Berlin. Nach dem Wahldebakel der Union ist es hinter den Kulissen zu einem schweren Konflikt zwischen Fraktionschef Ralph Brinkhaus und dem früheren Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz gekommen. Das berichtet das Magazin Der Spiegel.
Anlass war demzufolge Brinkhaus' Plan, sich erneut zum Chef der Unionsabgeordneten wählen zu lassen, statt zunächst temporär im Amt zu bleiben.
Merz habe dem Gütersloher in einer vertraulichen Runde am Dienstagnachmittag vorgeworfen, mit seinem Vorhaben der Partei zu schaden. Die Union habe gerade größere Probleme, als sich tagelang mit einer Wiederwahl von Brinkhaus zu beschäftigen. Auch Brinkhaus soll dem Spiegel zufolge äußerst emotional geworden sein. Er wolle sich nicht einschüchtern lassen, soll er demnach entgegnet haben, die Kritik sei "lächerlich".
Glas auf den Tisch geknallt
Daraufhin knallte Merz dem Vernehmen nach ein mit Orangensaft gefülltes Glas auf den Tisch. An der Runde nahmen auch Parteichef Armin Laschet sowie der Außenpolitiker Norbert Röttgen, Gesundheitsminister Jens Spahn und der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen Landesgruppe in der Union, Günther Krings, teil.
Brinkhaus war am Dienstag bei der konstituierenden Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bis zum Frühjahr kommenden Jahres als Fraktionsvorsitzender wiedergewählt worden. Er erhielt 85 Prozent der Stimmen. Die Wiederwahl für lediglich gut ein halbes Jahr stellte einen Kompromiss dar.
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