Paderborn

Paderborns Bahnübergang mit unendlicher Geschichte

Rosentor-Unterführung: Bereits vor einem Vierteljahrhundert wurde geplant

Leser fragen, die NW erklärt. | © NW

08.05.2017 | 08.05.2017, 10:45

Paderborn. In der vergangenen Woche hat sich der Paderborner Bau- und Planungsausschuss erneut mit der Situation am Bahnübergang Rosentor befasst. Eine schnelle Lösung für die geplante Unterführung zeichnete sich nicht ab. Das hat wohl auch niemanden wirklich überrascht.

Denn es ist erst ein gutes Vierteljahrhundert her, dass im Paderborner Rat intensiv über das Thema diskutiert wurde. Im September 1991 bat Helmut Linse von der Werbegemeinschaft Karlsviertel in der Bürgerfragestunde des Gremiums um Auskunft, ob der Bahnübergang nach der Einführung der Intercity-Express (ICE)-Züge möglicherweise sogar ganz geschlossen werden müsse.

Dem sei nicht so, antwortete Wolf Köster. Und der damalige Technische Beigeordnete ergänzte, dass die Stadt eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer plane. Das Vorhaben sei zur Förderung angemeldet. Ein Zuschuss sei aber nicht vor dem Jahr 1994 zu erwarten.

Linses Anfrage hatte einen guten Grund. Denn ein paar Monate zuvor, am 29. Mai 1991, war erstmals ein ICE über die Schienen am Rosentor gerauscht. Auf dem Weg zu einer offiziellen Feierstunde zur ICE-Einführung im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe donnerte der Zug mit Bundespräsident Richard von Weizsäcker an Bord durch Paderborn.

An diesem Tag war auch davon die Rede, dass die Stadt in absehbarer Zeit an das ICE-Netz angeschlossen werde. Tatsächlich hielt der erste planmäßige Intercity-Express aber erst am 15. Dezember 2002 im Hauptbahnhof. Ein Blasorchester intonierte „Oh, when the Saints go marching in". Diese Weise würde auch gut zur Einweihung der Rosentor-Unterführung passen.