Menschen sitzen in Restaurants, doch statt sich zu unterhalten beschäftigen Sie sich mit ihren Handys – die dann ab und zu auch noch Töne in Form von Klingeln oder Piepen von sich geben. Ist das schlimm? Oder gehört das heute einfach zum Alltag – und wer damit nicht klar kommt, hat eben Pech gehabt? Unsere Autoren streiten darüber
Am Nachbartisch ein Pärchen: Mann und Frau sitzen sich am Zweiertisch gegenüber. Wie romantisch! Wären da nicht die beiden Smartphones in ihren Händen. Und so starrt jeder auf das Display in seiner Hand. Wahrscheinlich schicken sie sich WhatsApp-Nachrichten zu. So geht nonverbale Kommunikation heute. Unfassbar. Zwei Tische weiter telefoniert ein Mann geschäftlich. Laut, sehr laut sogar. Nervig und unpassend.
Und genau aus diesem Grund gehören Handys in Restaurants verboten. Wer essen geht, sollte die Gesellschaft und die Speisen genießen – nicht ständig aufs Telefon starren. Laute, oft sinnlos lange Telefonate und das Herumzeigen von Nachrichten oder Bildern vergiften die Tischkultur sowie die eigentlich beschauliche Genuss-Atmosphäre. Essen gehen – das sollte eigentlich ein besonderer, ein kostbarer Moment sein. Wann sonst können wir in Ruhe für uns zubereitete Speisen genießen, die sonst nicht auf unserem alltäglichen Speiseplan stehen? Eben. Da ist ein vibrierendes und piependes Handy mit ständig aufploppenden Meldungen mehr als fehl am Platz.
Mal ehrlich, es kann doch auch nicht so schwierig sein: In den zwei Stunden, in denen wir gemütlich mit anderen im Restaurant zusammensitzen, können wir doch das Handy mal stecken lassen. Am besten im lautlosen Modus, damit das Klingeln nicht für nervige Unterbrechungen sorgt. Hat doch früher auch problemlos funktioniert. Was sollen wir in dieser Zeit auch Bahnbrechendes verpassen? Die Welt wird sich weiterdrehen, Eilmeldungen sind auch nach zwei Stunden noch eilig und Freunde können auch mal auf eine Antwort warten. Bewusste Smartphon-Unabhängigkeit. Damit wir einfach nur die Gesellschaft und das Essen genießen können.
Ich bin für ein Handyverbot, weil ich hoffe, dass das auch in Zeiten der Digitalisierung und der Vernetzung wieder Geselligkeit, Gespräche und Genuss im Mittelpunkt stehen lässt.