Flughafen Paderborn: Es geht um den Erhalt von 70 Stellen

Paderborn. Der Flughafen Paderborn/Lippstadt sucht nach einem Weg in eine wirtschaftlich stabile Zukunft. Erstmals, seitdem bekannt ist, dass die CDU-Mehrheitsfraktion im Kreistag Paderborn für eine Sanierung eine Insolvenz in Eigenverantwortung als Weg hierfür anstrebt, meldet sich nun Flughafen-Geschäftsführer Marc Cezanne nachdenklich zu Wort. &bdquo;Die Stimmung ist nicht gut", sagt er, gefragt, wie denn die Nachrichten um den so genannten Gesundschrumpfungsprozess in der Mitarbeiterschaft aufgenommen werden. Stimmen die Gesellschafter am Ende dem Plan aus dem Kreis Paderborn, dem Mehrheitseigner des Airports, zu, könnten von aktuell rund 170 Arbeitsplätzen bis zu 110 künftig wegfallen. Cezanne drückt es positiv aus: &bdquo;Es geht darum, 60 bis 70 Arbeitsplätze zu sichern", sagt der Flughafenchef, der heute mit dem Betriebsrat in Gespräche über einen Sozialplan einsteigen will, obwohl noch nicht endgültig klar ist, wie die Politik sich entscheidet. Denn es sei wichtig, Klarheit in diesem Bereich zu schaffen. &bdquo;Wir wollen uns kümmern um die, die nicht weiter beschäftigt werden können", sagt Cezanne. Denn der Prozess der Sanierung des Airports werde nicht ohne Kündigungen zu bewerkstelligen sein. Man habe in den Kommunen und Kreisen der Gesellschafter angefragt, ob es dort entsprechende Stellen gebe. Zudem unterstütze man Beschäftigte, die nicht gehalten werden könnten, bei Bewerbungen. "Jede Sanierung kostet Geld" &bdquo;Es ist unser Ziel, dass wir möglichst viele weiter vermitteln." Der Prozess, der nun anstehe, sei &bdquo;gut strukturiert" und erfolge nach objektiven Kriterien, die Ende vergangenen Jahres unter externer Beratung in einem Konzept niedergelegt worden seien. Denn dies sei die Voraussetzung dafür, dass es überhaupt zu einer Insolvenz in Eigenverwaltung kommen könne. Hintergrund: &bdquo;Jede Sanierung kostet Geld." Cezanne beziffert sie in diesem Fall auf rund 21,5 Millionen Euro. &bdquo;Es sind letztlich Steuergelder, mit denen denen wir hier arbeiten. Dessen sind wir uns bewusst und auch die Anteilseigner." Ziel des jetzt anstehenden Prozesses sei es, die Verlustübernahme langfristig dauerhaft auf rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr zu begrenzen, so Cezanne. &bdquo;Corona hat die ganze Branche hart getroffen", sagt der Airport-Chef. Die Pandemie sei &bdquo;ein Beschleuniger" für den jetzt anstehenden Weg gewesen, der aber notwendig sei, da die Liquidität des Flughafens nach heutiger Sicht &bdquo;im Oktober" ende. "Alle wollen sich beteiligen" Der Kreis Paderborn sei als Mehrheitseigner mit rund 56 Prozent Anteil in Vorleistung gegangen und habe seine Verlustabdeckung auf bis zu 5 Millionen Euro verdoppelt. &bdquo;Wäre diese Zusage nicht gekommen, hätte der Airport Insolvenz anmelden müssen." Sein Eindruck aus dem Kreis der Gesellschafter sei: &bdquo;Alle wollen, dass der Flughafen weiter existiert. Alle wollen sich beteiligen." Es sei wichtig, dass jeder zu seiner Verantwortung stehe. Dabei sei es &bdquo;unschädlich", ob der Airport letztlich sieben Anteilseigner habe oder nur einen. Aber er, Cezanne, fände es natürlich gut, wenn alle dabei bleiben wollten. Zum Vorschlag einer möglichen Fusion der drei westfälischen Regionalflughäfen Dortmund, Münster/Osnabrück und Paderborn/Lippstadt sagte Cezanne: &bdquo;Wir arbeiten heute schon im zulässigen Bereich zusammen. Aber Verkehr aufteilen, das ist nicht möglich." Letztlich entscheide der Kunde, von wo aus er fliegen wolle. Dabei sieht Cezanne trotz einer weiteren Konzentration des Flugverkehrs gute Chancen für eine gute Zukunft des Airports Paderborn/Lippstadt: &bdquo;Diese Krise ist auch eine Chance", sagt der Airport-Chef.

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