Tür- und Torhersteller

Unternehmen Hörmann eröffnet neues Werk in Polen – statt im Kreis Gütersloh

Gartenhäuser und -boxen produziert Hörmann ab jetzt in Polen. Der zunächst anvisierte Standort im Kreis Gütersloh ist inzwischen ein Problemfall.

Der Steinhagener Tür- und Torhersteller Hörmann hat inzwischen sein neues Werk in Polen eröffnet. | © Hörmann

13.08.2025 | 13.08.2025, 09:39

Steinhagen. Im Frühjahr dieses Jahres hat Hörmann ein neues Werk im polnischen Gromadka eröffnet – ursprünglich war das Werk für das Gewerbegebiet Langebrede in Steinhagen vorgesehen. Im November 2022 zog das Unternehmen jedoch überraschend seine Pläne zurück und nannte wirtschaftliche Gründe für die Entscheidung.

„Das Grundstück, auf dem das neue Werk jetzt eröffnet wurde, befand sich bereits im Besitz des Unternehmens“, erklärt Hörmann-PR-Referentin Sophie Eiling dazu. In Gromadka ist auch das Hörmann-Werk Legnica angesiedelt, in dem Stahl-Rohrrahmentüren und Verladetechnik hergestellt werden.

An diesem Standort bestehe bereits eine komplett ausgebaute Infrastruktur und ein etabliertes Management, von dem das neue Werk profitiere, so Sophie Eiling. In Gromadka werden nun Stauraumsysteme für den Außenbereich produziert – darunter Gerätehäuser und Gartenboxen aus Metall.

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Ein anderes Großunternehmen hatte ebenfalls Interesse an dem Areal

Im Steinhagener Gewerbegebiet Langebrede haben indes bis heute keine Ansiedlungen von Betrieben stattgefunden. Zuletzt wurde bekannt, dass etwa die Hälfte der 24 Hektar großen Fläche gar nicht mit Industriegebäuden bebaut werden kann, weil der Grundwasserspiegel zu hoch ist. Betroffen ist genau der Bereich, auf dem Hörmann ursprünglich bauen wollte.

So sah der ursprüngliche Hörmann-Plan für das ökologische Gewerbegebiet Langebrede in Steinhagen aus. - © Tischmann Loh
So sah der ursprüngliche Hörmann-Plan für das ökologische Gewerbegebiet Langebrede in Steinhagen aus. | © Tischmann Loh

Eine künstliche Trockenlegung der Fläche lehnt die Untere Wasserbehörde des Kreises Gütersloh ab. Der für dieses Jahr angekündigte Start der Vermarktung ist aufgrund der neuen Bodenerkenntnisse verschoben worden.

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Noch vor Hörmann hatte 2016 das Bielefelder Speditionsunternehmen Wahl & Co. Interesse an einem Grundstück im Gewerbegebiet Langebrede (damals noch Detert) angemeldet; ein Bürgerentscheid durchkreuzte jedoch die Pläne. Beiden Großunternehmen ist somit die Wasserproblematik auf dem Gelände erspart geblieben.