Bielefeld. Es ist ein seltenes Spektakel, wenn die Sonne über Deutschland aussieht wie "angefressen". Zuletzt war das am 10. Juni 2021 der Fall. Nun naht wieder eine Sonnenfinsternis – am 25. Oktober. Der Mond wird die Sonne über dem deutschen Himmel dann bis zu 35 Prozent verdecken. Auch in Ostwestfalen-Lippe könnte der Effekt zu sehen sein, vorausgesetzt die Bedingungen passen.
Bei einer partiellen Sonnenfinsternis, wie sie nun bevorsteht, schiebt sich der Mond über die Sonne und wirft einen Halbschatten auf die Erde. Zuerst ist das Schauspiel in Nordeuropa zu beobachten. Anschließend wird die partielle Sonnenfinsternis in Kontinental-Europa, Nordost-Afrika, dem Nahen Osten und Russland sowie Asien zu sehen sein. Über Russland und Kasachstan erreicht die Sonnenfinsternis mit rund 80 Prozent die größte Verdeckung. Zu einer vollen Sonnenfinsternis wie 2019 in weiten Teilen Asiens oder in den USA kommt es jedoch nicht.
Auch in Deutschland wird die Sonnenfinsternis zu sehen sein – vorausgesetzt die Wolkendecke gibt den Blick frei. Allerdings gibt es regionale Unterschiede. Wer auf der Insel Rügen gen Himmel schaut, hat die besten Chancen. Die Sonne wird aus dem dortigen Blickwinkel zu etwa 35 Prozent verdeckt.
Was OWL zu sehen bekommt – und wann
In Bielefeld beginnt die Sonnenfinsternis um 11.08 Uhr und hat ihren Höhepunkt eine Stunde später. Dann wird die Sonne zu etwas mehr als einem Viertel (25,64 Prozent) verdeckt sein. Schon um 13.10 Uhr wird das Spektakel vorbei sein.
Einzig Wolken könnten das Spektakel in OWL verdecken. Das Problem: Laut dem Internetportal timeanddate.com war der Himmel seit dem Jahr 2000 an diesem Tag meistens bedeckt.

Ein Überblick, wie die Sonnenfinsternis in anderen Teilen Ostwestfalen-Lippes prognostiziert wird:
Paderborn, Detmold, Gütersloh, Minden, Höxter, Herford
Paderborn: 11.09 Uhr (Beginn), 12.08 Uhr (Höhepunkt), 25,43 Prozent (Verdeckung), 13.10 Uhr (Ende)
Detmold: 11.08 Uhr (Beginn), 12.09 Uhr (Höhepunkt), 25,91 Prozent (Verdeckung), 13.10 Uhr (Ende)
Gütersloh: 11.08 Uhr (Beginn), 12.08 Uhr (Höhepunkt), 25,27 Prozent (Verdeckung), 13.09 Uhr (Ende)
Minden: 11.08 Uhr (Beginn), 12.08 Uhr (Höhepunkt), 26,49 Prozent (Verdeckung), 13.10 Uhr (Ende)
Höxter: 11.09 Uhr (Beginn), 12.09 Uhr (Höhepunkt), 26,27 Prozent (Verdeckung), 13.11 Uhr (Ende)
Herford: 11.08 Uhr (Beginn), 12.08 Uhr (Höhepunkt), 25,93 Prozent (Verdeckung), 13.10 Uhr (Ende)
Vorsicht beim Beobachten
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warnt vor dem ungeschützten Blick in die Sonne. Dieser schädige innerhalb kürzester Zeit die Netzhaut. Wer das Naturphänomen beobachten wolle, könne beispielsweise auf sogenannte Sonnenfinsternis-Brillen zurückgreifen, um seine Augen zu schützen, sagte eine Sprecherin. Diese sollten das CE-Symbol für eine vorschriftsmäßige Herstellung aufweisen und vor der Nutzung auf Beschädigungen überprüft werden.
Die Projektion durch eine Lochkamera auf einen Schirm gilt den Angaben zufolge als die sicherste Methode, eine Sonnenfinsternis zu beobachten. Die sogenannte "Camera Obscura" verhindere den gefährlichen direkten Blick auf die Sonne und sei daher auch für Kinder geeignet.
Reicht eine dunkle Sonnenbrille aus?
Nein, sagt das Bundesamt. Auch andere Alltagsgegenstände können die Gesundheit gefährden. Ungeeignet als Schutz sind laut BfS herkömmliche Sonnen- oder Schweißerbrillen, rußiges Glas, Röntgenbilder, CDs, mehrfach gefaltete Rettungsdecken oder schwarze Filmstreifen. Sie böten keinen zuverlässigen Schutz.