Bielefeld/Paderborn. „Wenn der große Zeiger auf der Neun steht, dann gehts los zur Arbeit", erklärt Daniel Veiner – und meint damit viertel vor Acht. Der Montag ist für den Bethel-Bewohner ein ganz besonderer Tag: NW-Chefredakteur Thomas Seim kommt zum gemeinsamen Frühstück. Anschließend geht es für beide zur Arbeit in die Bernhard-Mosberg-Werkstatt.
Bereits beim Frühstück ist ein gemeinsames Gesprächsthema gefunden: Fußball! Arminia und der BVB seien die besten Vereine, sind sich beide schnell einig.
Kaum ist der große Zeiger auf die Neun vorgerückt, drängt Veiner auch schon zum Aufbruch.
Pünktlichkeit, weiß er, ist bei der Arbeit besonders wichtig. Der 37-Jährige hat nur einen kurzen Arbeitsweg, denn er wohnt im Haus Bersaba in Bethel. Dort leben Menschen mit kognitiven Einschränkungen und Erkrankungen wie Epilepsie gemeinsam unter einem Dach.
Neben Thomas Seim ist an diesem Tag auch Bethel-Bezirksleiter Jacques Meyer-Kemper dabei. Für ihn ist Bethel ein Erfolgskonzept, weit über Bielefelds Grenzen hinaus. Aktiv sind die von Bodelschwinghschen Stiftungen nämlich mit Einrichtungen in acht Bundesländern. Bethel sei aber immer noch die größte Einrichtung und die erfolgreichste obendrein. Denn: In Bielefeld sei die Akzeptanz gegenüber Menschen mit kognitiven Einschränkungen historisch gewachsen – und deshalb in der gesamten Stadt vorhanden.
Ein Glück für Veiner: Für ihn konnte hier in kürzester Zeit ein neuer Job gefunden werden. Erst seit vier Wochen arbeitet er in der Werkstatt, in der Scharniere für Schränke aus der Küchenindustrie hergestellt werden.
Information
So lief der Aktionstag für die NW-Mitarbeiter
Auch der NW-Chefredakteur packt nach einer kurzen Erläuterung an diesem Tag mit an: Plastikteile werden aufgereiht, Gumminoppen aufgesteckt. Es sind Dämpfer, die hier zusammen gesteckt werden. Eine Aufgabe, die auch für Seim neu ist: „Ich habe heute viel gelernt und habe jede Menge Respekt vor der Arbeit hier."
Am Dienstag können Sie in Ihrer Neuen Westfälischen und auf nw.de dann die ausführliche Berichterstattung über die NW-Aktion „Ein Tag für andere" lesen – in jedem Lokalteil und auf den Regionalseiten der Ausgabe.