Stiller Feiertag

Allerheiligen 2025: Datum, Bedeutung und Traditionen zum christlichen Feiertag

In einigen Bundesländern, darunter auch NRW, wird der Gedenktag am 1. November gefeiert. Alle Informationen zur Bedeutung, den Bräuchen sowie Hintergründe rund um den katholischen Feiertag im Überblick.

An Allerheiligen gelten wie an allen stillen Feiertagen im November besondere Regeln. | © epd

Pauline Maus
01.09.2025 | 01.09.2025, 16:25

Einmal im Jahr, am 1. November, wird der Gedenktag Allerheiligen in Deutschland gefeiert – jedoch nicht in allen Bundesländern. Wo ist Allerheiligen ein Feiertag? Wann wird dieser Gedenktag begangen und welchen Hintergrund hat der christliche Feiertag? Diese und weitere Antworten haben wir für Sie auf nw.de zusammengetragen.

Termin: Wann ist Allerheiligen 2025?

Der Feiertag Allerheiligen wird jedes Jahr am 1. November gefeiert. Er findet also jährlich am gleichen Datum statt. Damit fällt der Feiertag immer auf einen anderen Wochentag. 2025 findet Allerheiligen an einem Samstag statt; 2026 fällt der Tag auf einen Sonntag.

In welchen Bundesländern in Deutschland ist Allerheiligen ein Feiertag?

Allerheiligen ist kein bundesweiter Feiertag. Nur in den überwiegend katholisch geprägten Bundesländern ist er gesetzlich festgeschrieben. In diesen Bundesländern bleiben am 1. November Geschäfte und Schulen geschlossen:

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland

In den übrigen Bundesländern ist der 1. November ein üblicher Werktag, außer er fällt auf einen Sonntag. Stattdessen wird in einigen Bundesländern der Reformationstag, ein evangelisch geprägter Gedenktag, gefeiert.

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An Allerheiligen wird den Heiligen und Seligen gedacht. - © Andreas Zobe
An Allerheiligen wird den Heiligen und Seligen gedacht. | © Andreas Zobe

In verschiedenen anderen Ländern wird Allerheiligen übrigens ebenfalls gefeiert: so zum Beispiel in Österreich, Italien, Frankreich und Portugal. Auch in einigen osteuropäischen Ländern ist der 1. November ein Feiertag, etwa in Polen, Litauen, Ungarn, Slowenien und der Slowakei. In vielen weiteren Ländern, beispielsweise in Lateinamerika, wird an Allerheiligen ebenfalls den Heiligen gedacht. Der Tag ist jedoch nicht immer als gesetzlicher Feiertag festgelegt.

Bedeutung: Warum feiern wir Allerheiligen?

Allerheiligen ist ein Gedenktag im christlichen Glauben, an dem den Heiligen und Seligen gedacht werden soll. An diesem Feiertag sollen die Taten und Verdienste der Heiligen in der katholischen Kirche besonders geehrt werden. Oft wird nicht nur an die Heiligen, sondern an alle verstorbenen Menschen, die den christlichen Glauben gelebt haben, erinnert.

Welchen Ursprung hat der Gedenktag?

Seinen Ursprung hat der Feiertag im 4. Jahrhundert. Damals begann die Kirche, Heilige – Menschen, die strikt nach dem christlichen Glauben lebten – und Märtyrer – die sogar für ihren Glauben gestorben sind – zu verehren. Nicht für jeden Heiligen konnte ein eigener Gedenktag eingeführt werden. An Allerheiligen wird daher allgemein diesen Menschen gedacht.

In der katholischen Kirche gibt es mehr als 7.000 Heilige, die auch heute noch als Vorbilder verehrt werden. Manche Heilige haben sogar einen eigenen Gedenktag, etwa die fünf Eisheiligen: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia.

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Ist Allerseelen das Gleiche wie Allerheiligen?

Allerseelen und Allerheiligen sind eng miteinander verbunden, da an beiden Tagen an Verstorbene gedacht wird. - © Patrick Menzel
Allerseelen und Allerheiligen sind eng miteinander verbunden, da an beiden Tagen an Verstorbene gedacht wird. | © Patrick Menzel

Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: nein. Jedoch sind die beiden Tage miteinander verbunden. An Allerheiligen, am 1. November, geht es um die Heiligen und Märtyrer des christlichen Glaubens. Allerseelen findet einen Tag später, am 2. November, statt. Dann gedenken Gläubige allen Verstorbenen – primär den Angehörigen – und beten für sie.

Der 2. November ist jedoch in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag, wodurch vielerorts der 1. November als Tag des Gedenkens an die Heiligen und die Verstorbenen genutzt wird.

Welche Traditionen und Bräuche gibt es zu Allerheiligen?

  • Gottesdienste

Der Besuch eines Gottesdienstes zu Allerheiligen ist die geläufigste Tradition, um den Heiligen und Toten zu gedenken. In vielen katholischen Kirchen finden am 1. November Gottesdienste zum Hochfest statt. Dabei wird häufig die Lehre vom Fegefeuer thematisiert. Mit guten Taten und Fürbitten sollen christliche Gläubige ihre Angehörigen aus dem Fegefeuer - grob erklärt: dem Ort der Läuterung, wo Verstorbene ihre Sünden und Missetaten abbüßen, bevor sie in den Himmel beziehungsweise das Reich Gottes kommen - erlösen.

  • Segnung der Gräber

Ursprünglich ist es Brauch an Allerseelen, vielerorts aber auch schon an Allerheiligen, die Gräber von Verstorbenen zu besuchen. Auf dem Friedhof fühlen sich Christen mit den verstorbenen Angehörigen besonders verbunden und können Gebete sprechen. Die Hoffnung nach Auferstehung und einem Leben nach dem Tod findet unter anderem in der Gräbersegnung ihren Ausdruck. Das Totengedenken und die Gräbersegnung können sowohl gemeinsam, beispielsweise im Anschluss an einen Gottesdienst, als auch bei einem individuellen Friedhofsbesuch erfolgen.

  • Grab schmücken
Zu Allerheiligen schmücken viele Menschen die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen. - © Sarah Jonek
Zu Allerheiligen schmücken viele Menschen die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen. | © Sarah Jonek

Bereits im Vorfeld des Feiertages werden viele Gräber im Herbst für den kommenden Winter hergerichtet und mit Tannenzweigen oder winterfesten Pflanzen dekoriert. An Allerheiligen werden zudem häufig Kränze, Grabgestecke oder Kerzen zu den Grabstätten gebracht. Auch damit werden die Ehrung und das Gedenken an die Verstorbenen ausgedrückt. Der Kranz hat dabei eine besondere Symbolik: Seine Form als Kreis ohne Anfang und Ende steht für die Ewigkeit und das Leben nach dem Tod.

Stiller Feiertag: weitere Gedenktage im November

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Kreis Höxter veranstalten jährlich die zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag. - © Burkhard Battran
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Kreis Höxter veranstalten jährlich die zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag. | © Burkhard Battran

Allerheiligen ist einer von zwei weiteren, sogenannten stillen Feiertagen im November. An diesen Tagen gelten besondere Regeln, um Ruhe für das Gedenken und die Trauer sicherzustellen. Je nach Bundesland können die in Gesetzen und Verordnungen geregelten Vorschriften variieren. In NRW gilt das Gesetz über die Sonn- und Feiertage. In Paragraf 6 sind besondere Vorgaben zu den stillen Feiertagen gemacht. Unter anderem herrscht zu bestimmten Uhrzeiten ein Verbot von Musik- und Tanzveranstaltungen.

Diese stillen Gedenktage gibt es im November:

  • Allerheiligen: 1. November
  • Volkstrauertag: vorletzter Sonntag vor dem 1. Advent, 16. November 2025
  • Totensonntag: letzter Sonntag vor dem 1. Advent, 23. November 2025