Statistik

Mehr verheiratete Männer als verheiratete Frauen

Anzahl der Eheschließungen in OWL seit 2000 um 18 Prozent gesunken

02.11.2015 | 02.11.2015, 11:51

Junges Glück in besten Jahren

In Ostwestfalen-Lippe wird immer später geheiratet. Das Durchschnittsalter der Eheschließenden ist im Vergleich zu 2000 in der Region von 33,3 auf 35,9 Jahre gestiegen, so IT NRW. „Eine solide finanzielle Basis für die Familie ist für viele Paare eine entscheidende Voraussetzung für das Jawort“, sagt Heribert Zelder, Leiter des Standesamts in Paderborn. Nach seinen Beobachtungen heiraten heutzutage viele Menschen erst, wenn sie die Ausbildung abgeschlossen und einen erfolgreichen Berufseinstieg geschafft haben. Die zweitgrößte Gruppe bilden junge Leute im Alter von Anfang 20, so der Standesbeamte. Übrigens: Bei vielen Paaren trägt die Ehe an sich zur Verbesserung der gemeinsamen finanziellen Situation bei. Marion Dietrich leitet das Standesamt in Detmold. Sie sagt: „Im Dezember gibt es besonders viele Eheanmeldungen. „Viele wollen die Gelegenheit nutzen und noch für das laufende Kalenderjahr von den steuerlichen Vergünstigungen profitieren.“

Weniger Eheschließungen

Heute heiraten nicht mehr so viele Menschen in OWL wie noch vor 15 Jahren. Mit 9.199 Eheschließungen gab es 2014 in der Region knapp 18 Prozent weniger standesamtliche Hochzeiten als im Jahr 2000, so IT NRW. Paderborn war dabei der einzige OWL-Kreis, in dem die Anzahl der Eheschließungen in dieser Zeit nahezu unverändert blieb: 1.530 gab es 2014, 1.527 im Jahr 2000. „Aufgrund der aktuellen demografischen Situation haben wir im Kreis Paderborn viele Menschen im heiratsfähigen Alter und daher eine bessere Ausgangssituation für die Statistik“, erklärt Heribert Zelder, Leiter des Einwohner- und Standesamts in Paderborn.

Die Tatsache, dass das katholische Erzbistum Paderborn seinen Sitz im Kreis Paderborn hat, dürfte beim Thema Eheschließungen hingegen eine weniger wichtige Rolle spielen, meint Zelder. Viel eher sei die stabil hohe Anzahl der Eheschließungen der Familienpolitik des Staates zu verdanken. Verheiratete Paare genießen nicht nur steuerliche, sondern auch rechtliche Vorteile, zum Beispiel in 
Sachen Erbe oder in den Bereichen Rente und Krankenversicherung. „Die Einstellung der Menschen gegenüber der Ehe wandelt sich im Laufe der Zeit“, sagt Zelder. „Daher kann man nicht sagen, dass das Heiraten im Trend liegt oder eine Modeerscheinung ist.“

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