Bielefeld/Paderborn

Schüco darf Bauantrag für Fertigungshalle in Paderborn stellen

Schüco will in Paderborn eine Kitfertigung aufbauen, weil es in Bielefeld kein entsprechendes Grundstück gab.

Die Schüco-Zentrale in Bielefeld, das Unternehmen plant einen Fertigungsstandort in Paderborn. | © Andreas Frücht

Andrea Frühauf
09.07.2019 | 09.07.2019, 09:03

Bielefeld/Paderborn. Der Bielefelder Fenster-, Türen- und Fassadenspezialist Schüco könnte noch in diesem Monat seinen Bauantrag für ein neues Werk in Paderborn stellen. „Wir haben in nicht mal einem Vierteljahr schnell und hart verhandelt", sagt Andreas Preising, Leiter des Amtes für Liegenschaften und Wohnungswesen der Stadt Paderborn.

Daumen hoch: Schüco-Chef Andreas Engelhardt. - © Frank-Michael Kiel-Steinkamp
Daumen hoch: Schüco-Chef Andreas Engelhardt. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Aller Voraussicht nach werde Schüco ein rund 20.000 Quadratmeter großes Grundstück in dem bereits erschlossenen Gewerbegebiet Mönkeloh nahe der Autobahn erwerben. „Der Vertrag könnte noch in diesem Monat unterschrieben werden", so Preising. Die politischen Gremien haben nach seinen Angaben inzwischen Zustimmung signalisiert. Schüco braucht trotz Millionen-Investitionen am Stammsitz in Bielefeld sowie bereits zwei erworbener Grundstücke von Delius Klasing gegenüber der Zentrale, mehr Platz.

Neues Werk soll bis Ende 2022 fertig sein

Weil in Bielefeld kein Grundstück in entsprechender Größe zu haben sei, will das Unternehmen nach Paderborn ausweichen, um dort für zwölf Millionen Euro eine sogenannte Kitfertigung aufzubauen, wie Schüco-Chef Andreas Engelhardt bereits bei der Bilanzvorlage ankündigte. Profile für Fenster sollen künftig in einer eigenen Fertigung in Paderborn zu einem Bausatz vorgearbeitet werden. Kunden, die nicht selbst alles produzieren wollen, müssten dann nur noch das Glas montieren, erläuterte Unternehmenssprecher Thomas Lauritzen. Das neue Werk, das neben Borgholzhausen (rund 400 Mitarbeiter) das zweite von Schüco wird, soll bis Ende 2022 fertig sein. Es soll mit 20 Mitarbeitern an den Start gehen und am Ende 50 Arbeitsplätze bieten. „Die wollen 2019 mit dem Bau beginnen", sagt Preising. Dafür gelte es, rechtzeitig den Bauantrag zu stellen.

Auf dieses Tempo reagiert Lauritzen dann doch überrascht. „Wir sind noch in der Planung und müssen erst die Zeichnungen fertig haben." Zudem habe Schüco andere Ideen als die Stadt. Der Bauantrag müsse ja auch genehmigt werden. Aber in jedem Fall will Schüco nach Paderborn. Denn das Unternehmen setzt auch auf den technischen Austausch mit der Universität in den Bereichen Informatik, Automatisierung und Maschinenbau. In dem mehr als 50 Hektar großen Gewerbegebiet Mönkeloh haben sich binnen zwei Jahren bereits einige Unternehmen angesiedelt. Darunter DHL, der Delbrücker Logistiker Henke, das Paderborner Autohaus Heinrich Rosier, das dort in großem Stil Lkw repariert, und die Paderborner Ecoprotec GmbH, ein Dienstleister für betriebliche Sicherheit.