Fünf Gründe, einfach mal wandern zu gehen

Der Wind streift hoch oben durch die Baumkronen, die Blätter rauschen. Irgendwo in der Ferne plätschert ein Bach vor sich hin und die Vögel singen lauthals. Und sonst: nichts. Außer Wald. Tief einatmen, tief ausatmen. Tut das gut! Ein guter Grund, um wandern zu gehen: die Natur. Jens Kuhr vom Deutschen Wanderverband zählt noch mehr Gründe zum Rausgehen auf: 1. WANDERN MACHT GLÜCKLICHEgal ob im Büro oder Zuhause – auf uns prasseln ständig unzählige Informationen ein. Kein Wunder, dass wir uns oft gestresst fühlen. Bewegung im Freien macht den Kopf frei, beruhigt den Puls und lässt uns durchatmen. Eine ländervergleichende Studie des Zürcher Meinungsforschungsinstitut zeigt, dass rund 60 Prozent der Deutschen die Natur als Erholungsort sehen. &bdquo;Es ist außerdem wissenschaftlich bewiesen, dass Bewegung in der Natur die Symptome einer Depression lindert und depressive Gedanken vertreibt", sagt Jens Kuhr. Denn langandauerndes Gehen verstärkt die Produktion der Hormone und Botenstoffe Endorphin, Serotonin und Dopamin. Das Gefühl des Glücks und Wohlbefinden sowie die Reduzierung von negativen Stimmungen wie Trauer und Ärger wird gestärkt. &bdquo;Außerdem schärfen die Ruhe des Waldes, der Duft der Natur oder Vogelgezwitscher unsere Sinne", so Kuhr. 2. WANDERN IST GUT FÜR DIE GESUNDHEITWandern macht nicht nur Freude, sondern ist auch gesund: Durch regelmäßige Bewegung kann der Körper die eigenen Abwehrzellen des Immunsystems besser aktivieren und schädliche Zellen leichter bekämpfen. So wird das gesamte Immunsystem trainiert. Fleißige Wanderer sind also weniger krank und auch nicht so anfällig für Infektionskrankheiten. &bdquo;Auch ihre Körperhaltung verbessert sich. Wandern setzt nämlich den ganzen Körper gleichmäßig in Bewegung", so Kuhr. Außerdem stärkt Wandern die Beinmuskulatur, die wiederum das Knie und die Hüften entlastet. Doch nicht nur der Körper, auch das Köpfchen profitiert von Wandereinheiten in der Natur. Die frische Luft und die intensive Bewegung sorgen für eine bessere Durchblutung des Gehirns, was die Leistungsfähigkeit und Konzentration fördert. 3. WANDERN HÄLT FITWer regelmäßig wandert, verringert nicht nur das Körpergewicht, auch der Blutdruck sinkt, das Körperfett wird reduziert und das Herz-Kreislauf-System gestärkt. Wandern ist eine Ausdauersportart, die im Gegensatz zu anderen auch Menschen mit starkem Übergewicht treiben können. Der Anteil der Fettverbrennung liegt beim Wandern ungefähr bei 40 bis 60 Prozent, doppelt so hoch wie beim Gehen. Zudem hat Wandern ähnliche gesundheitliche Effekte wie Joggen, zum Beispiel verbrauchen wir dabei ähnlich viele Kalorien. Fachmann Kuhr erklärt das so: &bdquo;Das liegt daran, dass wir beim Wandern etwa doppelt so viele Schritte machen wie beim Laufen, und viele kleine Schritte verbrauchen in der Summe etwa genau so viel Energie wie wenige größere." Neben der Ausdauer trainiert man mit Wandern auch die Muskulatur. Die komplette Beinpartie sowie der Rumpf und die Arme sind ständig in Bewegung. Dabei geht es die ganze Zeit auf und ab. Wenn es bergab geht, müssen zum Beispiel vor allem die Po-Muskeln arbeiten. 4. WANDERN VERBINDETWandern bringt Generationen zusammen und sorgt für tolle Erlebnisse. Man muss nicht nur als Paar oder alleine durch die Gegend pilgern. Wandern ist für alle da – egal welches Alter oder Fitness-Level. Besonders in Corona-Zeiten nehmen sich immer mehr Familien vor, gemeinsam die heimischen Wälder zu erkunden. &bdquo;Dann ist es wichtig, die Kinder bei Laune zu halten, in dem man zum Beispiel in Bäume klettert oder mal den Weg runter zum Bach nimmt", rät Experte Kuhr. In vielen Städten gibt es auch Wandergruppen, die sich regelmäßig treffen. Dabei lernt man nicht nur neue Regionen kennen, sondern auch neue Menschen. Gute Unterhaltungen machen genau so glücklich wie die Bewegung an der frischen Luft. Und durch den Wanderführer muss man sich nicht mal Gedanken um den Weg machen. Kuhr: &bdquo;Wo gemeinsam gewandert wird, wissen die Wandervereine vor Ort." 5. WANDERN IST VIELFÄLTIGWanderungen durch den Wald machen nur alte Menschen, die Langeweile haben? Stimmt nicht ganz: &bdquo;Neben dem klassischen Wald- oder Bergwandern gibt es auch Themenwanderwege, zum Beispiel die kurzen Qualitätswege Wanderbares Deutschland", erklärt Kuhr. Und Kunst muss man nicht zwingend im Museum betrachten. Das geht auch an der frischen Luft, etwa mit einer Architekturwanderung. &bdquo;Auch Genießer kommen auf ihre Kosten", so Kuhr. Bei kulinarischen Wanderungen können entlang der Route regionale Produkte gekostet werden.