Die Erde dreht sich noch – aber die Welt steht still. In einer Mischung aus Sorge und Angst, Fassungslosigkeit und Krisenmanagement versuchen alle Verantwortlichen der Corona-Krise Herr zu werden. Die Ministerpräsidenten beraten über Schulschließungen, mit der Kanzlerin über Maßnahmen an den Grenzen, über Hilfen gegen die dramatische Wirtschaftskrise, gegen den drohenden Zusammenbruch der Börsen. Sportligen werden vorzeitig beendet, ganz ohne Meisterschaften. Fußball-EM und Olympia stehen vor dem Aus. Nachbarländer rufen den Notstand aus. Die CDU muss ihren Parteitag, der über die AKK-Nachfolge entscheiden wird, verschieben.
Und der US-Präsident Trump kappt die Verbindungen zum Entdecker-Kontinent Europa. Vieles spricht dafür, dass der Hauptgrund für die schroffe Ansage die gewachsene Sorge um seine Wiederwahl im November ist.
Was für eine Lage! Was für ein Desaster!
Die Menschen beginnen, das Corona-Risiko immer schärfer zu sehen. Oft bewerten sie es schon über. Was es nun braucht ist Besonnenheit und Führung; Krisenmanagement und Verantwortung. Die Konzentration auf das Wesentliche: Schutz der besonders gefährdeten Risikogruppen und Sicherung der Versorgung und der Existenz der Gesamtbevölkerung. In Europa und darüber hinaus. Gegen das Virus und dessen Folgen. Vor allem aber gegen die Verirrung des politischen Alltags, ein neuer Nationalismus könne so etwas aufhalten wie ein Virus, das sich pandemisch verbreitet.
Die Welt muss wieder in Bewegung kommen. Auch, damit die Erde sich mit uns weiterdrehen kann. Sie wird dies gegen eine solche Bedrohung nicht in egoistischer Vereinsamung schaffen, sondern nur gemeinsam. Der Weg von Trump führt in die Sackgasse. Die Europäer müssen den Weg heraus finden. Stillstand ist ein Beleg des Versagens.
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