
Die meisten Menschen freuen sich, Karfreitag und Ostermontag freizuhaben. Jeder fünfte Deutsche weiß allerdings nicht, was ihm dieses verlängerte Wochenende beschert.
Warum feiern wir das Osterfest? Welche Bedeutung haben das letzte Abendmahl, Kreuzigung und die Auferstehung Ostersonntag? Und was hat es mit dem Osterhasen und den Eiern auf sich?
Vorweg: Wer denkt, Weihnachten ist das wichtigste Fest im Christentum, liegt falsch. Obwohl an diesem Tag mit Abstand die meisten Menschen in die Kirche gehen, ist Ostern das größte Fest im Kirchenjahreskreis. Denn dann wird gefeiert, dass Jesus Christus auferstanden ist.
Gründonnerstag bis Ostersonntag: Wie lange dauert das Osterfest?
Das Osterfest beginnt am Gründonnerstag mit einem Gottesdienst, der an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern erinnern soll. Der Gründonnerstag ist die deutschsprachige Bezeichnung für den fünften Tag der Karwoche oder der Heiligen Woche.
Sie beginnt mit Palmsonntag, eine Woche vor Ostersonntag. Christen gedenken an diesem Tag dem Einzug Jesu und seiner Jünger in Jerusalem.
Zu Jesu Todesstunde am Karfreitag um 15 Uhr wird daran erinnert, was Jesu Sterben für Christen bedeutet. Sie hoffen dadurch auf das ewige Leben. Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe Christi. Daher wird der Karsamstag auch als stiller Samstag bezeichnet. Die Auferstehung wird dann in der Osternacht gefeiert, da sich diese nach biblischer Überlieferung in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags ereignet hat.
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Der Ablauf der Feier der Osternacht setzt sich aus vier Teilen zusammen: der Lichtfeier, dem Wortgottesdienst, der Tauffeier und der Eucharistiefeier. Der Ostersonntag gilt auch als Tag des Herrn.
Der Ostermontag als zweiter Feiertag des Osterfests gehört mit dem Zweiten Weihnachtsfeiertag und dem Pfingstmontag zu den zweiten Feiertagen der höchsten christlichen Feste.
Warum heißt Ostern eigentlich Ostern?
Der Ursprung des Namens Ostern ist nicht ganz klar. Viele bringen es mit dem Osten, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs, zusammen.
Der Sonnenaufgang ist wichtig, da die Frauen das leere Grab des auferstandenen Jesu „früh am Morgen, als eben die Sonne aufging“ (Markus-Evangelium 16,2), entdeckten. Deshalb ist die Morgenröte das Symbol der Auferstehung.
Welche Bedeutung haben Osterfeuer?
Im Laufe der Jahrhunderte flossen einige der Frühlingsbräuche der Germanen, denen die Sonne als Spenderin von Licht und Leben galt, in die christliche Tradition mit ein. So erklären sich Osterfeuer und Osterrad (sehr bekannt: im lippischen Lügde).

Das Feuer steht auch für das Erwachen der Natur im Frühling, was die Christen wiederum auf die Auferstehung Jesu umdeuteten. Das Feuer spielt mit dem Entzünden der Osterkerze eine wichtige Rolle in der Osterliturgie. Denn die brennende Kerze versinnbildlicht Christus als Licht der Welt.
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Und wonach richtet sich das Datum von Ostern?
Der Ostersonntag kann zwischen dem 22. März und dem 25. April liegen. Er ist der Grundstein des Kirchenjahres – von hier aus werden die weiteren Feiertage wie Pfingsten und Himmelfahrt berechnet.
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40 Tage zurückgerechnet startet am Aschermittwoch die Fastenzeit. Das Datum richtet sich nach dem Mond. Denn nach neutestamentlicher Überlieferung ereignete sich Jesu Auferstehung zur Zeit des vom Frühlingsvollmond abhängigen jüdischen Pessachfestes.
Deshalb ist Ostern immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling, der bekanntlich am 21. März beginnt. 2025 fällt der Gründonnerstag auf den 17. April, der Ostermontag auf den 21. April.
Was hat Ostern mit Pessach zu tun?
Pessach gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums. Es erinnert an den Auszug aus Ägypten, auch Exodus genannt, also die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei. Im Mittelpunkt beider Feste steht die Erlösung.
Beim Pessach-Fest ist damit die Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft gemeint, beim Osterfest feiern Christen, dass Jesus durch seinen Tod Menschen von ihren Sünden erlöst hat. Als geschichtlich gesichert gilt außerdem, dass Jesus Kreuzigung an einem Pessach-Fest in Jerusalem stattfand.
Was sind traditionelle Essen an Ostern?
Am Karfreitag essen viele Christen traditionell Fisch. In Gedenken an die Kreuzigung von Jesus wird an diesem Tag oft auf den Verzehr von Fleisch verzichtet. Zum Fisch gibt es in vielen Haushalten Kartoffeln und Gemüse.
Ein besonderes kulinarisches Highlight wartet meistens am Ostersonntag. Neben einem ausgiebigen Frühstück mit selbst gefärbten Eiern stehen bei vielen Menschen an diesem Tag Klassiker wie Schweinefilet, Osterschinken, Hasenbraten oder das traditionelle Osterlamm auf der Speisekarte.
Welche Bedeutung haben die Ostereier?

Das Osterei steht für Leben und Auferstehung, für die Entstehung des Lebendigen. Die frühen Christen gaben ihren Toten sogar ein Ei mit ins Grab. Die christlich-kirchliche Eierweihe stammt aus dem 4. Jahrhundert. Damals wurden schon Eier bunt bemalt. Das Kochen und Bemalen hat einen ernsten Hintergrund: In der 40-tägigen Fastenzeit war es verboten, Eier zu essen.
Damit sie nicht verderben, mussten sie haltbar gemacht werden. Sie wurden deshalb gekocht und pflanzlich gefärbt, damit man die gekochten von den rohen Eiern unterscheiden konnte. Und auch der Osterhase hat eine christliche Bedeutung. Er findet sich als Motiv auf Mosaiken, Gräbern und Tonlampen aus der Zeit des frühen Christentums. In Byzanz war der Hase sogar das Tiersymbol für Jesus Christus.
Wieso bringt der Osterhase die Eier?
Da der Hase keine Augenlider hat und deshalb mit offenen Augen schläft, ähnelt er Jesus, der auch nicht durch den Tod entschlafen ist. Diese christliche Deutung mischt sich aber mit der nicht christlichen, nämlich dem Hasen als Fruchtbarkeitszeichen.

Der Brauch, dass der Osterhase die Eier bringt, ist noch gar nicht so alt, wie man denken könnte. Vor gut 300 Jahren entstand diese Tradition im Elsass, in der Pfalz und am Oberrhein. Traditionell suchen Kinder am Ostersonntag die Eier, die der Osterhase bringt.
Ähnlich wie das Weihnachtspostamt gibt es übrigens auch drei Orte in Deutschland, an denen Briefe an den Osterhasen beantwortet werden: die Samtgemeinde Selsingen im niedersächsischen Ostereistadt, der Verein Querxenland Seifhennersdorf im sächsischen Eibau und die Kita Gänseblümchen im sachsen-anhaltinischen Osterhausen.
Das Portal katholisch.de erklärt die Auferstehung Jesu in einem Zeichentrickcomic: