Tag der Erde

22 Dinge, die jeder im Alltag gegen den Klimawandel tun kann

Der Tag der Erde am 22. April soll an die Notwendigkeit von Klima- und Umweltschutz erinnern. Wir zeigen, wie jeder sein Leben klimafreundlicher gestalten kann.

Das Waldsterben als Folge des Klimawandels ist in vielen Teilen Deutschlands bereits sichtbar. | © Unsplash

Benjamin Thiessen
01.05.2024 | 08.08.2024, 08:40

Bielefeld. Immer häufiger lassen sich die Auswirkungen der von Menschen gemachten Erderwärmung überall auf der Welt beobachten. Auch vor Deutschland macht diese Klima-Katastrophe keinen Halt. Längst sind wir auch hier mit dem Waldsterben, dem Austrocknen von Seen und Mooren sowie starken Überflutungen konfrontiert – ein Hilfeschrei des Klimas.

Durch die IPCC-Berichte des Weltklimarats wird immer wieder klar: Wir müssen jetzt sofort handeln. Denn im schlimmsten Fall erreichen wir das Klimaziel von 1,5 Grad bereits im Zeitraum 2030 bis 2035 - mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aber noch vor 2040.

Durch Autofahren wird schädliches Kohlendioxid in die Umwelt befördert. - © Pixabay
Durch Autofahren wird schädliches Kohlendioxid in die Umwelt befördert. | © Pixabay

Der größte Faktor für die Klimakrise sind weltweite Großkonzerne. Doch auch Verbraucher können die Zukunft mitbestimmen, um die Erwärmung der Erde zu stoppen und klimafreundlicher zu leben. Denn es ist bekannt, dass man schon mit Energiesparen und weniger Ausstoß von Treibhausgasen das Klima schützen kann – beispielsweise durch saisonale Ernährung. Kohlendioxid gelangt beispielsweise in die Atmosphäre, wenn wir Licht anknipsen oder Auto fahren.Wer seinen eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren möchte, schont die Erde. Jeder kann jetzt damit anfangen. Hier sind 22 Tipps, mit denen auch Sie ganz konkret etwas tun können.

Weniger Fleisch essen

Nicht jeder muss Veganer werden. Kluge Entscheidungen im Supermarkt aber wirken Wunder. Wer sich ausgewogen ernährt und seinen Fleischkonsum reduziert, erspart dem Weltklima laut Greenpeace schon rund 400 Kilogramm CO2 im Jahr. Der Agrar- und Nahrungsmittelsektor verbraucht ungefähr 70 Prozent des Wassers und ist für etwa ein Viertel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Ungefähr ein Drittel der weltweit zur Verfügung stehenden Landfläche wird für die Tierhaltung genutzt (Acker- und Weideland).

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Damit ist die Tierhaltung laut WWF der mit Abstand größte Landnutzer weltweit. Bei vegetarischer Ernährung würde sich laut einer Studie der Albert-Schweizer-Stiftung unser Flächenbedarf um 46 Prozent reduzieren, bei veganer Ernährung um fast 50 Prozent und bei einer flexitarischen Ernährung immerhin um 18 Prozent.

Daher kann es schon helfen, auf einen Teil der tierischen Produkte zu verzichten, wenn Veganismus keine Option ist. Analog dazu nähmen auch die ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen bei einem geringeren Fleischkonsum deutlich ab. Auch eine regionale und saisonale Ernährung kann Treibhausgasemissionen verringern, weil die Transportwege von Gemüse und Obst kürzer sind.

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Derzeit isst jeder Deutsche im Schnitt etwas mehr als 50 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Die WWF rät: Fleisch nur am Sonntag und dann nur in Bio-Qualität. Ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz.

Keine Lebensmittel wegwerfen

Studien haben herausgefunden, dass unsere Lebensmittelverschwendung den Klimawandel anheizt. Jeder Verbraucher wirft im Schnitt 78 Kilogramm Essen pro Jahr weg.

Bewusster einkaufen und damit den Klimawandel vermeiden. - © Pixabay
Bewusster einkaufen und damit den Klimawandel vermeiden. | © Pixabay

Die WWF rät: bewusst einkaufen. Denn bei der Lebensmittelproduktion entsteht Kohlendioxid. Auch unsere Verschwendung durch Einweg-Produkte, wie etwa Plastik-Verpackungen, befeuert die globale Erwärmung.

Auf das Fliegen verzichten

Klar, auf Urlaub will niemand verzichten. Aber muss man wirklich überall mit dem Flugzeug hinfliegen? Viele Ziele in Europa lassen sich auch ohne Flugreisen mit der Bahn ansteuern. Und ganz sicher lassen sich Kurzstreckenflüge innerhalb von Deutschland vermeiden. Nur ein einziger Hin- und Rückflug von Hamburg nach München verursacht laut Greenpeace 340 Kilogramm CO2 pro Fluggast. Die Bahnfahrt dauert länger, ist aber umweltfreundlicher.

Müll reduzieren

Zugegeben: Es ist wirklich schwer, gänzlich auf Müll zu verzichten. Aber es gibt viele Möglichkeiten, ihn zumindest einzusparen. Zum Beispiel beim Kauf von Lebensmitteln. Muss es wirklich das in Plastik verpackte Gemüse sein? Nein! Lassen Sie es liegen.

Müll reduzieren hilft dabei, dass der Klimawandel weniger schnell voranschreitet. - © Pixabay
Müll reduzieren hilft dabei, dass der Klimawandel weniger schnell voranschreitet. | © Pixabay

Verzichten Sie auf Coffee-To-Go-Becher und nehmen Sie lieber ihre eigene Kaffeekanne mit zur Arbeit. Beim Leben ohne Müll helfen sogenannte „Unverpackt“-Läden.

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ÖPNV und Fahrrad nutzen

Wer täglich 20 Kilometer mit dem Auto zur Arbeit fährt, trägt mit Verbrenner-Verkehrsmitteln enorm zum CO2-Ausstoß bei. Dabei gibt es oftmals gute Alternativen: Busse und Bahnen zum Beispiel gehören zu den klimafreundlichen Verkehrsmitteln. Wer’s sportlicher mag, kann sich auch aufs Fahrrad schwingen. Eine weitere Alternative ist das sogenannte „Carsharing“, bei dem das Verkehrsmittel zusammen mit anderen Kollegen geteilt werden kann. Halter des Autos ist in der Regel der Carsharing-Anbieter. Kunden schließen mit dem Anbieter bei der Anmeldung einen Rahmenvertrag.

Wer es sich leisten kann und in die Mobilität der Zukunft investieren will, kann sich auch ein Elektroauto anschaffen. Hier sollte man allerdings beachten: In der Produktion sind auch diese Autos nicht ganz umweltfreundlich.

Regionale Lebensmittel kaufen

Obst und Gemüse aus der Region brauchen laut Greenpeace nur die Hälfte der Energie. Zahlreiche Hofläden bieten entsprechende Angebote an.

Mit regionalen Produkten lassen sich Transportwege und eine aufwendige Kühlung vermeiden. Am besten für die Umwelt sind natürlich Bio-Produkte.

Wasserkocher statt Herdplatte

Wasserkocher benötigen weniger Energie als Herdplatten. Wer mehrmals täglich Wasser kocht, zum Beispiel für Tee, spart beim Umsteigen auf solch ein Gerät 30 Kilo CO2 pro Jahr.

Einfacher kann Stromsparen nicht sein und es verringert den ökologischen Fußabdruck.

Wäsche richtig waschen

Dass Wäsche nur bei hohen Temperaturen sauber wird, ist ein Mythos. Den meisten Kleidungsstücken reicht eine 30- bis 40-Grad-Wäsche. Auch 60 Grad sind noch okay. Eine 95-Grad-Wäsche sollte nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Damit die Waschmaschine nicht zur Keimschleuder wird und die Wäsche nicht unangenehm riecht, sollte die Maschine je nach Häufigkeit der Waschgänge ein- bis zweimal im Monat auf 60 Grad laufen.

So lassen sich bis zu 300 Kilogramm CO2 pro Person und Jahr einsparen. Waschmaschinen sollten bei jeder Wäsche voll beladen werden. Gleiches gilt übrigens auch für Spülmaschinen.

Geräte ganz ausschalten

Natürlich ist es super bequem, wenn man den Fernseher vor dem Gebrauch nicht erst einstecken muss. Gut für die Umwelt ist das aber nicht.

Viele Geräte verbrauchen im Stand-By-Modus Energie. Wer sie komplett ausschaltet, zum Beispiel per Steckerleiste, kann bis zu 300 Kilogramm CO2 pro Haushalt einsparen und weniger Energie verbrauchen.

Energiefresser vermeiden

Wer sich ein neues Elektrogerät anschafft, sollte auf die Energieeffizienz achten. Hier sind Einsparungen bis zu 50 Prozent möglich.

Die Kategorie A zeichnet Geräte mit den niedrigsten Energieverbräuchen, die Kategorie G die mit den höchsten.

Alte Glühbirnen entsorgen Wenn pro Haushalt nur konventionelle Glühbirnen gegen LED-Energiesparlampen ausgetauscht werden, kann dafür ein (Kohle-)Kraftwerk abgeschaltet werden, sagt Greenpeace und beruft sich auf eine Schätzung aus Großbritannien.

Diese Energiesparlampen haben einen um bis zu 90 Prozent verringerten Stromverbrauch als herkömmliche Glühbirnen und sind damit klimafreundlicher.

Verbände und Klimaaktivisten unterstützen

Wenn Sie nicht selbst für eine bessere Umwelt kämpfen möchten, unterstützen Sie Organisationen, Verbände, Parteien oder Aktivisten, die das tun. Zum Beispiel mit einer Spende oder einem monatlichen Mitgliedsbeitrag.

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Natürlich können Sie sich auch selbst engagieren. Auch in OWL gibt es Organisationen, Parteien und Vereine, die sich für den Umweltschutz einsetzen.

Verantwortungsbewusst duschen

Wer kürzer duscht, spart Energie. Aber auch technische Hilfsmittel können helfen.

Ein Niedrigdruck-Brauseknopf beispielsweise spart mehr als die Hälfte der Energie, rät der Naturschutzbund.

Für das Klima demonstrieren

Die naheliegendste und vermutlich wichtigste Maßnahme gegen den Klimawandel lautet: Druck auf die Politik ausüben. Natürlich kann jeder einzelne etwas für die Umwelt tun - wichtige Richtungsentscheidungen werden allerdings woanders getroffen.

Damit das Thema weiter oben auf der politischen Agenda landet, muss auch die Bevölkerung Gesicht zeigen: Gehen Sie auf Klimaschutz-Demonstrationen. Die gibt es in nahezu jeder größeren Stadt, auch in NRW. Je mehr Menschen demonstrieren, desto wichtiger wird das Thema auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Das haben zuletzt auch Großdemos zu anderen Themen gezeigt.

Heizung runterdrehen

Wer die Raumtemperatur im Winter nur um ein Grad reduziert, kann die CO2-Emmissionen in einem Vier-Personen-Haushalt pro Jahr um 350 Kilogramm senken.

Wer die Raumtemperatur in der Nacht auf 15 Grad senkt, spart noch mal knapp 300 Kilogramm CO2.

Stromanbieter wechseln

Viele Stromanbieter beziehen ihren Strom noch immer aus Kohlekraft. Dabei gibt es genug grüne Alternativen. Dazu gehören zum Beispiel „Die Bürgerwerke“, „Greenpeace Energie“, „Ökostrom+“ oder „Naturstrom“.

Ein durchschnittlicher Drei- bis Vier-Personen-Haushalt kann mit dem Anbieterwechsel im Jahr bis zu 1,9 Tonnen CO2 einsparen, schreibt Greenpeace.

Produkte teilen

Die Fertigung eines jeden Produkts verschlingt Energie und Rohstoffe. So verursacht jeder Deutsche im Schnitt 2,75 Tonnen CO2 pro Jahr - Lebensmittel ausgenommen.

Würden wir mehr Produkte mit unseren Freunden oder Nachbarn teilen, ließen sich diese Emissionen reduzieren.

Reifendruck überprüfen

Wenn Sie schon mit dem Auto fahren müssen, dann sollte zumindest der Reifendruck in Ordnung sein.

Der Kraftstoffverbrauch steigt um fünf Prozent, wenn der Druck um 0,5 bar zu niedrig ist. Das schadet auch der Umwelt.

Kühlschrank erneuern

Energiefresser wie Kühlschränke sollten mindestens die Energieeffizienzklasse A haben. Alles unterhalb von B sollte möglichst entsorgt werden.

Bei normaler Gerätegröße lassen sich so bis zu 210 Kilogramm CO2 pro Jahr einsparen.

Bäume pflanzen fürs Klima

Zuviel klimaschädliche Treibhausgase in der Atmosphäre stören ein ausgeglichenes Klima auf lange Zeit. Um das zu verhindern, gibt es eine ganz natürliche Methode: Bäume nehmen das Treibhausgas CO2 auf und verwandeln es in Sauerstoff. Das Waldsterben in Deutschland und die illegale Rodung von riesigen Waldflächen auf der ganzen Welt ist also eine Bedrohung für ein gesundes Klima.

Daher lohnt es sich, Organisationen zu unterstützen, die das Pflanzen von Bäumen gegen den Klimawandel unterstützen. Ökotest empfiehlt beispielsweise das Bergwaldprojekt, Plant-for-the-Planet, Primaklima und ein paar andere Organisationen.

Politikern schreiben

Druck auf die Politik funktioniert nicht nur über Demonstrationen. Es ist gar nicht so schwer, viele Entscheider auch persönlich zu erreichen. Das funktioniert zum Beispiel über die Plattform Abgeordnetenwatch.de.

Schreiben Sie zum Beispiel dem Abgeordneten aus Ihrer Region und pochen Sie auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes.

Bank wechseln

Wer sein Geld anlegt, der finanziert mitunter fragwürdige Wirtschaftszweige mit. Dazu gehört zum Beispiel auch Kohlekraft sowie Nahrungsmittelspekulation. Hier stehen vor allem die großen Privatbanken in der Kritik, wie etwa die Deutsche Bank, die Commerzbank, ING-Diba, die Postbank sowie die Hypovereinsbank.

Ein Wechsel zu einer grünen Bank wirkt Wunder. Die GLS Bank aus Bochum hat sich beispielsweise auf die Fahne geschrieben, Kredite ausschließlich an Unternehmen zu vergeben, die nachhaltig wirtschaften. Auch die Triodos Bank, die Ethikbank und die Umweltbank stehen für sauberen Umgang mit dem Geld. Sie alle investieren ausschließlich in erneuerbare Energien, soziale Projekte oder ökologische Landwirtschaft.

Neben diesen Alltags-Tipps hat die Redaktion von nw.de einige Klimakrise-Fakten aufgearbeitet. Wir beantworten einige der meistgestellten Fragen zur Erderwärmung und zu Ozon, dem drittwirksamsten Treiber der globalen Erwärmung nach Kohlendioxid und Methan.

Was passiert bei 2,5 Grad Erderwärmung?

Extremwetter-Ereignisse wie Fluten und Überschwemmungen werden durch die globale Erwärmung immer wahrscheinlicher. - © Pixabay
Extremwetter-Ereignisse wie Fluten und Überschwemmungen werden durch die globale Erwärmung immer wahrscheinlicher. | © Pixabay

Laut WWF würde es bei einem Anstieg auf über 2 Grad Celsius in allen Landgebieten zu vermehrt extrem heißen Tagen kommen. Zudem würden in einigen Regionen Starkniederschlägen zunehmen. Laut IPCC-Report des Weltklimarats würde das Überschwemmungsrisiko durch Flüsse für mehr als 20 Prozent der weltweiten Landfläche deutlich zunehmen.

Was bedeutet 3 Grad Erderwärmung?

Forschern zufolge hätte eine Erderwärmung um drei Grad katastrophale Folgen. Ihnen zufolge würde laut einer Erderwärmung-Statistik bei diesem Szenario der komplette Westantarktische Eisschild verschwinden. Dadurch könnte der Meeresspiegel um fünf Meter steigen, wodurch mehrere Küstenstädte auf der Welt bedroht wären. Hitzewellen würden neue Ausmaße annehmen: Mancherorts könnten hierdurch Temperaturen von 50 Grad erreicht werden. In einer Drei-Grad-Welt verschwinden fast alle europäischen Gletscher.

Ist das Sonnen durch die Erderwärmung gefährlicher?

Durch die vom Menschen verursachten Emissionen von ozonabbauenden Stoffen geht das stratophärische Ozon laut Bundesamt für Strahlenschutz zurück. Dadurch steigt die UV-Belastung auf der Erde. In Deutschland ist die UV-Bestrahlungsstärke im Winter und Frühling bereits um sieben Prozent gestiegen, im Sommer und Herbst um vier Prozent.

Welche Folgen hat die globale Erwärmung?

Auch die Antarktis ist vom globalen Klimawandel betroffen. Vor allem die Antarktische Halbinsel und die Westantarktis erwärmen sich stark. - © Pixabay
Auch die Antarktis ist vom globalen Klimawandel betroffen. Vor allem die Antarktische Halbinsel und die Westantarktis erwärmen sich stark. | © Pixabay

Zu den Folgen der globalen Erwärmung zählen laut dem jüngsten Bericht des IPCC beispielsweise der Anstieg der Meeresspigel, steigende Wasserknappheit verstärkt durch Extremwetterlage wie Dürren, schlechte Ernten durch unvorhersehbare und unzuverlässige Jahreszeiten, Habitatverluste durch schnelle Klima-Veränderungen sowie steigende Anzahlen von Malaria-Erkrankten durch Mosquitos, die nun in höheren Gebieten und Breitengraden überleben können. Der Klimawandel ist in Deutschland in allen Regionen bereits heute spürbar. Die sogenannte „climate anxiety“, also die chronische Angst vor dem Untergang der Umwelt, betrifft laut einer Studie etwa 60 Prozent der jungen Menschen.

Was wird gegen die Erderwärmung getan?

Das Europäische Klimagesetz sieht vor, dass alle EU-Länder die Treibhausgasemmissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gesenkt haben müssen. 2050 soll die EU klimaneutral sein.

Die Bundesregierung will diese Ziele bereits früher erreichen. Bis 2030 sollen die Emmissionen bereits um 65 Prozent gesenkt werden, klimaneutral soll Deutschland bereits 2045 sein. Wirtschaftsminister Robert Habeck verkündete im März 2024, dass das Ziel erreicht werden könne. Laut des Umweltbundesamtes würden die Emmissionen nach aktueller Prognose um knapp 64 Prozent zurückgehen - also fast um den Wert, der festgeschrieben wurde.

Warum ist Ozon schädlich?

Ozonwerte von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Ein-Stunden-Mittelwert sind laut Umweltbundesamt gefährlich. Ozon reizt die Atemwege, verursacht Husten, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden.

Woher kommt Ozon?

Durch die Ausdünnung der Ozonschicht kann mehr potenziell krebserregende Strahlung auf die Erde gelangen. - © Pixabay
Durch die Ausdünnung der Ozonschicht kann mehr potenziell krebserregende Strahlung auf die Erde gelangen. | © Pixabay

Ozon ist ein farbloses und giftiges Gas, das als eines der wichtigsten Spurengase in der ?Atmosphäre? vorkommt. Es schützt in einer Höhe von 20 bis 30 Kilometern die bestehende natürliche Ozonschicht und uns vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne. Entsteht Ozon allerdings am Boden, beispielsweise wenn es lange heiß ist, kann es in hohen Konzentrationen der Gesundheit schaden. Die Ozonloch-Entwicklung der vergangenen Jahre deutet auf eine immer dünnerwerdende Schicht hin – Menschen sind dadurch weniger gut vor krebserregender UV-Strahlung geschützt.

Wie wirkt sich Ozon auf den Menschen aus?

Laut Umweltbundesamt gilt: Gerade bei körperlicher Anstrengung und bei erhöhtem Atemvolumen können sich Atembeschwerden verstärken. Empfindliche oder vorgeschädigte Personen und durch Atemwegserkrankungen vorbelastete Kinder, sollten bei hohen Ozonwerten körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden. Auch Einschränkungen der Lungenfunktion sind möglich.

Wann ist der Ozon-Wert am höchsten?

Im Verlauf eines Tages treten die höchsten Ozonwerte, dem UBA zufolge, in den Nachmittagsstunden zwischen 14 und 17 Uhr auf.

Wie entsteht Klimawandel?

Dass Leben auf der Erde überhaupt möglich ist, liegt auch am Treibhauseffekt. Denn die unterschiedlichen Schichten der Atmosphäre, die unter anderem sogenannte klimaschädliche Treibhausgase beinhalten, halten die Wärme nah an der Erde. Ohne diese Treibhausgasemissionen liege die Durchschnittstemperatur bei etwa -18 Grad Celsius.

Die Treibhausgase wirken in etwa wie das Glas beim Gewächshaus: Die Sonnenstrahlen werden zwar dadurch hereingelassen und somit steigt die Temperatur, die gläsernen Wände halten die Wärme zu großen Teilen jedoch im Inneren.

Durch die Menschen und den modernen Lebensstil wird dieser Effekt allerdings drastisch verstärkt - und die Erdatmosphäre heizt sich so wesentlich schneller auf, als es auf natürliche Weise geschehen würde. Insbesondere die Konzentration von Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan, Distickstoffoxid (NO2) und fluorierte Gase ist innerhalb der Atmosphäre stark angestiegen.

Was sind die größten Treiber des Klimawandels?

Ein massiver Treiber des Klimawandels ist der Verkehrssektor, der im Vergleich von 1990 und 2020 über 30 Prozent mehr Emission pro Jahr ausstößt. Gleichzeitig sinken zwar in den anderen Bereichen die Werte, allerdings nicht stark genug.

So entstehen bei der Energieerzeugung große Mengen Kohlenstoffdioxid durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas. Doch auch die Abholzung von Wäldern begünstigt den Ausstoß von CO2, da diese das Treibhausgas aufnehmen können und so das Klima regulieren. Bei der Rodung wird zudem das in den Bäumen gespeicherte CO2 freigesetzt.

Doch auch die moderne Landwirtschaft trägt zur Erderwärmung bei. Die stark intensivierte Viehzucht in Großbetrieben ist der größte eine der größten Verursacher von Methan. Doch auch auf den Feldern entstehen Treibhausgase: Stickstoffhaltige Dünger setzen Stickstoffdioxide in der Atmosphäre frei.

Sollen die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommen erfüllt werden, müssen viele Wirtschaftszweige noch deutlich klimafreundlicher handeln.

Lesen Sie mehr dazu: Was sind die größten Treiber des Klimawandels?

Was können Kinder für den Umweltschutz tun?

Immer mehr Kinder interessieren sich für die Rettung der Welt. Der Schutz der Natur steht bei ihnen oft hoch im Kurs. Dabei können schon kleine Dinge große Wirkung entfalten. Kinder können Müll vermeiden, indem sie sich in der Eisdiele für eine Waffel entscheiden statt für einen Becher. Sie wird einfach aufgegessen. Es bleibt kein Müll übrig.

Einen Ersatz für Frischhaltefolie ist schnell selbst gebastelt. Das macht Spaß und bringt ihnen Nachhaltigkeit näher. Schon mit kleinen Kindern kann das Säen, Wachsen und Ernten im Garten, dem Balkon oder auf der Fensterbank begleitet werden.

Pflanzen beim Wachsen zuzusehen bereitet Kindern oft Freude und vertieft das Verständnis für die Entwicklungen in der Natur.

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