
Deutschland lebt von seinen Köpfen. Erstklassige Ausbildung junger Menschen in Theorie und Praxis sowie weiteres Lernen im weiteren Leben sind die Grundlage unseres Wohlstandes. Genauso wie exzellente Forschung. Der Reichtum an Rohstoffen ist begrenzt. Deshalb ist die Finanzierung der Ausbildung auf allen Ebenen durch den Staat extrem zukunftswichtig. Aktuell geht es um das Geld für Universitäten und Hochschulen.
Das Land NRW plant, die Grundfinanzierung der Akademien um insgesamt etwa 150 Millionen Euro zu reduzieren. Es ist nachvollziehbar und auch richtig, dass die vom Einsparplan Betroffenen Gegenargumente ins Feld führen. Doch angesichts knapper Kassen des Landes und durchaus vorhandener Mittel bei den Universitäten ist eine moderate Kürzung zumutbar. Ursprünglich standen Kürzungen von 250 Millionen Euro im Raum.
Die Rechnung „fünf Prozent weniger Geld = zehn Professorenstellen weg“, ist falsch. Es ist nicht immer die Höhe der Mittel, die entscheidet, sondern der Umgang mit ihnen. Eine Diät kann zur Fitness beitragen. Sie stellt gewohnte Verhaltensmuster infrage.
Kürzungen können zur Verbesserung führen
So kann die gemäßigte Kürzung bei den Hochschulen und Unis dazu beitragen, gewohnte Strukturen, die Organisation der Arbeit und die Studienangebote zu hinterfragen und zu verbessern, ohne das Leistungsniveau zu senken. Das ist die eigentliche Herausforderung. Wenn die Hochschullandschaft in NRW diese bewältigt, muss sie vergleichen mit Bayern oder Baden-Württemberg nicht aus dem Weg gehen. Auch wenn es künftig etwas weniger Geld vom Land gibt.
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Ein Interessensunterschied – nicht -gegensatz – ist normal. Derzeit scheint es so, dass allen Beteiligten im Land ein konstruktiver Dialog zu dem Thema gelingt. Das in solchen Fällen übliche Getöse hält sich in Grenzen. Dem Entgegenkommen des Wissenschaftsministeriums von Ministerin Ina Brandes (CDU) von 250 auf 150 Millionen Euro entspricht die Einsicht der Unis, einen Beitrag leisten zu müssen. Die Investitionen in die Köpfe des Landes werden nicht wegen des Sparplanes versiegen.
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