Statistik

Wo sich in Ostwestfalen besonders viele Menschen selbstständig machen

Leichte Senkung der Gründungsintensität wegen Wirtschaftslage

30.09.2015 | 30.09.2015, 09:30
Bielefeld. Im ersten Halbjahr 2015 wurden in Ostwestfalen-Lippe 6.692 Unternehmen gegründet. Nach Angaben vom statistischen Landesamt IT NRW ist es um ein Prozent weniger als im gleichen Zeitraum im Jahr davor. „Diese Entwicklung ist Folge der entspannten Arbeitsmarktlage in der Region“, sagt Thomas Mikulsky, IHK-Referatsleiter für Existenzgründung und Unternehmensförderung.

„Die Beschäftigungsrate in OWL ist zurzeit extrem hoch“, sagt er. „Daher sinkt die Anzahl der ,Notgründungen‘ aus der Arbeitslosigkeit heraus. Außerdem gibt es weniger sogenannte Chancengründer, die die Lücke auf dem Markt nutzen, um sich mit ihrer Geschäftsidee selbstständig zu machen.“

Wo werden die meisten Firmen in OWL gegründet, was sollten die Inhaber von Start-ups beachten, und warum machen sich zurzeit so viele Ostwestfalen nebenberuflich selbstständig? Die wichtigsten Fakten.

Große Städte ziehen Gründer an

Der Statistik von IT NRW kann man entnehmen, dass die meisten Gründungen im ersten Halbjahr 2015 in Bielefeld (1.163) sowie den Kreisen Gütersloh (1.113) und Lippe (1.102) stattfanden. Der Kreis Höxter weist bisher hingegen mit „nur“ 399 neugegründeten Unternehmen den niedrigsten Wert in OWL auf. „Deutschlandweite Statistiken zeigen, dass die meisten Gründungen in den Großstädten stattfinden“, kommentiert Thomas Mikulsky, Referatsleiter IHK. „Der Kreis Höxter ist hingegen ländlich geprägt. Dadurch lässt sich die verhältnismäßig geringe Gründungsquote dort erklären.“ Beachtlich ist jedoch, dass Höxter als einer der wenigen OWL-Kreise trotz der insgesamt sinkenden Gründungsaktivität in der Region einen Zuwachs an Neugründungen von 4,7 Prozent verzeichnen konnte. Zum Vergleich: Im Kreis Herford gab es mit 832 neugegründeten Firmen im ersten Halbjahr 2015 um 3,9 Prozent weniger Gewerbeanmeldungen als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Im Kreis Gütersloh sank die Anzahl der Gründungen zu gleicher Zeit um 2,7 Prozent, im Kreis Paderborn um 0,6 Prozent. „Von einer außergewöhnlichen Gründungsdynamik an bestimmten Standorten in OWL kann nicht die Rede sein“, so Mikulsky. „Oft hängt die Gründungsintensität mit der Beschäftigtenquote zusammen.“ An den Standorten großer Unternehmen mit vielen Angestellten gäbe es oft weniger Gründungen als an anderen Standorten.

Die interaktive Karte zeigt, wie viele Gründungen es im ersten Halbjahr 2015 gab und wie viele im Vergleich dazu im ersten Halbjahr 2015. Sie können die Karte ziehen und heranzoomen.

Auf der nächsten Seite: Zwei Gründer versuchten, über eine TV-Show an Startkapital zu kommen