungsberatungen in einem Anstieg der Abschlüsse um ebenfalls 14 Prozent auf nun 57 Millionen Euro aufgingen."
Auch die Töchter der Bank, die Immobilien-Solutions Münster GmbH und der Bankenberatungsspezialist pit-con GmbH meldeten demnach Erfolge und Zuwächse in neuen Geschäftsfeldern. Neu hinzugekommen ist die Tochter GenoReal GmbH & Co. KG, die sich im Immobilienprojektgeschäft engagiert. Insgesamt gehört die PSD Bank Westfalen-Lippe zu den stärksten Häusern der bundesweiten Gruppe der PSD-Banken (14 Häuser). „Wir können nach einem so herausfordernden Jahr und mit einem überzeugenden Ergebnis nur festhalten, dass die genossenschaftliche Idee sich erneut unter großem Druck bewährt hat", lautet das Fazit des Vorstandes.