Kontaktlose Lieferung

In diesem Fall müssen DHL-Boten bald nicht mehr an der Haustür klingeln

Paketempfänger werden ab Juli nur noch online über die Zustellung benachrichtigt. Diese Neuerung betrifft jedoch nicht alle Kunden.

Täglich müssen Zusteller eine große Anzahl Pakete überbringen. DHL will an einige Kunden bald nur noch kontaktfrei ausliefern. | © Unsplash (Symbofoto)

09.06.2021 | 09.06.2021, 08:51

Bielefeld. Die kontaktlose Abwicklung von Dienstleistungen ist durch Corona deutlich wichtiger geworden. Das gilt insbesondere für Paketzusteller, die dank der Pandemie deutlich mehr Lieferungen austragen müssen. Der Dienstleister DHL ändert dafür nun die Geschäftsbedingungen.

Ab Juli klingen die Zusteller nicht mehr an der Haustür - zumindest, wenn der Empfänger einen sogenannten Ablageort angegeben hat. Die Boten versuchen dann gar nicht mehr, den Kunden direkt an der Tür zu erreichen. DHL informiert die Paketempfänger dann ausschließlich per E-Mail oder Sendungsverfolgung über die Zustellung.

Täglich müssen Zusteller eine große Anzahl Pakete überbringen. DHL will an einige Kunden bald nur noch kontaktfrei ausliefern. - © Unsplash (Symbofoto)
Täglich müssen Zusteller eine große Anzahl Pakete überbringen. DHL will an einige Kunden bald nur noch kontaktfrei ausliefern. | © Unsplash (Symbofoto)

Das spart den Paketboten, die unter enormem Zeitdruck stehen, mitunter einige Minuten. Im Vergleich zum Vorjahr sei das Paketaufkommen um 20 Prozent gestiegen, teilt DHL-Sprecher Rainer Ernzer mit. Die Umstellung begründet der Paketdienstleister allerdings mit dem Schutz der Kunden und ihrer Zusteller. Zudem werde der Zustellprozess vereinfacht, heißt es von dem Unternehmen.

Verbraucherschützer warnen vor Risiken

Nach Information des Online-Portals „Paketda" sei dieses Verfahren schon lange Praxis - obwohl es nach den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von DHL nicht gestattet war. Diese wurden dahingehend im November 2020 angepasst.

Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale NRW rät bei der Abstellgenehmigung generell zur Vorsicht. Denn sobald das Paket im Garten oder in der Garage hinterlegt wird, gehen die Risiken auf den Empfänger über. Bei Beschädigungen oder Verlust, beispielsweise durch Diebstahl, sind die Dienstleister dann nicht weiter verantwortlich.

Trotz Änderung der AGB ändert sich für die Kunden also nichts. "Nach unserer Einschätzung ist das vielmehr eine Klarstellung dessen, was bislang praktiziert wurde", sagt Husemann.

DHL-Kunden bekommen Option

Dieses Risiko betrifft auch Verbraucher, die Pakete über andere große Paketdienstleister zugestellt bekommen. Denn auch die bieten ihren Kunden eine kontaktlose Lieferung an. In der Paketankündigung sowie auch in den Onlineportalen können Kunden einen Abstellort für ihre Pakete angeben. Beim Dienstleister Hermes sind die Zusteller jedoch angehalten, es zuerst an der Haustür zu probieren, teilt das Unternehmen mit.

DHL-Empfänger, die einen Ablageort hinterlegt haben und weiterhin einen persönlichen Zustellversuch wünschen, müssen dem nun explizit zustimmen. Bis Mitte Juni können betroffene Kunden das in ihrem Kundenkonto über die Option „Der Zusteller soll vor der Zustellung klingeln" oder über ein Onlineformular anmelden.