
Als Hundstage wird eine Hitzeperiode im Sommer bezeichnet. Manch einer denkt an hohe Temperaturen im Sommer, wenn sich Mensch und Hund am liebsten im Schatten ein kühles Plätzchen suchen. Doch mit den Vierbeinern haben die Hundstage nichts zu tun. Was hat es also mit der Bezeichnung auf sich und was sagen die Bauernregeln voraus?
Hundstage 2025: Welchen Ursprung haben die Hundstage?

Die Hundstage sind nach dem Sternbild Großer Hund (Canis Major) benannt. Das Sternbild ist jedoch nicht von Anfang an im vollen Umfang am Sternenhimmel zu sehen - sondern erst nach 30 Tagen. In diesem Zeitraum gehen am Himmel sogenannte Hundssterne auf. Der Hundsstern Muliphein stellt den Kopfanfang des Sternbilds dar, der jedoch nicht in der Morgendämmerung, sondern erst bei voller Dunkelheit sichtbar wird. Anders der Hauptstern Sirius, der bereits am Morgenhimmel zu sehen ist und als hellster Stern am Himmel leuchtet.
Er geht während der Morgendämmerung mit der Sonne auf und anschließend auch wieder unter. Schon die Römer bezeichneten die Zeitspanne im Hochsommer als Tag des Hundes, als Hauptstern Sirius am Himmel zu sehen war. Der Stern Hundsstern Aludra geht zum Ende der Hundstage auf. Sind Muliphein, Sirius und Aludra am Himmel zu sehen, komplettieren sie das Sternenbild und läuten das Ende der Hundstage ein.
Wann sind die Hundstage 2025 in Deutschland?
Die Hundstage beginnen in Deutschland in jedem Jahr am 23. Juli und enden am 23. August und sind somit ein immer wiederkehrendes Ereignis. In diesem Zeitraum werden die höchsten Temperaturen im ganzen Jahr gemessen, daher spricht man von Sommerhitze. Seit ein paar Jahren steigen die Temperaturen sogar an und sorgen für eine anhaltende Hitzewelle und wenig Regen.
Der Stern Sirius wird zwar mit einer Hitzeperiode in Verbindung gebracht, doch dass er in dieser Zeitspanne am Morgenhimmel aufgeht, ist ein Zufall. Während der Hundstage geht das Sternbild gemeinsam mit der Sonne auf. Daher handelt es sich nicht um ein meteorologisches, sondern um ein astronomisches Ereignis.
Hundstage starten mild in OWL: Das sind die Wetteraussichten
Die Hundstage 2025 beginnen ungewohnt milde. Laut Monatsprognose bleibt der Juli bis zum Monatsende zwar warm, aber durchaus regnerisch.
Am Samstag etwa, den 26. Juli, ist Prognosen zufolge noch einer der wenigen regenfreien Tage und in OWL sind Temperaturen bis 25 Grad möglich. Am Donnerstag, den 24. Juli, sogar 26 Grad. Dieser Tag wird voraussichtlich aber auch der wärmste Tag bis Ende Juli bleiben.
Tagsüber sind also in der ersten Zeit der Hundstage Temperaturen zwischen 20 und 26 Grad zu erwarten, nachts wird es kühl bei 12 bis 16 Grad. Das Wetter ist wechselhaft – mit vielen Wolken, gelegentlich kurzen Schauern. Einige Tage sind freundlich mit Sonnenschein, besonders Anfang August soll es freundlicher werden.
Das europäische ECMWF-Wettermodell rechnet mit einem zu warmen August. Ganz Europa wird im Moment zu warm berechnet. Es könnte also durchaus wieder Hitze auf uns zukommen.
Welche Bedeutung haben die Hundstage heute?
Die Eigenbewegung des Sternenbilds und Richtungsänderung der Erdachse hat den heliakischen Aufgang des Sterns Sirius und somit auch die Hundstage um vier Monate nach hinten verschoben. So ist Sirius frühestens am 30. August am Sternenhimmel zu sehen und gibt viel mehr Anzeichen für den Herbstanfang. Mit der alten Tradition, die Sommerhitze von Mitte Juli bis Mitte August als Hundstage zu bezeichnen, möchte man jedoch nicht brechen und behält sie bei.
Welche Bauernregel gibt es für die Hundstage?

In der Landwirtschaft werden die Hundstage vom 23. Juli bis zum 23. August mit gemischten Gefühlen aufgenommen - denn die Hitzeperiode im Hochsommer sorgt oft für Dürre auf den Feldern. Sind dann auch die Wasserspeicher erschöpft, sind die Erträge der Bauern in Gefahr. Gleichzeitig steht eine gute Ernte sowie ein langer und kalter Winter bevor, wenn die Hundstage von hohen Temperaturen geprägt sind. Das sagen etwa die Bauernregeln voraus, an denen sich die Landwirte zu Beginn der Hundstage orientieren. Hier folgen einige Beispiele von Bauernregeln:
- Hundstage heiß, Winter lange weiß.
- Sind die Hundstage voll Sonnenschein, wird das Jahr recht fruchtbar sein.
- Wie das Wetter, wenn der Hundsstern aufgeht, so wird's bleiben, bis er untergeht.
- Hundstage heiß, bringen den Bauern viel Schweiß.
- Hundstage hell und klar, deuten auf ein gutes Jahr - werden Regen sie bereiten, kommen nicht die besten Zeiten.
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Welche Mythen und Weisheiten gibt es rund um die Hundstage?
Die heutigen Bauernregeln haben ihren Ursprung in den Mythen und Sagen aus der Vergangenheit. So brachten die Menschen im alten Ägypten die Hundstage mit fruchtbarem Boden in Verbindung, da es in dieser Zeit zur Nilschwemme kam. Mit dem Aufgang des Sternenbilds Großer Hund erreichte der Nil seinen höchsten Wasserstand und trat über das Ufer. Das Wasser überschwemmte das Land und machte den Boden fruchtbar und versprach eine gute Ernte trotz der Sommerhitze.
In Griechenland verfestigte sich dagegen der Mythos, dass an den Hundstagen die Sonne mit dem Stern Sirius verschmelze. Das in sich verschmelzende Licht soll den Erzählungen nach der Grund für die hohen Temperaturen und die Hitzewelle im Hochsommer sein. Das astronomische Ereignis und das Erscheinen des Sternbilds wird auch heute noch von den Griechen als "heliakischer Aufgang" bezeichnet, was etwa "mit der Sonne" bedeutet.
In der arabischen Welt sollen die Menschen in dem Zeitraum der Hundstage vermehrt Fata Morganen beobachtet haben, die aufgrund der hohen Temperaturen und der Sommerhitze entstanden. Die Araber glaubten jedoch, dass der Speichel des Großen Hundes auf die Erde tropft und somit bei den Menschen eine optische Täuschung hervorruft.
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