Statistik

Mehr verheiratete Männer als verheiratete Frauen

Anzahl der Eheschließungen in OWL seit 2000 um 18 Prozent gesunken

02.11.2015 | 02.11.2015, 11:51
OWL. Nach Angaben der Landesdatenzentrale IT.NRW ist fast jeder zweite von rund zwei Millionen Menschen in OWL verheiratet. Jeder Zehnte in der Region ist hingegen entweder geschieden oder verwitwet. In OWL gibt es etwa 1.000 verheiratete Männer mehr als verheiratete Frauen. In den Kreisen Gütersloh, Herford und Höxter sind verheiratete Männer in der Überzahl, im Kreis Paderborn hingegen wohnen um 1.000 verheiratete Frauen mehr als verheiratete Männer. Kirsten Bohne ist Pressesprecherin von IT NRW. Sie erklärt: „Es wurden einzelne Haushalte befragt. Dass die Zahlen nicht übereinstimmen, bedeutet, dass verheiratete Paare nicht zusammen wohnen oder getrennte Haushalte führen.“

Warum heiraten heute Menschen später als vor 15 Jahren, welche rechtlichen Vorteile bringt eine Ehe mit sich, und wann wird eine Fernbeziehung problematisch? Der Fakten- und Zahlencheck rund um das Thema Ehe in Ostwestfalen-Lippe.

Sehen Sie zunächst die Statistik für Ostwestfalen-Lippe mit Zahlen aus dem Jahr 2014:

Mehr Paare ohne "Schein"

Seit 2000 ist die Scheidungsrate in Ostwestfalen-Lippe leicht gesunken. Sie liegt aktuell bei 2,1 je 1.000 Einwohner, so IT NRW. Der Grund dafür ist nicht nur die sinkende Zahl der Eheschließungen. „Heute haben wir viel mehr Paare, die ohne Trauschein zusammenleben und sich bei einer Trennung nicht scheiden lassen müssen“, sagt Bettina Reinking vom Standesamt Minden. Auch aus bürokratischer Sicht ist eine Scheidung nicht immer einfach. „Das Personenstandsrecht hat sich im Laufe der Jahre verändert“, erklärt Reinking. „Nicht immer können alle erforderlichen Dokumente problemlos beschafft werden.“ Das Ergebnis: Gelegentlich komme es nicht zu einer Scheidung aufgrund fehlender Papiere. „Diese ,Ehe‘ muss dann auch nicht geschieden werden“, sagt Reinking. „Das Paar lebt so zusammen und trennt sich dann einfach ohne Scheidung.“

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