Am Ende eines denkwürdigen Abends, wenn auch aus den falschen Gründen aus Sicht der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, betonte Bundestrainer Julian Nagelsmann, dass der Titel bei der WM im kommenden Jahr weiter das Ziel sei. Was wäre das denn für ein Zeichen, die Ambitionen zurückzuschrauben, nur weil der Start in die Qualifikation kolossal missglückt war mit dem 0:2 in der Slowakei?

Na ja, ein Zeichen dafür zum Beispiel, dass Nagelsmann die Realität anerkennt. Die sieht nämlich so aus, dass für die DFB-Auswahl sogar die Teilnahme an dem Turnier in Nordamerika in Gefahr ist, obwohl im Kreis der Nationalmannschaft nur darüber gesprochen worden war, wie man die Qualifikationsgruppe mit der Slowakei, Nordirland und Luxemburg idealerweise überstehen werde, nämlich dominant und voller Überzeugung – und nicht darüber, ob überhaupt.

Man kann unterstellen, dass Nagelsmann keinen Realitätsverlust erlitten hat. An dem Ziel, 2026 Weltmeister zu werden, hält er fest, um nicht als jemand dazustehen, der heute dieses sagt und morgen jenes. Den letzten Platz bei der Nations-League-Endrunde konnte man mit vielen Verletzten erklären, mit der Niederlage in der Slowakei hat Nagelsmann erkannt, wie verheerend der Zustand seines Teams ist.

Wer soll helfen, wenn Nagelsmann selbst hilflos ist?

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Fassungslos beklagte er die fehlende Emotionalität der DFB-Elf, sogar mangelnden Respekt für den Gegner warf er seinen Fußballern indirekt vor durch ihren unmotivierten Auftritt. Der Abend in der Slowakei war ein Hilferuf der DFB-Auswahl, in jeder Hinsicht: spielerisch, taktisch, personell, die Einstellung betreffend – und am Ende funkte auch der Bundestrainer SOS. Nur: Wer soll den Spielern helfen, wenn Nagelsmann selbst hilflos ist?