
Inflation, zu hohe Lebenshaltungskosten und Angst vor Armut bringen die Deutschen um ihren Nachtschlaf. Es sind die drei größten Sorgen im Jahr 2024, zeigen Umfragen. Dazu gehört zentral auch die Unruhe, wie Wohnung oder Haus künftig bezahlbar warm bleiben. Auch in diesem Winter dürfte es trotz sinkender Heizkosten wieder viele geben, die aus Sorge vor hohen Nachzahlungen lieber frieren, als die Heizung aufzudrehen. Die Verunsicherung ist riesig.
Das zeigen auch Zahlen der Verbraucherzentralen. Mehr als drei Millionen Mal wurden die Online-Informationen im Themenfeld Energie allein in der ersten Jahreshälfte abgerufen. Hinzu kommen 14.000 Anfragen für kostenpflichtige Energieberatung.
Vor diesem Hintergrund die Energiekrise kurzerhand für beendet zu erklären, um als Landesregierung Fördermittel einzusparen, ist nicht nur unverständlich. Das Vorgehen schafft auch den mehr als unglücklichen Eindruck, dass ein Verbraucherschutzministerium die Bedürfnisse der Verbraucher gar nicht kennt - oder nicht wahrhaben will.
Das Land führt das Chaos der Ampel fort
Drittens wird so das durch die Ampel im Bund fabrizierte Chaos nahtlos auf Landesebene fortgeführt. Möglichst niedrigschwellige, unabhängige und kostengünstige Information und Aufklärung sind für die kommenden Jahre das A und O bei der Wärmewende. Stattdessen werden genau diese Angebote der Verbraucherzentrale mit der Streichung der Fördermittel empfindlich beschnitten.
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Es bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnis auch den Verantwortlichen in den Haushaltsberatungen noch zuteilwird und man die Kürzungen zurückfährt. Schließlich hatte Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen (CDU) bei Übernahme der Fördermittel vor zwei Jahren noch vollmundig verkündet, man müsse alles dafür tun, um den Menschen beim Thema Energie Hilfestellungen und Sicherheit zu geben. An dieser Situation hat sich nichts geändert.