Unternehmen Miele in Gütersloh: Schwerbehinderte von Umstrukturierung betroffen

Gütersloh. Die Verlagerung der Waschmaschinenproduktion betrifft bei Miele auch eine Abteilung, in der Schwerbehinderte arbeiten. Miele bestätigte am Mittwoch, 2. Oktober, Informationen, wonach dieser Bereich ebenso wie andere auf dem Prüfstand steht. Es handele sich um den Bereich &bdquo;Elektrovormontage“, in dem derzeit circa 25 Menschen mit Leistungsminderung ihren Möglichkeiten entsprechend beschäftigt würden. Eine der dabei betrachteten Optionen sei das Outsourcen auf ein soziales Drittunternehmen. Entscheidungen dazu gebe es bislang nicht, so Unternehmenssprecher Carsten Prudent. Den Informationen zufolge könnte die Produktion an Unternehmen wie dem Wertkreis oder der Dalke gGmbH ausgelagert werden. Eine Besichtigung durch diese Unternehmen sei für kommende Woche angesetzt, heißt es in einem anonymen Schreiben, das der &bdquo;NW“ zuging. Sollte man sich für ein Outsourcen entscheiden, wäre Miele laut Prudent als Arbeitgeber verpflichtet, die Beschäftigten innerhalb von Gütersloh auf geeignete Arbeitsplätze zu versetzen. &bdquo;Hier ist individuell je nach Einschränkung zu überprüfen, welcher Arbeitsplatz im Einzelfall passend ist.“ Nur wenige Schwerbehinderte bei Miele betroffen Diese Verpflichtung nehme Miele selbstverständlich äußerst ernst und arbeite in Prozessen wie diesen mit der Schwerbehindertenvertretung gemeinsam an tragfähigen und guten Lösungen. &bdquo;Ehe es dazu gegebenenfalls kommt, sind aber zunächst das Ergebnis des Freiwilligenprogramms sowie die Entscheidung abzuwarten.“ Prudent berichtete, die 25 Beschäftigten in der Elektrovormontage seien nur ein kleiner Teil der Schwerbehinderten bei Miele. Insgesamt liege die Quote am Standort Gütersloh bei sechs Prozent. Von den 5.070 aktiven Beschäftigten seien etwa 300 schwerbehindert oder Schwerbehinderten gleichgestellt. Was die Modelle eines freiwilligen Ausscheidens betrifft, halte sich Miele an die Eckpunkte, die mit der IG Metall und dem Gesamtbetriebsrat vereinbart wurden. Diese dienten dem Ziel, notwendige Veränderungen möglichst sozialverträglich umzusetzen, also ohne betriebsbedingte Kündigungen – die bis Ende 2027 ohne grundsätzlich ausgeschlossen seien. &bdquo;Konkret handelt es sich dabei um Kontingente von attraktiven Altersteilzeit-, Vorruhestands- oder Abfindungslösungen für Beschäftigte der von der beabsichtigten Verlagerung potenziell betroffenen Bereiche.“ Miele: Es gilt das Gebot der Freiwilligkeit Wer für solche Lösungen in Frage kommt und potenziell daran interessiert ist, sei eingeladen, ein Gespräch zur individuellen Berechnung zu vereinbaren. Auch insoweit gelte für die Kollegen der Elektrovormontage nichts anderes als für die übrigen Beschäftigten der Wäschepflege (&bdquo;Business Unit Laundry“). Umgekehrt seien im Zuge dieses Prozesses auch Einzelansprachen durch den Arbeitgeber vorgesehen, &bdquo;die jedoch ausschließlich der Information dienen sollen und am Gebot der Freiwilligkeit der oben genannte Angebote nichts ändern. Keinesfalls dürfen hier Kollegen unter Druck gesetzt werden – was auch nicht den Werten und Prinzipien des Unternehmens entspräche. Schon die Teilnahme an einem solchen Gespräch wäre freiwillig“, so Prudent weiter. Lesen Sie auch: Weniger Absatz bei Miele durch Recht auf Reparatur? Das sagt das Gütersloher Unternehmen &bdquo;Sollte es dennoch andere Wahrnehmungen geben, wäre dies keinesfalls im Sinne von Miele und würde ein solches Vorgehen auch nicht geduldet.“ Beschäftigte, die dies betreffe, sollten sich an die Personalabteilung oder die Schwerbehindertenvertretung wenden. Dass bei Miele Beschäftigte unter Druck gesetzt würden, Angebote auf Altersteilzeit anzunehmen, sei an verantwortlicher Stelle weder bekannt noch würde das gebilligt.

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