Schutz gegen Betrüger

Die Deutsche Bank stellt TAN-System um: Das sollten Kunden jetzt wissen

Ab dem 25. August stellt die Deutsche Bank das Online-Banking um. Welches Verfahren das Alte ablöst und wie Kunden ihr Konto vor Betrügern schützen können.

Die Deutsche Bank führt neue Sicherheitsverfahren beim Online-Banking ein, um den Schutz vor Betrügern zu verbessern. | © Franziska Gabbert/dpa-tmn

Dana Johanna Stoll
26.08.2025 | 26.08.2025, 13:40

Berlin. Die Deutsche Bank stellt ihr Online-Banking um: Wer nicht mitzieht oder nicht rechtzeitig einen Aktivierungsbrief angefordert hat, sitzt erstmal auf dem Trockenen. Denn ab dem 25. August wird das bisherige System „Mobile TAN“ von der Deutschen Bank abgeschafft. Vom 22. August bis zum 25. August war deshalb das Online-Banking bei der Deutschen Bank deutlich eingeschränkt. Die Bank verspricht mit der Einführung von zwei neuen Verfahren, dass die Navigation einfacher wird und viele neue Funktionen, die das tägliche Bankgeschäft komfortabler machen sollen.

Welches Verfahren gab es bislang für das Online-Banking der Deutschen Bank?

Bislang nutzte die Deutsche Bank für das Online-Banking die sogenannte „Mobile TAN“. Bei Online-Überweisungen erhielten Kundinnen und Kunden eine einzigartig generierte Transaktionsnummer (TAN) per SMS auf ihr Handy. Lange Zeit war dieses Verfahren bei Banken sehr beliebt. Inzwischen gilt die „Mobile TAN“ aber als veraltet. Durch SIM-Swapping und SMS-Abfang gibt es mittlerweile deutliche Sicherheitsbedenken, denn die TAN kann von Betrügerinnen und Betrügern schnell abgegriffen werden. Deshalb stellen viele Banken, wie jetzt auch die Deutsche Bank, ihr Genehmigungsverfahren im Online-Banking nach und nach um.

Welche Vorteile soll die Umstellung für die Kunden der Deutschen Bank haben?

Das bisherige Verfahren mobileTAN wird bei der Deutschen Bank ab dem 25. August durch sicherere Verfahren ersetzt. - © dpa
Das bisherige Verfahren mobileTAN wird bei der Deutschen Bank ab dem 25. August durch sicherere Verfahren ersetzt. | © dpa

Das bisherige Verfahren wird durch die nach Angaben der Deutschen Bank sichereren Verfahren „Photo TAN“ und „Best Sign“ ersetzt. Die Kommunikation ist anders als bei der SMS-Methode verschlüsselt, weshalb es Betrügern fast unmöglich gemacht wird, Daten abzugreifen. Durch die Umstellung soll das Online-Banking nicht nur sicherer, sondern auch komfortabler werden. Denn durch Gesichtserkennung oder Fingerabdruck brauchen Kunden kein kompliziertes Passwort mehr einzugeben. Dann erfolgt nur noch ein Klick und die Überweisung wird freigegeben.

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So funktioniert das Verfahren „Photo TAN“

Vor der Umstellung konnten Kunden der Deutschen Bank einen Aktivierungsbrief für das „Photo TAN“-Verfahren anfordern. Die Aufträge für Online-Überweisungen werden mit der „Photo TAN“ als QR-Code generiert. Zur Einrichtung der Methode müssen Kunden den QR-Code oder Code in der „Photo TAN“-App der Deutschen Bank einscannen. Dann ist der persönliche Banking-Account mit der „Photo TAN“-App verknüpft.

Nutzen die Kunden nur die App für das Online-Banking, erhalten sie von nun an bei jeder Überweisung eine Benachrichtigung und werden zur Freigabe der Überweisung an die App weitergeleitet. Bei Online-Banking am Computer wird bei jeder Überweisung ein QR-Code generiert, der mit der App eingescannt werden kann und so die Überweisung freigibt.

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So funktioniert das Verfahren „Best Sign“

Für alle neuen Kunden und diejenigen, die keinen Aktivierungsbrief angefordert haben, gibt es das Verfahren „Best Sign“, um Online-Überweisungen durchführen zu können. Das Verfahren wird bereits von der Postbank benutzt und steht nach der Umstellung nun auch Kunden der Deutschen Bank zur Verfügung. Das Verfahren basiert auf digitalen Signaturen, die individuell für jede Überweisung generiert werden.

Neukunden werden bei dem Herunterladen der App aufgefordert, das Verfahren „Best Sign“ einzurichten, auch Bestandskunden können vom „Photo TAN“ auf „Best Sign“ wechseln, indem sie unter Sicherheitsverfahren in der App „Best Sign“ auswählen. Nachdem das Verfahren in der App der Deutschen Bank eingerichtet wurde, werden die Aufträge in der App dann durch ein Passwort oder mithilfe von Gesichtserkennung oder Fingerabdruck freigegeben.

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Die Verbraucherzentrale gibt auf ihrer Webseite wichtige Tipps, um sich vor Betrugsmaschen zu schützen. Besonders wichtig ist es laut der Verbraucherzentrale, dass ein starkes Passwort benutzt wird. Das Passwort sollte ausschließlich für das Online-Banking benutzt werden. Auch die Software des eigenen Gerätes sollte immer aktuell gehalten werden.

Außerdem sollten die eigenen Zugangsdaten niemals per Textnachricht oder E-Mail an andere oder zur Speicherung an sich selbst weitergeleitet werden. Denn auch Textnachrichten oder E-Mails können schnell und unbemerkt von Betrügern gehackt werden. Auch die sogenannten Phishingmails, vermeintliche E-Mails der eigenen Bank, sollten ignoriert und gemeldet werden. Auf keinen Fall sollte auf die darin enthaltenen Links geklickt werden. Möchte man wissen, ob die E-Mail wirklich von der eigenen Bank stammen, sollte immer das Postfach im Online-Banking geprüft werden. Denn Banken schicken wichtige und sensible E-Mails ausschließlich in das interne Postfach.

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Die Verbraucherzentrale empfiehlt zudem, dass Überweisungen niemals aus einem öffentlich-zugänglichen WLAN getätigt werden sollten. Denn auch hier können Betrüger schnell wichtige Daten abgreifen.

  • Starkes Passwort verwenden und nur für das Online-Banking benutzen
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  • Zugangsdaten niemals per Textnachricht oder E-Mail verschicken
  • Niemals auf Phishing-Mails reagieren, stattdessen immer das Postfach in der Banking-App prüfen
  • Überweisungen nie aus einem öffentlich-zugänglichen WLAN tätigen