Firmen in OWL wollen Tausende Mitarbeiter testen und impfen

Bielefeld/Gütersloh. Impfen und Testen gelten als wichtige Bausteine bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Um freiwillige Impfungen anbieten zu können, sobald genug Impfstoff zur Verfügung steht und entsprechend freigegeben wird, bereiten sich Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe längst vor. Der Gütersloher Küchengerätehersteller Miele etwa will bereit sein, sobald die Behörden grünes Licht geben, sagt Sprecher Carsten Prudent. Ziel sei es, allen 11.050 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der deutschen Miele-Standorte, inklusive der Imperial-Werke in Bünde und Arnsberg eine Impfmöglichkeit anzubieten. "Am Hauptsitz Gütersloh wären wir schon heute grundsätzlich startbereit, für die übrigen Standorte laufen die Gespräche und vorbereitenden Maßnahmen", so Prudent. Das beträfe allein in OWL 7.800 Mitarbeiter an den Standorten Gütersloh, Bielefeld und Bünde. Auch beim Bielefelder Dr.-Oetker-Konzern arbeitet derzeit ein Team an der betrieblichen Impfstrategie, teilt Sprecher Jörg Schillinger mit. Jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter soll ein freiwilliges Impfangebot gemacht werden können, sobald es Impfstoffmenge und Impfverordnung zuließen, so Schillinger weiter. In OWL sind das rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Merkel droht mit Testpflicht Landmaschinenhersteller Claas aus Harsewinkel will die Impfaktion ebenfalls selbst unterstützen, teilt Sprecher Wolfram Eberhardt mit. Mehr als 4.000 Mitarbeiter wären allein in OWL betroffen. Der Bertelsmann-Konzern hatte bereits angekündigt, den rund 11.000 Mitarbeitern am Standort Gütersloh ein Impfangebot machen zu wollen, sobald dies möglich ist. Während des Wartens auf ausreichende Mengen des Anti-Corona-Impfstoffs rücken Selbsttests mehr in den Fokus. Zuletzt pochte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut darauf, dass die Wirtschaft verstärkt testen soll und verwies auf eine Selbstverpflichtung, die Anfang April endet. &bdquo;Wenn nicht der überwiegende Teil der deutschen Wirtschaft (...) das muss in die Richtung 90 Prozent sein, Tests seinen Mitarbeitern anbietet, dann werden wir mit regulatorischen Maßnahmen in der Arbeitsschutzverordnung dazu vorgehen." Merkel kündigte eine Entscheidung für Mitte April an. Selbsttests per Post Bei Claas teste man "auch selber". "Große Mengen an Laienselbsttests sind zusätzlich für alle Claas-Standorte bestellt", teilt der Sprecher mit. Wie viele Mitarbeiter wie oft getestet werden sollen, könne das Unternehmen für OWL nicht sagen. Miele will allen Mitarbeitern, die nicht ins Homeoffice ausweichen können, je einen wöchentlichen freiwilligen Schnelltest anbieten. In Gütersloh starte dies am 6. April, an den übrigen Standorte gehe es nach Ostern los. Eine Gesamtzahl, wie viele Beschäftigte nicht ins Homeoffice wechseln können, konnte Miele nicht nennen. Allein in Gütersloh seien laut Berechnungen des Unternehmens circa 2.000 von rund 5.250 Mitarbeitern betroffen. Außerdem sollen alle Beschäftigten per Post pro Person zwei Selbsttests nach Hause geschickt bekommen. Schon jetzt gebe es regelmäßige Schnelltests für systemrelevante Mitarbeiter, zum Beispiel der Werkfeuerwehr, und anlassbezogene Tests. Bei Dr. Oetker werde derzeit anlassbezogen getestet. Dafür sei das Unternehmen eine Kooperation mit den Johannitern eingegangen. Für das Werk in Oerlinghausen bestehe eine Kooperation mit zwei örtlichen Apotheken. Auch über OWL hinaus kündigten Unternehmen an, mehr Schnelltests zur Erkennung des Coronavirus anbieten zu wollen. Der Autobauer Volkswagen etwa stellt eigenen Angaben zufolge allen Beschäftigten an seinen deutschen Standorten nach Ostern zweimal in der Woche einen Test zur Verfügung. Auch Unternehmen wie Opel oder Thyssenkrupp kündigten an, die Testangebote auszudehnen.

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