Salzkotten soll eine unechte Fahrradstraße bekommen - das steckt dahinter

Salzkotten. Ein Jahr lang war der Oelweg schon eine Fahrradstraße. Der Verkehrsversuch auf der für Salzkotten wichtigen innerörtlichen Hauptverkehrsstraße kam gut an. Laut der Auswertung der Stadt nutzten nun doppelt so viele Radfahrer den Weg. Besonders die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte sich für eine Fahrradstraße stark gemacht und würde es begrüßen, wenn aus dem Versuch etwas Langlebiges werden könnte. Nun gibt es eine ähnliche Variante. Der Oelweg könnte zu einer unechten Fahrradstraße werden. Doch das hat auch seinen Preis. Eine unechte Fahrradstraße unterscheidet sich von einer echten darin, dass dort neben Pkw und Motorrädern auch Busse fahren dürfen – alle motorisierten Fahrzeuge allerdings nur maximal Tempo 30. Zudem muss die Fahrbahn Begegnungsverkehr ermöglichen. Aber wie bei einer reinen Fahrradstraße genießen die Radelnden hier absolute Priorität – sie dürfen nicht behindert oder gefährdet werden. Und drängeln ist ebenso verboten. Das soll gelten auf einem etwa 500 Meter langen Stück des Oelwegs – von der Wewelsburger Straße bis zum Kreisel an der Liboriusstraße. Die Verwaltung hatte den Auftrag des Rates im Herbst 2023 bekommen, weitere Gespräche zur dauerhaften Anordnung einer Fahrradstraße zu führen und ein Finanzierungskonzept auszuarbeiten. Nach einem Ortsgespräch mit dem Kreis Paderborn als zuständige Anordnungsbehörde, sei die Möglichkeit zu einer dauerhaften Anordnung als unechte Fahrradstraße bestätigt worden. Auch die Bezirksregierung Detmold als zuständiger Fördermittelgeber habe eine positive Rückmeldung gegeben. Fahrbahnmarkierung der Fahrradstraße wird knallrot Die Straße, die aktuell noch mit einem dicken blauen Streifen auf der Fahrbahn als Fahrradstraße deklariert wird, wird dann anders aussehen. Im knalligen Rot werden die Stellen über die ganze Fahrbahnbreite markiert, wo die Radstraße beginnt, endet und wo einfahrender Verkehr möglich ist. &bdquo;Das ist wichtig, um allen deutlich anzuzeigen, dass hier eine Fahrradstraße ist“, erklärte David Kirchhoff, bei der Stadt für Straßen und Verkehrsinfrastruktur zuständig. In regelmäßigen Abständen würden zudem Piktogramme auf dem Weg aufgebracht. Weil die Stadt aber auch im Oelweg die komplette Kanalisation erneuern muss, wird das Projekt deutlich teurer. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,44 Millionen Euro. Die voraussichtliche Förderung für eine Fahrradstraße liege bei 708.000 Euro, die 273.500 Euro als Anteil des Kommunalabgabengesetzes bekomme die Stadt vom Land erstattet, so dass der Eigenanteil der Stadt bei 461.500 Euro liege, rechnete Klimaschutzmanager Sam Seyfzadeh vor. Auch die Bushaltestellen werden in dem Zuge ebenfalls erneuert und barrierefrei ausgebaut. Laut Kirchhoff ist auch geplant, dass die Wartehäuschen etwas nach hinten versetzt werden, so dass mehr Platz zum Abstellen der Fahrräder geschaffen wird. Die Bushaltestellen sollen erhalten bleiben. Fahrradstraße muss Platz für Begegnungsverkehr bieten Der zehn Meter breite Oelweg soll eine Fahrbahnbreite von 5,50 Meter erhalten, die für einen Begegnungsverkehr notwendig ist. An beiden Seiten werden jeweils 2,25 Meter breite Seitenstreifen angelegt. Diese seien aber keineswegs als Schutzstreifen zu verstehen, betonte Martin Westermeier, Leiter Stadtentwicklung. &bdquo;Sie sind Teil der Fahrradstraße.“ Sollte der Förderbescheid, der im Mai gestellt werden soll, schnell kommen, könnte mit den konkreten Planungen und später mit den Baumaßnahmen begonnen werden, so Westermeier. Bis zum Baustart werde der Oelweg aber eine &bdquo;Fahrradstraße light“, versicherte er. Der Bau- und Planungsausschuss war einstimmig dafür, den Oelweg als unechte Fahrradstraße unter Vorbehalt des positiven Förderbescheides umzubauen. Weiterhin soll demnächst eine Anliegerversammlung stattfinden.

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