
Altenbeken. Da staunte selbst der preußische König Friedrich Wilhelm IV., als er dieses imposante Bauwerk am 21. Juli 1853 offiziell eröffnete. „Ich habe geglaubt, eine goldene Brücke vorzufinden, weil so schrecklich viele Taler verbraucht worden sind!", sagte der Monarch den Überlieferungen zufolge.
Golden ist er zwar nicht, der 482 Meter lange Eisenbahnviadukt mit seinen 24 Rundbögen und einer Höhe von bis zu 35 Metern. Doch imposant ist das mächtige Bauwerk bis heute geblieben. Gilt der Viadukt doch bis heute als die größte Kalksandsteinbrücke Europas. Und der Blick über die Eggelandschaft, den Bahnreisende aus dem Zug haben wenn sie den Viadukt überqueren, ist nach wie vor atemberaubend.
Der königliche Ausspruch mit der goldenen Brücke soll im übrigen dazu beigetragen haben, dass später ins Altenbekener Wappen ein goldener Viadukt als Wahrzeichen aufgenommen wurde. 20 der 24 Bögen sind bei Dunkelheit beleuchtet.
Wunderschöner Wanderweg
- Der große Viadukt Altenbeken liegt auf der Bahnstrecke Hamm-Warburg.
- Er durchquert das Beketal und ist 482 Meter lang.
- Die Baukosten lagen bei 573.000 Talern.
- Baubeginn war der 8. Juli 1851, Fertigstellung am 13. Juli 1853.
- Die Eröffnung durch den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. war am 21. Juli 1853.
Die Brücke „ist der vielleicht schönste, sicherlich aber bekannteste klassische Rundbogenviadukt Nordwestdeutschlands", heißt es dazu in dem Band „Eisenbahn-Landschaft Ostwestfalen-Lippe" von Garrelt Riepelmeier und Wolfgang Klee, das kürzlich neu erschienen ist. Die Gemeinde Altenbeken wisse dies zu schätzen: „Es gibt einen attraktiven Viadukt-Wanderweg." Dieser ist 29 Kilometer lang und 2014 vom Deutschen Wanderverband mit dem Siegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet worden und umrundet die Gemeinde mit ihrem stolzen Wahrzeichen.
Erbaut zwischen 1850 und 1853, wurde der Altenbekener Viadukt nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg im Herbst 1950 wieder in seiner heutigen Form aufgebaut.
Zum 150. Geburtstag des Viadukts im Jahr 2003 kamen rund 100.000 Menschen. Die Veranstaltung wurde seither alle zwei Jahre regelmäßig veranstaltet, zuletzt im Juli 2015 bei hochsommerlichem Wetter. Im kommenden Jahr steht die nächste Feier an.