OWL. Knapp 540 Millionen Euro haben die Kreise in OWL 2014 für die Finanzierung von Kindertagesstätten (Kitas) ausgegeben. Laut dem statistischen Landesamts IT NRW sind die Ausgaben im Vergleich zu 2013 um 5,8 Prozent gestiegen. Nach Angaben der Kreise sind die Ausgaben für Kitas vor allem wegen des umfangreichen Ausbaus des Betreuungsbereichs für unter dreijährige Kinder gestiegen. Lesen Sie hier, welcher Anteil der Kosten durch die Elternbeiträge abgedeckt wird, warum in vielen Einrichtungen die Fördervereine eine immer wichtigere Rolle spielen und in welchen Bereichen aus Elternsicht zusätzliche Mittel nötig sind.
Die interaktive Grafik zeigt die Entwicklung der Ausgaben für Kindertageseinrichtungen in den OWL-Kreisen und Bielefeld. Verglichen werden die Zahlen aus dem Jahr 2008 mit denen aus dem Jahr 2014. Streichen Sie über die Grafik, um die genauen Werte zu sehen.
Finanzen
Kitas finanzieren sich in NRW durch Kindergartenbeiträge, die Eltern monatlich für die Betreuung ihrer Kinder zahlen,
sowie durch die Kindpauschalen des Landes, Zuschüsse der Jugendämter und der Kommunen und aus eigenen Mitteln des Trägers. Während das Land je nach Träger 30 bis 39 Prozent der Kosten im Ü-3-Bereich und 50 bis 59 Prozent der Kosten im U-3-Bereich übernimmt, refinanzieren die Elternbeiträge in der Regel nur 19 Prozent der Aufwendungen.
Im
Kreis Höxter machten die Elternbeiträge in den Jahren 2013 und 2014 laut
Pressereferentin Silja Polzin sogar nur zwischen 12 und 13 Prozent aus. „Damit sorgt der Kreis Höxter für eine Entlastung der Familien“, sagt Polzin. Den Differenzbetrag zum gesetzlich vorgesehenen Elternanteil in Höhe von 19 Prozent – für den Kreis Höxter sind das rund zwei Millionen Euro jährlich – habe der Kreis Höxter in den vergangenen Jahren selbst getragen. Auch in Bielefeld
liegt der Anteil der Elternbeiträge an den
Gesamtbetriebskosten der Kitas nach
Angaben von Sozialdezernent Ingo Nürnberger lediglich bei 13 Prozent. Den Differenzbetrag zahlt die Stadt.
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