Weiss

Da seid ihr ja wieder!

Viele Menschen haben, wenn sie vor ihrem Kleiderschrank stehen, das gleiche Problem: Er quillt beinahe über. Sich von alten Klamotten trennen scheint da die beste Option. Aber stimmt das auch? Unsere Autoren streiten darüber, ob man sich von Kleider trennen sollte, oder ob es mehr Sinn macht, sie zu behalten

19.01.2018 | 19.01.2018, 20:00
Zoi Theofilopoulos.
Zoi Theofilopoulos.

Das haben wir damals auch schon getragen!" Oh Mann, habe ich diesen Satz meiner Mutter gehasst. Aber wie sagt man so schön? Muttis haben immer recht. Um so mehr ärgere ich mich, liebe Mama, dass Du zum Beispiel Deine Retro-Sonnenbrille nicht aufbewahrt hast.

Deshalb werden meine Schätze nicht ausgemistet. Denn: Alles kommt wieder! Oder besser: Manche Kleidungsstücke können getrost über Jahre im Schrank hängen bleiben. Und ausgemistet wird hier schon mal gar nichts, ist ja kein Abfall, sondern es sind die treuesten Wegbegleiter. Auch Teile aus meiner Kindheit der 90er sind wieder da: Plateau-Schuhe, Bandana’s, Chokerketten, getönte Sonnenbrillen, und, und, und.

Allerdings gibt es dabei ein Geheimrezept. Die Zutaten lauten: Neues und Altes. Das Rezept sieht wie folgt aus: Die beiden Zutaten kombinieren. Man nehme die alte Mom-Jeans von Mama, eine Biker-Lederjacke aus einem Vintage-Shop, die leicht getönte Sonnenbrille vom Flohmarkt und die neusten Sneakers. Oder: Das alte Polohemd von Papa mit einem Gürtel aus einer aktuellen Kollektion. Zusammen ergibt das: ein Alles-Könner-für-immer-Outfit.

Nach diesem Rezept schneidern auch Designer. In der Vergangenheit haben bestimmte Ereignisse die Mode geprägt. Erinnerungen, die mit dieser Zeit verbunden sind, beeinflussen die Looks bis heute. Demnach ziehen Modeschöpfer ihre Inspiration immer wieder aus bereits vergangenen Jahren. Sie greifen Trends von damals auf und passen diese dem jetzigen Zeitgeist an. Nicht umsonst sind Vintage-Shops, Secondhandläden und Flohmärkte beliebter denn je. Und auch gar nicht mehr so billig. Auf Flohmärkten muss Eintritt gezahlt werden und gebrauchte Teile sind mittlerweile teurer als nagelneue.

Damit wir alle bald nicht mehr aus zweiter Hand einkaufen müssen, sollten wir anfangen, unsere Lieblinge einfach selber zu horten. Und falls wir sie dann doch nicht mehr tragen wollen, können wir sie ganz einfach weiter verkaufen. Klappt ja anscheinend ganz gut. Win-win!