Regeln an Feiertagen

Diese Verbote und Regeln gelten an Karfreitag und Ostern

An bestimmten Feiertagen gelten besondere Gesetze, die von der Bäckerei bis zur Diskothek viele Lebensbereiche betreffen. Karfreitag ist in NRW ein stiller Feiertag. Verstöße werden mitunter drastisch bestraft. Ein Überblick.

Am Karfreitag und Ostermontag bleiben die Geschäfte in den Innenstädten geschlossen - wer über Ostern einkaufen will, sollte das am Gründonnerstag oder Karsamstag tun. | © jonek.fotografie.de

17.04.2025 | 17.04.2025, 10:41

Rund um die Osterfeiertage gelten in vielen deutschen Bundesländern und Städten spezielle Bestimmungen und Verbote. Auch in OWL müssen die Unternehmen verschiedene Vorschriften beachten.

Am Karfreitag sind zudem ganztägig diverse Unterhaltungsveranstaltungen untersagt, es herrscht Tanzverbot. An dem Tag gedenken Christen auf der ganzen Welt dem Leiden Jesu und dessen Kreuzigung. Doch was ist neben Tanzveranstaltungen von den Verboten betroffen, welche Ausnahmeregelungen gibt es und wo sind am Osterwochenende überhaupt Brötchen zu bekommen?

Welche Geschäfte sind an Karfreitag und Ostern geöffnet?

Blumenläden dürfen an Feiertagen für die Dauer von fünf Stunden öffnen. - © Pia Bayer/dpa
Blumenläden dürfen an Feiertagen für die Dauer von fünf Stunden öffnen. | © Pia Bayer/dpa

Im Ladenöffnungsgesetz des Landes NRW ist genau festgelegt, welche Geschäfte an Sonn- und Feiertagen öffnen dürfen. In der Karwoche, also an den Osterfeiertagen, sind der Karfreitag, Ostersonntag und der Ostermontag gesetzliche Feiertage.

Gründonnerstag und Karsamstag sind hingegen keine gesetzlichen Feiertage. Supermärkte und der restliche Einzelhandel können also wie gewohnt ganztägig öffnen. Wer über die Ostertage einkaufen möchte oder muss, sollte sich also an diese beiden Tage halten.

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An Karfreitag und Ostersonntag greift das Feiertagsgesetz. Es dürfen etwa Verkaufsstellen öffnen, deren Sortimente überwiegend aus Blumen, Zeitungen und Zeitschriften oder aber auch aus Back- und Konditorwaren bestehen. Dabei ist zu beachten, dass die generelle Öffnungszeit an diesen Tagen auf fünf Stunden begrenzt ist, es darf also nicht ganztägig geöffnet werden. Laut Gesetz sind die Inhaber dazu verpflichtet, gut sichtbar auf die geänderten Öffnungszeiten aufmerksam zu machen.

Eine besondere Gesetzesänderung gab es im Jahr 2013. Bis zu diesem Zeitpunkt durften diese Geschäfte zwar am Ostermontag öffnen, mussten dafür aber am Ostersonntag schließen. Mittlerweile ist dies genau umgekehrt, sodass Konditorei, Blumenladen und Kiosk am Ostermontag geschlossen bleiben. Grundlage dafür ist, dass bei zwei aufeinanderfolgenden Feiertagen nur an dem ersten das Geschäft geöffnet werden darf.

Gibt es Ostermontag also keine frischen Brötchen?

Bei zwei aufeinanderfolgenden Feiertagen darf nur an dem Ersten das Geschäft geöffnet werden. Das gilt auch für Bäckereien - © Symbolbild/Pixabay
Bei zwei aufeinanderfolgenden Feiertagen darf nur an dem Ersten das Geschäft geöffnet werden. Das gilt auch für Bäckereien | © Symbolbild/Pixabay

Der Ostermontag ist einer von drei Tagen im Jahr – die anderen sind Pfingstmontag und der 2. Weihnachtsfeiertag, an denen Bäckereien geschlossen bleiben müssen. Grund dafür ist die Regelung im Ladenöffnungsgesetz für zwei aufeinanderfolgende Feiertage. Manche Geschäfte sind allerdings von der Ausnahme ausgeschlossen. So dürfen Bäckereien und Konditoreien, die über eine Gaststättenerlaubnis verfügen, an diesem Tag trotzdem geöffnet sein.

Zudem dürfen Tankstellen und Geschäfte auf Flughäfen und Bahnhöfen grundsätzlich für den Verkauf von Reisebedarf geöffnet bleiben. Ob die Tankstellen allerdings die Wünsche der Brötchenliebhaber erfüllen können, sei dahingestellt. Viele Bäcker ersparen sich und ihrer Kundschaft das Verwirrspiel um die Öffnungszeiten und verzichten an Feiertagen gänzlich auf das Brötchenbacken.

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Was soll man an Karfreitag nicht tun?

Der Karfreitag gehört in Deutschland zu den sogenannten „stillen Feiertagen“, in Nordrhein-Westfalen ist er deshalb durch das Feiertagsgesetz geschützt. Karfreitag gilt als einer der höchsten Feiertage für katholische und evangelische Christinnen und Christen. An dem Tag gedenken sie dem Leiden und Sterben Jesu und dessen Kreuzigung.

An diesem Tag gilt nicht nur das an Sonn- und Feiertagen übliche Arbeitsverbot, sondern es sind auch noch weitere Einschränkungen zu beachten. Beispielsweise sind Sportveranstaltungen, gewerbliche Ausstellungen, Tanzveranstaltungen, andere Unterhaltungsveranstaltungen sowie der Betrieb von Spielhallen und Wettbüros untersagt.

Was darf am Karfreitag nicht gegessen werden?

Weil der Karfreitag für gläubige Christen ein Trauertag ist, wird traditionell kein Fleisch serviert, sondern Fischgerichte. Lachs, Forelle oder Kabeljau werden häufig serviert. Christen präferieren auch im gesamten Jahr den Freitag als fleischlosen Tag. Zwar ist es nicht vom Gesetz verboten, nach der katholischen Kirche sollten gläubige Christen allerdings an Karfreitag auf Fleisch und Genussmittel wie Süßigkeiten oder Alkohol verzichten.

Welche stillen Feiertage gibt es in Deutschland noch?

Auch an Allerheiligen ist ein stiller Feiertag, deswegen gelten hier besondere Verbote. - © Sarah Jonek
Auch an Allerheiligen ist ein stiller Feiertag, deswegen gelten hier besondere Verbote. | © Sarah Jonek

Auch Allerheiligen (1. November), Totensonntag, (der Sonntag vor dem 1. Advent) und der Volkstrauertag (der letzte Sonntag vor dem Totensonntag) sind stille Feiertage. Zwischen 5 und 18 Uhr sind auch an diesen Tagen Sportveranstaltungen, Märkte, Zirkusveranstaltungen und Volksfeste verboten. Supermärkte, andere Läden des Einzelhandels, Spielhallen und Wettbüros bleiben geschlossen.

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Bäckereien dürfen allerdings problemlos öffnen. Das Tanzverbot sowie das Verbot des Schankbetriebs gilt an allen stillen Feiertagen. Apotheken stehen an gesetzlichen und an stillen Feiertagen über ganz Ostern im Nacht- und Notdienst bereit.

Andere Feiertage, wie die Weihnachtstage, Christi Himmelfahrt oder Pfingsten sind keine stillen Feiertage, an denen Verbote wie das Tanzverbot nicht greifen. Der Buß- und Bettag am 16. November ist nur noch in einem Bundesland überhaupt ein gesetzlicher Feiertag, nämlich in Sachsen.

Haben Bars und Restaurants an Karfreitag und Ostern geöffnet?

Restaurants, Kneipen und Bars, die über eine Gaststättenerlaubnis verfügen, dürfen an den Feiertagen öffnen und ihren Schankbetrieb in jedem Bundesland fortführen. Verboten hingegen sind musikalische und sonstige unterhaltende Attraktionen in Gaststätten am Karfreitag. Gleiches gilt auch für Tanzveranstaltungen sowie für nicht öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen außerhalb von Wohnungen.

Discotheken und Clubs bleiben deswegen am Gründonnerstag und an Karfreitag rund um die Uhr zu, bei einer privaten Party sollte man vorsichtig sein. An Karsamstag dürfen die Menschen wieder tanzen und die Läden öffnen, allerdings erst ab 6 Uhr.

Sind Kinos und Theater an den Feiertagen geöffnet?

An Karfreitag dürfen Kinos nur Filme zeigen, die vom Kultusminister als geeignet eingestuft worden sind. - © Symbolbild/Pixabay
An Karfreitag dürfen Kinos nur Filme zeigen, die vom Kultusminister als geeignet eingestuft worden sind. | © Symbolbild/Pixabay

Veranstaltungen, Theater- und musikalische Aufführungen, Filmvorführungen und Vorträge jeglicher Art, auch ernsten Charakters, sind an Karfreitag während der Hauptzeit des Gottesdienstes verboten.

Die Vorführung von Filmen ist bis zum nächsten Tag 6 Uhr verboten. Eine Ausnahme bilden Filme, die durch den Kultusminister oder eine von ihm bestimmten Stelle als geeignet eingestuft werden und damit aufgeführt werden dürfen. Medienberichten zufolge sind vom entsprechenden Filmverbot mittlerweile rund 700 Filme betroffen.

Werden Verstöße am Karfreitag strenger verfolgt und welche Strafen drohen?

Besonders Spielhallen, Bars und Diskotheken stehen am Karfreitag im Fokus der Behörden. Die Stadt Gütersloh beispielsweise setzt hinsichtlich der Kontrolle auf die Aufmerksamkeit der Konkurrenz. Im Einzelfall ist mit Bußgeldern von bis zu 5.000 Euro zu rechnen.

Überblick: Diese gesetzlichen und stillen Feiertage gibt es in NRW: