In dieser Salzkokttener Kita sollen Kinder und Pädagogen auf Augenhöhe sein

Salzkotten-Verne. In allen Kommunen sind Plätze in den Kindertagesstätten stark nachgefragt und ebenso Räumlichkeiten für neue Kitas. In Verne eröffnet am Freitag, 4. August, am Domherrenkamp 10 eine neue Kita. Zwar erst einmal nur in einem Provisorium im Gewerbegebiet Haltiger Feld, das ist aber ebenso interessant wie das Konzept des Trägers. Der von Diana Flüter und Ulrich Lückehe gegründete Verein Erlebniscampus setzt auf eine offene Erlebnispädagogik. Es gibt keine Gruppen und die Kinder sollen selbst entscheiden was, wann, mit wem und wo sie spielen. &bdquo;Die offene Arbeit ist ein inklusives Konzept. Alle sind willkommen und können teilhaben, je nach ihren Bedürfnissen und Interessen“, erklärt das Leitungsduo. Die Diplompädagogin Diana Flüter arbeitete in einer Bürener Kita bereits mit Ulrich Lückehe zusammen, der dort seine Ausbildung zum Erzieher und Erlebnispädagogen absolvierte. &bdquo;Wir haben schnell gemerkt, dass unsere pädagogischen Vorstellungen identisch sind. Da haben wir uns gefragt: Warum machen wir nichts Eigenes“, sagt Flüter. Zusammen mit acht Unterstützern riefen sie den Verein ins Leben, der nun auch erstmals Träger einer Kindertagesstätte ist. In Verne musste gehandelt werden, denn laut des Kindergartenbedarfsplans des Kreisjugendamtes besteht dort ein Bedarf an Betreuungsplätzen. Der Verein Erlebniscampus bekam den Zuschlag. Aber die Räumlichkeiten fehlten – erst sollte die Kita übergangsweise in das Pfarrheim einziehen, dann wurde aber das Gebäude am Domherrenkamp gefunden – das sei allerdings auch nur provisorisch. &bdquo;Wir haben hier nur Platz für maximal 19 Kinder. Wir würden natürlich gerne aufstocken und sind in Gesprächen mit der Stadt und auch dem Ort Verne. Die Suche nach neuen Räumlichkeiten gestaltet sich aber schwierig“, sagt Flüter. Parcours für Dreiräder und Bobbycars Im Kitagebäude gibt es 180 Quadratmeter Platz, zudem können sich die Kindern auf dem gut 1.400 Quadratmeter großen Außengelände austoben – dort gibt es natürlich einen riesengroßen Sandhaufen, viel Rasen, einen kleinen Niedrigseilgarten für Balanceübungen, ein Parcours für Dreiräder und Bobbycars sowie eine große Jurte. &bdquo;In dem Zelt kann auch bei nicht so gutem Wetter trotzdem an der frischen Luft gespielt werden“, so Lückehe. Auch eine Feuerstelle – in Kitas sonst eher unüblich – ist auf dem Außengelände. Dort haben die Pädagogen unter anderem vor, mit den Kindern zu kochen – zum Beispiel mit einem Dutch-Oven. Übermittagbetreuung wird auch angeboten, das frisch zubereitete Essen bezieht die Kita aber noch aus einer anderen Salzkottener Kita. &bdquo;Wir planen in Zukunft, aber auch selbst frisch zu kochen“, meint Lückehe. Auch innerhalb ist einiges anders als in vielen anderen Kindertagesstätten. Wie das Konzept so sind auch alle Gruppen offen – jedes Kind kann mit jedem spielen. Und die Funktionsräume sind nach Themen geordnet. Es gibt den Kreativraum, in dem gebastelt, gemalt und gezeichnet werden kann. Es gibt den Konstruktionsraum, in dem die Kinder in verschiedene Rollen schlüpfen können. &bdquo;Da achten wir auch darauf, dass sie mit vielen Dingen des täglichen Lebens spielen, zum Beispiel echte Kochtöpfe und kein Puppengeschirr“, erklärt die Diplompädagogin. Und es gibt den großen Turnraum, in dem sich alle austoben können. &bdquo;Alle Räume werden aber von uns Erziehern vorbereitet, wir geben Anregungen. Die Kinder können sich dann offen und kreativ entfalten“, erläutert Lückehe. Die pädagogische Fachkraft sei lediglich Begleiter und schaffe Lernräume und Bedingungen. Auch Inklusionsplätze sind zu vergeben Das Leitungsduo wird aktuell noch von drei Erzieherinnen unterstützt, zwei von ihnen sind Auszubildende im Anerkennungsjahr. &bdquo;Wir suchen auch noch pädagogische Fachkräfte. Weil wir ein Konzept haben, in dem sich nicht nur die Kinder, sondern auch die Erzieherinnen frei entfalten können, sind unsere Stellen interessant und wir haben Anfragen“, sagt Diana Flüter. Zwei Plätze für Kinder sind aktuell noch frei in der Kita Erlebniscampus. Im Rahmen der Inklusion können auf Antrag auch besonders geförderte Plätze zur Verfügung gestellt werden. Wer sich von der offenen Erlebnispädagogik ein Bild machen möchte, kann vom 11. bis 14. September jeweils ab 14 Uhr zu den Nachmittagen der offenen Tür vorbeischauen.

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