Bahnstrecke Bielefeld-Hannover: Grüne fordern mehr Transparenz

Berlin/Bielefeld. Der Planungsauftrag des Bundes an die Deutsche Bahn, eine neue Schnellzugverbindung zwischen Bielefeld und Hannover einzurichten, sorgt weiter für Diskussionen. Nun melden sich auch die Grünen zu Wort. &bdquo;Absolut notwendig" sei es, das weitere Verfahren maximal transparent zu gestalten, fordern die Grünen in einer offiziellen Erklärung. &bdquo;Dafür braucht es die umfassende Beteiligung der Menschen in den jeweiligen Regionen auch hier bei uns. Diese Beteiligung muss jetzt kommen. Denn wir müssen versuchen, alle mitzunehmen", äußert sich die regionale Bundestagsabgeordnete Britta Haßelmann. Grundsätzlich unterstützt die Partei nach eigenen Angaben die Realisierung des Deutschlandtakts, der einen bundesweit abgestimmten integralen Taktfahrplan vorsieht. &bdquo;Wir erhoffen uns daraus ein neues Eisenbahn-Zeitalter durch schnellere Verbindungen und bessere Anschlüsse – für den Fern-, Nah- und Güterverkehr." Ziel sei es, Personen- und Gütertransporte von der Straße und vom Flugzeug auf die Schiene zu verlagern und damit zugleich einen substanziellen Beitrag zur Reduzierung von Energieverbrauch und Klimaschadstoffen zu leisten. Um Eingriffe in die Landschaft möglich gering zu halten, &bdquo;sollte dies so weit wie möglich durch infrastrukturelle und technische Ertüchtigung vorhandener Trassen erfolgen, fordern die Grünen. &bdquo;In Ostwestfalen-Lippe sind dabei insbesondere die Kapazitätserweiterung und die technische Modernisierung der Linien Hamm – Bielefeld, Minden – Seelze, Löhne – Elze und Minden – Nienburg, Bünde-Bassum in die Variantenstudie zum Deutschlandtakt aufzunehmen und ernsthaft zu prüfen." Für einen bestimmten Trassenverlauf sprechen sich die Politiker nicht aus. Bislang stehen fünf Varianten zur Auswahl Die Sozialdemokraten Ostwestfalens bekräftigen ihre Forderung nach einem viergleisigen, durchgehenden Ausbau der Bestandsstrecke. &bdquo;Es ist ein Unding, dass bisher der Ausbau der bestehenden Trasse zwischen Minden und Haste bei den Planungen nicht berücksichtigt werden soll", betonten die drei SPD-Abgeordneten Wiebke Esdar, Achim Post und Stefan Schwartze. &bdquo;Unsere Region ist eine der wirtschaftsstärksten in Deutschland. Sie darf nicht vom Fernverkehr abgehängt werden." Für die Schnellzugverbindung zwischen Bielefeld und Hannover stehen bislang fünf Vorschläge zur Auswahl. Variante 1 mit 1,9 Milliarden Euro Kosten: Neue Ortsumfahrungen für Wunstorf, Bückeburg und Minden, zusätzliche Gleise zwischen Lindhorst und Echtorf sowie ein Ausbau der Strecke zwischen Porta Westfalica und Bielefeld. Variante 2 kostet 5,9 Milliarden Euro: Der Bau zweier Gleise in Bündelung mit der Autobahn 2 zwischen Seelze und Brake. Bei Variante 3 werden 5,5 Milliarden Euro fällig: Bis Bad Oeynhausen soll die Alttrasse genutzt werden, danach geht die Verbindung in eine Neubaustrecke Richtung Hannover über. Variante 4 beträgt 4,5 Milliarden Euro: Wie Variante 3, nur ohne umfassenden Ausbau des viergleisigen Abschnitts zwischen Brake und Bad Oeynhausen. Variante 5 kostet 4,9 Milliarden Euro: Eine zweigleisige Neubaustrecke zwischen Brake und Seelze mit Tunnelabschnitten. Die SPD OWL befürchtet nach eigenen Angaben, dass die vorliegenden Trassenvarianten mit alten Preisen, ohne Mehrwertsteuer berechnet wurden. Die Nutzen-Kosten-Analyse der Gesamtmaßnahme gehe demnach von "zu optimistischen Szenarien" aus. Insbesondere das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke mit ein paar Minuten Zeiteinsparung sehen die Parteiangehörigen kritisch.

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