
Vor Wintereinbruch ist für Autobesitzer wieder der Reifenwechsel angesagt. Doch muss dieser Wechsel überhaupt sein? Und was gilt es dabei zu beachten? Ein Überblick.
Bin ich dazu verpflichtet, meine Reifen zu wechseln?
Nach Angaben des ADAC gibt es in Deutschland keine generelle Winterreifenpflicht, die an ein bestimmtes Datum anknüpft ist. "Stattdessen herrscht hier eine situative Winterreifenpflicht: Das heißt, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen Winterreifen aufgezogen sein müssen – also bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte." Doch aufgepasst: Die situative Winterreifenpflicht gilt nur dann als erfüllt, wenn auf allen Radpositionen die winterfesten Modelle montiert sind.
Wie teuer können falsche Reifen werden?
Wer mit Sommerreifen bei Schnee und Glatteis fährt, muss laut Bußgeldkatalog mit einer Strafe von 60 Euro rechnen. Zusätzlich wird ein Punkt im Fahrerlaubnisregister in Flensburg eingetragen. Wer durch falsche Reifen den Verkehr behindert, für den werden sogar 80 Euro fällig. Auch wer mit abgefahrenen Reifen unterwegs ist, muss ein Bußgeld von 60 Euro zahlen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Reifenwechsel?
Als grober Zeitrahmen gilt der Leitspruch "Von O bis O". Im Oktober und um Ostern sollten die Reifen demnach ausgewechselt werden - von Sommer zu Winter und umgekehrt. Rechtlich hat die Faustregel jedoch keine Relevanz.
Welche Reifentypen gibt es?
Aktuelle Winterreifen haben an der Seite ein Berg-Symbol mit einer Schneeflocke darin. Reifen mit einer M+S-Kennzeichnung, die bis zum 31. Dezember 2017 hergestellt worden sind, gelten bis zum 30. September 2024 als wintertauglich. Ganzjahresreifen sind laut ADAC-Experten im rechtlichen Sinn Winterreifen, wenn sie das Schneeflocken-Berg-Symbol oder die M+S-Kennzeichnung haben. Diese darf man auch bei winterlichen Straßenverhältnissen fahren. Ist keines der beiden Kennzeichnungen vorhanden, handelt es sich nicht um einen Ganzjahres- sondern um einen Sommerreifen.
Wie läuft der Werkstattbesuch während der Corona-Pandemie ab?
Werkstattmitarbeiter wechseln Autoreifen aktuell ebenso wie vor der Pandemie. Einziger Unterschied: Die Corona-Schutzbestimmungen herrschen auch im Umgang mit den Fahrzeugen. Das bedeutet unter anderem: Bevor sich die Mitarbeiter an die Autos begeben, desinfizieren sie ihre Hände und tragen Handschuhe.
Was ist beim eigenhändigen Reifenwechsel zu beachten?
Wer seine Autoreifen selber wechseln will, sollte zuerst das nötige Werkzeug bereitlegen, empfiehlt der Allgemeine Deutsche Automobil-Club. "Dazu gehören ein stabiler Wagenheber, Unterstellbock, Radkreuz, Drahtbürste, Schachtel für Schrauben, Schlüssel für das Felgenschloss sowie Drehmomentschlüssel." Wo der Wagenheber im Auto untergebracht und wie er zu bedienen ist, steht in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. Nach dem Reifenwechsel gilt generell: Luftdruck prüfen! Nach etwa 50 Kilometern Fahrt werden die Schrauben ein weiteres Mal überprüft und gegebenenfalls nachgezogen.
Wann ist Zeit für neue Reifen?
Der ADAC empfiehlt Räder spätestens alle 8.000 bis 10.000 Kilometer zu tauschen. Die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 Millimeter. "Wir empfehlen jedoch für Winterreifen vier Millimeter, für Sommerreifen drei Millimeter." Benutzte Reifen sollten außerdem auf Schäden überprüft werden.