Brackwede

Böllhoff-Halle: Windpocken in Flüchtlingsunterkunft ausgebrochen

Gesundheitsamt sperrt Notunterkunft / 313 Bewohner sollen nun getestet und geimpft werden

Unter Quarantäne: Die Böllhoff-Halle, die seit einigen Wochen als Flüchtlingsunterkunft dient. | © Andreas Frücht

06.10.2015 | 06.10.2015, 21:43

Bielefeld. In der Böllhoff-Halle in Brackwede, die seit wenigen Wochen mit 500 Betten als Flüchtlingsunterkunft dient, sind die Windpocken ausgebrochen. Aus der Halle werden daher laut Stadt Bielefeld zurzeit keine Flüchtlinge verlegt, weil sie seit Montag unter Quarantäne steht.

Am Freitag war ein Mann mit seiner Familie ohne Symptome in die Notunterkunft eingezogen, das bestätigte Ingo Schlotterbeck vom Betreiber Arbeiter-Samariter-Bund. Über das Wochenende seien bei dem Mann dann erkennbar Windpocken ausgebrochen. Im Krankenhaus bestätigte sich am Montag dieser Verdacht.

Am Dienstag stellte das Gesundheitsamt die Unterkunft mit 313 Bewohnern dann unter Quarantäne. Das heißt: Es kommen keine neuen Personen hinzu und bis auf Weiteres wird auch niemand die Halle zu einer anderen Unterkunft verlassen. Das Gesundheitsamt hat nun begonnen, alle dort untergebrachten Personen zu testen und zu impfen. Zwei schwangere Frauen wurden in der Halle gesondert untergebracht.

Da die zuständige Bezirksregierung Arnsberg ausreichend Transfermöglichkeiten angeboten hat, reichen die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten in den verbleibenden Bielefelder Einrichtungen aus, um in den nächsten Tagen über die Runden zu kommen.

"Die vorläufige Sperrung der Böllhoff-Halle stellt daher kein Problem dar", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Neue Notunterkünfte - wie zuletzt Turnhallen - müssen deshalb also nicht geöffnet werden. Im Juli hatte die Windpocken-Sperrung mehrerer Unterkünfte in NRW zu einem eklatanten Engpass bei der Weitervermittlung von Flüchtlingen aus der Bielefelder Erstaufnahme geführt. Das hatte die Ertüchtigung der beiden Carl-Severing-Turnhallen zu Notunterkünften zur Folge.

In Bielefeld waren in der vergangenen Nacht 1.033 Flüchtlinge  untergebracht. Es gab 338 Neuzugänge.