Statistik der Woche: Mehr Personal im öffentlichen Dienst

Bielefeld. Mehr als 3,5 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland im öffentlichen Dienst(Stand 2014). Etwa ein Drittel davon ist in Teilzeit beschäftigt, zwei Drittel arbeiten in Vollzeit für Bund, Länder, Kreise und Kommunen. Von den rund 260.000 Beschäftigten der Kommunen und Kreise im öffentlichen Dienst in NRW sind 61 Prozent in Vollzeit tätig, 39 Prozent arbeiten nur Teilzeit. Von den Beschäftigten insgesamt sind nur etwa 22 Prozent (57.725) verbeamtet, rund 78 Prozent sind angestellt (201.755). In OWL ist die Personalentwicklung in einigen Kreisen sogar rückläufig. Für die &bdquo;Statistik der Woche" hat die NW Daten zusammengefasst, ausgewertet und bei Fachleuten nach den Gründen gefragt. Personalanstieg Die Zahl der Beschäftigten der Kreise und Kommunen im öffentlichen Dienst ist in NRW seit 2008 zwar gleichmäßig, aber nur leicht angestiegen. &bdquo;Solch geringe Anstiege reichen nicht aus, um den umfangreichen Aufgaben nachzukommen", sagt Stefanie Frank, Sprecherin der Kumba Gewerkschaft NRW. Die Aufgaben würden nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels und der anhaltenden Flüchtlingssituation stetig zunehmen. Ursachen mangelhafter Personalentwicklung sieht sie auch in unattraktiver Bezahlung verglichen mit der Wirtschaft. Angestellte/Beamte Der deutlich größere Teil der Beschäftigten bei Kommunen und Kreisen sind Angestellte im öffentlichen Dienst. Verbeamtet sind nur 15 Prozent (Kreis Lippe) bis 30 Prozent (Bielefeld). Seit 2008 hat sich an diesem Verhältnis kaum etwas geändert. NRW-weit sinkt die Zahl der Beamten leicht. &bdquo;Durch den Beamtenstatus ergeben sich gewisse finanzielle Vorteile, aber auch Nachteile", sagt Stefanie Frank. Fakt sei aber, dass der öffentliche Dienst für eine effiziente und erfolgreiche Arbeit beide Statusgruppen, also Tarifbeschäftigte und Beamte, benötige. Frauen im Amt Am Beispiel Bielefeld ist zu erkennen, dass prozentual der Wert der verbeamteten Frauen im Vergleich zu angestellten Frauen ansteigt. Bei den Männern ist derselbe Wert aber seit 2008 kontinuierlich gefallen. Auf Landesebene fällt der prozentuale Anteil der Beamten im Vergleich zu Angestellten bei Frauen und Männern gleich. In Bielefeld müsse das eine zufällige Entwicklung sein, sagt Maurizio Gemmer, Sprecher der Staatskanzlei NRW. &bdquo;Die Auslese derjenigen, die verbeamtet werden, basiert ausschließlich auf der Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber." Männer in Teilzeit Die Zahl der in Teilzeit im öffentlichen Dienst der Kommunen und Kreise Beschäftigten ist NRW-weit von 95.855 (2008) auf 103.560 (2014) angestiegen. Die Anzahl der Männer darunter schwankte zwischen 12.605 (2008), 14.896 (2010) und 12.845 (2014). Die Zahl der Frauen in Teilzeitbeschäftigung stieg von 83.250 (2008) auf 90.715 (2014) kontinuierlich an. Im Jahr 2014 waren 88.675 der teilzeitbeschäftigten Männer und Frauen angestellt im öffentlichen Dienst. Nur 14.885 der Beamtinnen und Beamte der Kommunen arbeiteten in NRW in Teilzeit. Einwohnerzahl Bielefeld hat 2014 mit 5.125 die meisten Beschäftigten im öffentlichen Dienst in OWL. Der Kreis Höxter hat mit 1.725 die wenigsten. Gemessen an der Einwohnerzahl ist aber der Kreis Herford am sparsamsten besetzt. Auf knapp 96 Bürger kommt dort ein Beschäftigter im öffentlichen Dienst. In Höxter sind es dagegen nur etwa 83 Einwohner. Die kreisfreie Stadt Bielefeld ist aber auch im Vergleich zur Einwohnerzahl am besten versorgt. Auf nur rund 65 Bürger kommt dort ein Beschäftigter im öffentlichen Dienst oder ein Beamter.